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Alfred Einstein

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Alfred Einstein (* 30. Dezember 1880 in München; † 13. Februar 1952 in El Cerrito, Calif., U.S.) war ein bedeutender Musikwissenschaftler und Musikkritiker.

Alfred Einstein war Sohn einer Münchner Kaufmannsfamilie (und nebenbei Cousin sechsten Grades von Albert Einstein, Näheres über seine Familiengeschichte siehe dort). Er studierte zunächst Rechtswissenschaften, um sich dann ganz der Musikwissenschaft zu widmen. 1903 wurde er an der Universität München mit einer Arbeit über die Viola da Gamba im 16. u. 17 Jahrhundert promoviert.

Einstein veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter Biographien bedeutender Komponisten. Außerdem editierte er eine Vielzahl von Werken verschiedener Komponisten. Er war leitender Redakteur der "Zeitschrift für Musikwissenschaft", die er von 1918 bis zu seiner Emigration im Jahre 1933 betreute. Er war Herausgeber des "Riemann"-Musiklexikons (Ausgaben 1919, 1922 und 1929 in zwei Bänden).

Seine Mozart-Biographie, sowie die völlige Überarbeitung des Köchel-Verzeichnis unterstreichen die Bedeutung Einsteins für die Musikwissenschaft des 20. Jahrhunderts.

Einstein emigrierte 1933 zunächst nach England und Italien bevor er sich 1939 in den USA ansiedelte.

Einsteins Bedeutung geht über die des Musikwissenschaftlers hinaus, da er es verstand, zugleich für den interessierten Laien zu schreiben. Daher wird er bis heute regelmäßig in musikalischen Nachschlagewerken zitiert. Seine Biographien und Essays zeichnen sich teilweise durch provokative Urteile aus, die eine Lektüre stets anregend machen. Leider sind seine Werke als Ganzes nur noch antiquarisch zu beziehen.

Werke

  • Zur deutschen Literatur für Viola da Gamba im 16. und 17. Jahrhundert. 1905. - 31 S. München, Univ., Dissertation, 1903. Vollständig enthalten in: Publikationen der Internationalen Musikgesellschaft. Beih. F. 2, H. 1
  • Heinrich Schütz. - Kassel : Bärenreiter, 1928. - 39 S. Notenbeispiele.
  • Mozart : Sein Charakter, sein Werk. - Stockholm : Bermann-Fischer, 1947. - 636 S. : Ill., Notenbeispiele. (+ zahlreiche überarbeitete Auflagen), zuletzt Fischer, 1991, Tb;
  • Die Romantik in der Musik. - München : Liechtenstein-Verl., 1950. - 434 S.; zuletzt, Stuttgart : Metzler, 1992.
  • Schubert: Ein musikalisches Porträt. - Zürich. Pan-Verl., 1952. - 404 S. Notenbeispiele.
  • Geschichte der Musik : von den Anfängen bis zur Gegenwart. - Zürich : Pan-Verl., 1953. - 336 S. : zahlreiche Notenbeispiele.
  • Gluck : Sein Leben - seine Werke. - Zürich ; Stuttgart : Pan-Verl., [1954]. - 315 S. : Ill., Notenbeispiele.
  • Von Schütz bis Hindemith : Essays über Musik und Musiker. - Zürich ; Stuttgart : Pan-Verl., 1957. - 271 S. : Ill., Notenbeispiele.
  • Nationale und universale Musik : neue Essays - Zürich/Stuttgart. Pan-Verl., 1958. - 274 S. Notenbeispiele. (Der Band bildet die Fortsetzung zu : Von Schütz bis Hindemith.)
  • Chronologisch-thematisches Verzeichnis sämtlicher Tonwerke Wolfgang Amadé Mozarts : nebst Angabe der verlorengegangenen, angefangenen, übertragenen, zweifelhaften und unterschobenen Kompositionen. Von Ludwig Ritter von Köchel. - 4. Aufl. / in der Bearbeitung von Alfred Einstein. - Leipzig : Breitkopf & Härtel, 1937, reprint 1958. - XLIX, 984 S. : überwiegend Notenbeispiele.
  • Hugo Riemanns Musik-Lexikon - Berlin, 1919, 1922, 1929 (Max-Hesses Verlag).

Das Neue Musik-Leikon bearb. und Übersetzung von Eaglefield-Hull, Berlin 1926.

  • Größe in der Musik, dtv/Bärenreiter, 1980 (mit einem Vorwort von Carl Dahlhaus)

alle Werke vergriffen! (es gibt seine Schriften als E-Book, das Neue Musik-Lexikon, eine Übersetzung von Eaglefield-Hulls Lexikon, ebenfalls), Einsteins Ausgabe des Riemann-Lexikons von 1929 in zwei Bänden, ist in Vorbereitung)