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DB-Baureihe 240

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DB-Baureihe 240
240 003 in Brühl
240 003 in Brühl
240 003 in Brühl
Nummerierung: DB 240 001–003
Anzahl: 3
Hersteller: MaK, Krupp und ABB
Baujahr(e): 1989
Achsformel: Co'Co'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 20.960 mm
Höhe: 4.175 mm
Breite: 2.910 mm
Drehzapfenabstand: 11.680 mm
Drehgestellachsstand: 3.890 mm
Gesamtradstand: 15.650 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 100 m
Dienstmasse: 117,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Installierte Leistung: 2.650 kW
Anfahrzugkraft: 405 kN
Treibraddurchmesser: 1.016/936 mm
Motorentyp: 12M282
Nenndrehzahl: 1.000 U/min
Tankinhalt: 5.000 l

Die Diesellokomotiven der Baureihe 240 wurden im Jahre 1989 in Zusammenarbeit von MaK , Krupp und ABB als DE 1024 in einer Serie von 3 Exemplaren hergestellt. Mittlerweile ist nur noch die heutige DE 13 (im Eigentum der HGK) betriebsfähig.

Vorgeschichte

DB 240 003-4 im Bahnhof Niebüll

Die Deutsche Bundesbahn hatte ihr Beschaffungsprogramm für Streckendiesellokomotiven mit der Baureihe 218 abgeschlossen. Den Beschaffungskriterien der DB entsprechend wurden nach der zweimotorigen V 200 ausschließlich einmotorige, vierachsige Maschinen beschafft. Der Antrieb war jeweils dieselhydraulisch. Die sechsachsigen Prototypen V 300 und V 320 überzeugten zwar von der Leistung her, wurden aber nicht (in Serie) beschafft. Die Planung der DB sah vor, bei entsprechendem Leistungsbedarf schwächere Maschinen in Doppeltraktion zu fahren.

Mit der Henschel-BBC DE2500 hatte die Lokomotivindustrie auf eigene Kosten in den 1970er Jahren 3 moderne Prototypen einer wahlweise vier- oder sechsachsigen, dieselelektrischen Lokomotive gebaut. Neben einem sehr futuristischen Lokkasten ist besonders der Drehstromantrieb hervorzuheben, d. h. es wurde nicht nur mit dem dieselhydraulischen Antriebskonzept gefahren, sondern zudem die wartungsärmeren, jedoch schwer anzusteuernden Drehstrommotoren eingesetzt. Auch an der DE 2500 zeigte die Deutsche Bundesbahn nach eingehender Erprobung kein weiteres Interesse, so dass diese teilweise an Privatbahnen vermietet wurde. An einem Exemplar wurden hingegen weitere Versuche mit dem Drehstromantrieb und neuartigen Drehgestellen durchgeführt, deren Ergebnisse für die Entwicklung der Baureihe 120 und des ICE sehr wichtig waren. Diese Lok steht heute im Deutschen Technikmuseum in Berlin.

Bau und Technik

Ende der 1980er Jahre wurden 3 neue Prototypen gebaut, die als DE 1024 bezeichnet wurden. Die sechsachsigen und für 160 km/h zugelassenen Lokomotiven verfügten über einen 2.650 kW erzeugenden Dieselmotor, welcher über einen Generator die Energie für die Drehstrommotoren lieferte. Die DE 1024 war als Mehrzwecklok konzipiert. Das Anlassen des Dieselmotors erfolgt mittels Druckluft.

Die 1989 fertig gestellten Lokomotiven wurden von der Deutschen Bundesbahn 1990 angemietet und insbesondere in Norddeutschland eingehend erprobt, aber nicht angekauft. Aus Sicht der DB bestand kein echter Bedarf, da einerseits die Elektrifizierung weiterer Hauptstrecken in Norddeutschland und andererseits der nach der Wiedervereinigung bestehende Überhang an starken dieselelektrischen Lokomotiven der Baureihe 232 der Deutschen Reichsbahn eine Anschaffung überflüssig machte.

Verbleib

MaK DE 1024 als DE 11 der HGK in Emmerich (16. Dezember 2007)
MaK DE 1024 als DE 11 der HGK ausgebrannt in Brühl, Januar 2010

Nach der Rückgabe durch die DB gelangten die Lokomotiven über Umwege zur HGK, wo sie als DE 11–13 bezeichnet wurden. DE 11 und DE 12 wurden nach Führerstandsbränden im Bahnbetriebswerk der HGK in Brühl-Vochem abgestellt. Somit ist DE 13 die letzte betriebsfähige Lok dieser Baureihe, sie wird regelmäßig vor den HGK-Güterzügen nach Bergisch Gladbach eingesetzt.

iie Lok DE 12 wurde am 25. Juli 2009 von Brühl-Vochem nach Kiel zum Kieler Voith Werk überführt und dort zerlegt.

Weiterentwicklungen

In Formsprache und Konzeption stand die DE 1024 Pate für die DE 2700 von MaK (seit 1998 Vossloh), welche jedoch durch ihre Schadanfälligkeit sowohl in Norwegen als auch bei der NOB negative Schlagzeilen machte. Weitere Nachbauten dürften nicht zu erwarten sein, da Vossloh inzwischen die in Spanien gefertigte Euro 4000 anbietet.

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