Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde
Resultate der Finalrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.
Übersicht
Mit dem Ende der Gruppenphase waren 16 Mannschaften für die Finalrunde qualifiziert:
Spielplan Finalrunde
Vorlage:Turnierplan16-Platz3-ohne
¹ Sieg nach Verlängerung
² Sieg im Elfmeterschießen
Achtelfinale
Uruguay – Südkorea 2:1 (1:0)
| Uruguay | Südkorea | Aufstellung | ||
| 1. Achtelfinale 26. Juni 2010, 16:00 Uhr in Nelson Mandela Bay / Port Elizabeth (Nelson-Mandela-Bay-Stadion) Zuschauer: 30.597 |
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| Fernando Muslera – Maximiliano Pereira, Diego Lugano Trainer: Oscar Tabárez |
Jung Sung-ryong – Cha Du-ri, Cho Yong-hyung, Lee Jung-soo, Lee Young-pyo – Ki Sung-yueng (85. Yeom Ki-hun), Kim Jung-woo – Lee Chung-yong, Park Ji-sung Trainer: Huh Jung-moo | |||
| Man of the Match: Suárez (Uruguay) | ||||
USA – Ghana 1:2 n. V. (1:1, 0:1)
| USA | Ghana | Aufstellung | ||
| 2. Achtelfinale 26. Juni 2010, 20:30 Uhr in Rustenburg (Royal-Bafokeng-Stadion) Zuschauer: 34.976 |
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| Tim Howard – Steve Cherundolo, Jay DeMerit, Carlos Bocanegra Trainer: Bob Bradley |
Richard Kingson – John Paintsil, Jonathan Mensah, John Mensah Trainer: Milovan Rajevac | |||
| Man of the Match: Ayew (Ghana) | ||||
Deutschland – England 4:1 (2:1)
| Deutschland | England | Aufstellung | ||
| 3. Achtelfinale 27. Juni 2010, 16:00 Uhr in Bloemfontein (Free-State-Stadion) Zuschauer: 40.510 |
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| Manuel Neuer – Philipp Lahm Trainer: Joachim Löw |
David James – Glen Johnson (87. Shaun Wright-Phillips), John Terry, Matthew Upson, Ashley Cole – Frank Lampard, Gareth Barry – James Milner (64. Joe Cole), Steven Gerrard Trainer: Fabio Capello | |||
| Man of the Match: Müller (Deutschland) | ||||
Argentinien – Mexiko 3:1 (2:0)
| Argentinien | Mexiko | Aufstellung | ||
| 4. Achtelfinale 27. Juni 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Soccer City) Zuschauer: 84.377 |
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| Sergio Romero – Gabriel Heinze, Martín Demichelis, Nicolás Burdisso, Nicolás Otamendi - Ángel Di María (79. Jonás Gutiérrez), Javier Mascherano Trainer: Diego Maradona |
Óscar Pérez – Carlos Salcido, Rafael Márquez Trainer: Javier Aguirre | |||
| Man of the Match: Tévez (Argentinien) | ||||
Niederlande – Slowakei 2:1 (1:0)
| Niederlande | Slowakei | Aufstellung | ||
| 5. Achtelfinale 28. Juni 2010, 16:00 Uhr in Durban (Moses-Mabhida-Stadion) Zuschauer: 61.962 |
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| Maarten Stekelenburg – Gregory van der Wiel, John Heitinga, Joris Mathijsen, Giovanni van Bronckhorst Trainer: Bert van Marwijk |
Ján Mucha – Peter Pekarík, Martin Škrtel, Ján Ďurica, Radoslav Zabavník (88. Martin Jakubko) – Vladimír Weiss, Juraj Kucka, Miroslav Stoch - Marek Hamšík Trainer: Vladimír Weiss | |||
| Man of the Match: Robben (Niederlande) | ||||
Brasilien – Chile 3:0 (2:0)
| Brasilien | Chile | Aufstellung | ||
| 6. Achtelfinale 28. Juni, 20:30 Uhr 2010 in Johannesburg (Ellis-Park-Stadion) Zuschauer: 54.096 |
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| Júlio César – Maicon, Lúcio Trainer: Carlos Dunga |
Claudio Bravo Trainer: Marcelo Bielsa | |||
| Man of the Match: Robinho (Brasilien) | ||||
Paraguay – Japan 0:0 n. V., 5:3 i. E.
