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Vilhelms Munters

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Gothards Vilhelms Nikolajs Munters (deutsch: Wilhelm Munter, auch Wilhelm Munters; Russisch: Вильгельм Николаевич Мунтерс, 25 Juli 1898, Riga10 Januar 1967, Riga) war ein lettischer Staatsmann, Diplomat, von 1936 bis 1940 Außenminister der Republik Lettland.

Lebenslauf

Vilhelm Munters wurde in Riga in einer Familie von Deutschbalten als Wilhelm Munter geboren, sein Vater hieß Nikolaus Munter (lettisch: Nikolajs Munters) und die Mutter Karolina Auguste Ulrika (geb. Klein). Beide stammten aus deutschbaltischen Familien Estlands. 1939 registrierten seine Mutter und Schwester für die Umsiedlung der Deutschbalten nach Deutschland[1]. Im Jahre 1915 absolvierte Munters die Kaufmannsschule der Stadt Riga und trat in die Fakultät der Chemie im Rigaer Polytechnischen Institut ein (absolvierte erst 1925 im Fernstudium).

Von 1917 bis 1918 verdiente er in der russischen Armee, danach nahm an den Befreiungskriegen der Esten (19191920) und Letten (1920) in nationalen Einheiten teil und wurde mit Auszeichnungen dieser Staaten verliehen.

Seit 1920 arbeitete er im lettischen Außenministerium, an dessem Spitze er seit 1936 stand. Er sprach fließend Lettisch, Estnisch, Deutsch und Russisch. Er blieb der Außenminister bis Lettland 1940 durch die Sowjetunion annektiert wurde.

Als Außenminister nahm er unmittelbar an den Verhandlungen des Nichtangriffspaktes zwischen Deutschland und Lettland und des sogenannten Gegenseitigen Hilfsabkommens mit der Sowjetunion (Oktober 1939)[2] teil[3].

Im Jahre 1940, nach der Sowjetisierung des Baltikums, wurde Munters (ungleich den meisten höheren lettischen Staatsmännern) nicht verhaftet, sondern musste nur nach Jaroslavl umsiedeln, wo er an einem Pädagogischen Hochschule die deutsche Sprache unterrichtete. Ein Paar Mal wandte er sich an Anastass Mikojan mit der Bitte, ihm am Volkskommissariat für Außenhandel eine Arbeit zu finden.

Nach dem deutschen Überfall auf Sowjetunion wurde er verhaftet und wurde bis 1958 in verschiedenen Strafanstalten der UdSSR verwahrt (darunter in Saratow und)

Nach der Rückkehr nach Lettland am Ende der 1950er Jahre arbeitete er an der Lettischen Akademie der Wissenschaften. Munters veröffentlichte in der sowjetischen Presse (insb. Iswestija) Artikel und kritisierte scharf die lettischen Emigranten (die Merheit von denen waren vor der zweiten sowjetischen Okkupation 1944 vom Land geflohen).

Vilhelms Munters starb am 10. Januar 1967 in Riga.

Einzelnachweise

  1. http://books.google.de/books?id=qQBiTavg2b0C&pg=PA76&lpg=PA76&dq=lettland+vilhelm+munters+mutter&source=bl&ots=i-9G4eHOUU&sig=znwFhjF6DhkdAoEbNspcGfdaFV4&hl=de&ei=ACwyTMPwOJi8jAeq9eWWBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBYQ6AEwAA#v=onepage&q=lettland%20vilhelm%20munters%20mutter&f=false
  2. http://www.li.lv/index.php?option=com_content&task=view&id=27&Itemid=1096&lang=de
  3. http://www.hrono.ru/dokum/193_dok/19391005_lat.html