Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom
Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (systemic inflammatory response syndrome, SIRS) ist der medizinische Fachbegriff für eine systemische Entzündungsreaktion des Organismus. Die Entzündungsreaktion findet dabei, ungeachtet an welcher Stelle sie ausgelöst wurde, im gesamten Körper gleichermaßen statt. Im Gegensatz dazu bleibt eine lokale Entzündungsreaktion auf eine bestimmte Körperregion beschränkt.
Diagnostik
Mindestens zwei der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein, um die Diagnose SIRS stellen zu können:
- Körpertemperatur > 38 °C (=Fieber) oder < 36 °C
- Herzfrequenz > 90/min (Tachykardie)
- Tachypnoe: Atemfrequenz > 20/min oder Hyperventilation mit pCO2< 32 mmHg
- Leukozytose (>12000/μl) oder Leukopenie (<4000/μl) oder Linksverschiebung (d. h. > 10 % unreife Leukozytenformen im Differentialblutbild).
Die Kombination Fieber + Leukozytose ist die häufigere, sie lässt auf eine angemessene bis überschießende Reaktion des Immunsystems schließen. Die Kombination Körpertemperatur < 36 °C + Leukopenie, auch als kaltes SIRS bezeichnet, ist seltener, sie kommt üblicherweise bei Abwehrschwäche vor.
Wird das SIRS durch eine Infektion hervorgerufen, spricht man von einer Sepsis.
Ursachen
Ursachen für SIRS können sein: immunologische, chemische Gründe (zum Beispiel akute Pankreatitis), Schock, Verbrennung, große Operationen (vor allem Operationen mit extrakorporalem Kreislauf wie etwa große Herzoperationen oder große Wundflächen), schwere Traumata oder verschiedene schwere Erkrankungen (zum Beispiel nekrotisierende Pankreatitis).
Weblinks
- Definition des SIRS (PDF-Datei; 25 kB)
- DIMDI-FAQ-Eintrag zu SIRS
- DS-2 Leitlinien zur Diagnose und Therapie der Sepsis , Deutsche Sepsis Gesellschaft, DIVI STAND:12-2005 (PDF-Datei; 404 kB)