| Paraguay | Japan | Aufstellung | ||
| 7. Achtelfinale 29. Juni, 16:00 Uhr 2010 in Pretoria (Loftus-Versfeld-Stadion) Zuschauer: 36.742 |
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| Justo Villar Trainer: Gerardo Martino |
Eiji Kawashima – Yūichi Komano, Yūji Nakazawa, Marcus Tulio Tanaka, Yūto Nagatomo – Yūki Abe (81. Kengo Nakamura) – Makoto Hasebe Trainer: Takeshi Okada | |||
| Elfmeterschießen | ||||
| Man of the Match: Honda (Japan) | ||||
Spanien – Portugal 1:0 (0:0)
| Spanien | Portugal | Aufstellung | ||
| 8. Achtelfinale 29. Juni, 20:30 Uhr 2010 in Kapstadt (Kapstadt-Stadion) Zuschauer: 62.955 |
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| Iker Casillas Trainer: Vicente del Bosque |
Eduardo – Ricardo Costa, Ricardo Carvalho, Bruno Alves, Fábio Coentrão – Pepe (72. Pedro Mendes) – Tiago, Raul Meireles – Simão (72. Liédson), Cristiano Ronaldo Trainer: Carlos Queiroz | |||
| Man of the Match: Xavi (Spanien) | ||||
Viertelfinale
Niederlande – Brasilien 2:1 (0:1)
Nach dem 1:0 für Brasilien durch Robinho nach einem Abwehrfehler der Niederländer kontrollierten die Südamerikaner lange die Partie, versäumten es aber, auf die Entscheidung zu drängen. Nach der Halbzeit kamen dann die Niederländer besser ins Spiel und hatten Glück, als in der 53. Minute Torhüter Júlio César und Felipe Melo beim Versuch, einen Fernschuss von Wesley Sneijder auf das Tor abzuwehren, zusammenstießen und Melo daraufhin den Ball zum 1:1-Ausgleich ins eigene Tor verlängerte. Danach bekamen die Niederländer die Oberhand und erhöhten den Druck. Aus einem Eckball und einer Kopfballstafette folgte in der 68. Minute das 2:1 durch Sneijder. Pechvogel Melo brachte kurz darauf sein Land endgültig auf die Verliererstraße, als er Arjen Robben erst foulte und dem am Boden Liegenden dann absichtlich auf den Oberschenkel trat, wofür er vom Platz gestellt wurde. In Unterzahl hatten die Brasilianer den Niederländern nichts mehr entgegenzusetzen.
| Niederlande | Brasilien | Aufstellung | ||
| 1. Viertelfinale 2. Juli 2010, 16:00 Uhr in Port Elizabeth (Nelson-Mandela-Bay-Stadion) Zuschauer: 40.186 |
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| Maarten Stekelenburg – Gregory van der Wiel, John Heitinga, André Ooijer, Giovanni van Bronckhorst Trainer: Bert van Marwijk |
Júlio César – Maicon, Lúcio Trainer: Carlos Dunga | |||
| Man of the Match: Sneijder (Niederlande) | ||||
Uruguay – Ghana 1:1 n. V. (1:1, 0:1), 4:2 i. E.
In einem wechselhaften Spiel dominierten die Uruguayer das erste Drittel des Spiels, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Ghana kam danach besser ins Spiel und hatte einige Chancen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gingen die Afrikaner durch einen Fernschusstreffer von Sulley Muntari mit 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit begann dann ein offener Schlagabtausch. Der Uruguayer Diego Forlán nutzte in der 55. Minute eine Freistoßchance und verwandelte direkt, nachdem Torhüter Richard Kingson den Ball völlig falsch einschätzte. Mit zunehmender Spieldauer gewannen die Südamerikaner wieder die Oberhand, aber in der regulären Spielzeit gelang ihnen kein weiterer Treffer mehr.
In der Verlängerung zeigten dann wieder die Ghanaer die größeren Kraftreserven und in der allerletzten Spielminute kam es dann zu einem Höhepunkt. Ein Torschuss konnte vom uruguayischen Torwart Fernando Muslera nur in den Fünf-Meter-Raum abgelenkt werden, der Nachschuss traf die Beine eines auf der Linie stehenden Uruguayers und der abprallende Ball wäre von einem Ghanaer ins Tor geköpft worden, wenn ihn nicht Stürmer Luis Suárez noch vor der Linie mit hochgestreckten Armen abgewehrt hätte. Nach dem Platzverweis für Suárez war der fällige Elfmeter die letzte Aktion der Verlängerung. Asamoah Gyan, der im WM-Turnier zuvor bereits zwei Elfmeter verwandelt hatte, hätte Ghana direkt ins Halbfinale schießen können, doch er schoss den Ball gegen die Querlatte. Somit kam es zum Elfmeterschießen, in dem Gyan Verantwortung übernahm und den ersten Elfmeter für sein Land mit einem präzisen Schuss verwandelte. Zwei seiner Mannschaftskollegen schossen jedoch weniger präzise, so dass Torwart Muslera abwehren konnte. Sebastián Abreu verwandelte den entscheidenden Elfmeter für Uruguay. Mit Ghana schied der letzte afrikanische Vertreter aus dem Turnier aus.
| Uruguay | Ghana | Aufstellung | |||
| 2. Viertelfinale 2. Juli 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Soccer City) Zuschauer: 84.017 |
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| Fernando Muslera – Maximiliano Pereira, Diego Lugano Trainer: Oscar Tabárez |
Richard Kingson – John Paintsil, Isaac Vorsah, John Mensah Trainer: Milovan Rajevac | ||||
| Elfmeterschießen | |||||
| Man of the Match: Forlán (Uruguay) | |||||
Argentinien – Deutschland 0:4 (0:1)
Bereits in der dritten Minute konnte Thomas Müller per Kopf nach genauer Freistoßflanke von Schweinsteiger Deutschland in Führung bringen. Damit erzielte er den frühesten Treffer dieser WM und das insgesamt 200. deutsche WM-Tor.[1] Deutschland kombinierte schnell und kreativ, doch Klose vergab in der 24. Minute die Möglichkeit zu erhöhen, bevor Argentinien mit mehreren Freistößen in Strafraumnähe zu Möglichkeiten kam. Einem davon ging eine gelbe Karte gegen Müller wegen Handspiels voraus, der daher im Halbfinale gesperrt ist.
In der zweiten Halbzeit spielte Argentinien aggressiver und kam zu mehreren Chancen, von denen jedoch keine zwingend war und die meist sicher in den Armen von Torwart Neuer landeten. Die deutsche Mannschaft musste sich ins Spiel zurückkämpfen. Müller konnte in der 68. Minute noch am Boden liegend zu Podolski passen, der zum richtigen Zeitpunkt Klose bediente, so dass dieser in seinem 100. Länderspiel den Ball nur zum 2:0 über die Linie schieben musste. Gleichzeitig war dies Kloses 13. WM-Tor, womit er Pelé in der WM-Torschützen-Rangliste überholte.[2]
Ein Sololauf des Manns des Spiels Schweinsteiger in den Strafraum ging einem kurzen Pass vors Tor voraus, den Arne Friedrich, der Spieler mit den meisten Länderspielteilnahmen ohne Torerfolg, in seinem 77. Länderspiel zu seinem ersten Tor verwerten konnte. Nach einem Konter über Podolski und einer gefühlvollen Özil-Flanke erzielte Klose in Minute 89 sein 52. Länderspieltor und sein 14. WM-Tor, so dass er nun gleichauf mit Gerd Müller in der ewigen WM-Torschützenliste nur noch hinter Ronaldos 15 Treffern liegt.[2]
Für Argentinien ist das Spielergebnis die höchste Niederlage gegen eine deutsche Fußballnationalmannschaft.
Der usbekische Schiedsrichter Ravshan Ermatov pfiff selten und sicher. Er ließ das Spiel sich entwickeln. Lediglich Müllers Verwarnung wegen Handspiels erntete Kritik als „lächerlich“ (Jürgen Klopp).
Deutsche und internationale Medien kommentierten die Leistung des deutschen Teams als unheimlich stark,[3] famos[2] oder überragend.[4] Sich überschlagendes Lob, Deutschland habe Argentinien „gedemütigt“ (Clarin, Argentinien) und ein „Massaker von 4:0 in Kapstadt“ (Terra, Brasilien) angerichtet, es spiele „schnell, zielstrebig und geschmeidig“ (Lance!, Brasilien), ging mit Kritik an der argentinischen Leistung „Argentiniens Schwächen offengelegt“ (La Nación, Argentinien) und der Erklärung der deutschen Nationalmannschaft zum größten WM-Favoriten (Lance!) einher.[5] Dabei wurde die Mannschaftsleistung hervorgehoben, sowie durchweg positive Einzelleistungen.[6]
| Argentinien | Deutschland | ||
| 3. Viertelfinale 3. Juli 2010, 16:00 Uhr in Kapstadt (Kapstadt-Stadion) Zuschauer: 64.100 |
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| Sergio Romero – Nicolás Otamendi (70. Javier Pastore), Martín Demichelis, Nicolás Burdisso, Gabriel Heinze - Maxi Rodríguez, Javier Mascherano Trainer: Diego Maradona |
Manuel Neuer – Philipp Lahm Trainer: Joachim Löw | ||
| Man of the Match: Schweinsteiger (Deutschland) | |||
Paraguay – Spanien 0:1 (0:0)
| Paraguay | Spanien | ||
| 4. Viertelfinale 3. Juli 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Ellis-Park-Stadion) Zuschauer: 55.359 |
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| Justo Villar Trainer: Gerardo Martino |
Iker Casillas Trainer: Vicente del Bosque | ||
| Man of the Match: Iniesta (Spanien) | |||
Halbfinale
Uruguay – Niederlande -:-
| Uruguay | Niederlande | ||
| 1. Halbfinale 6. Juli 2010, 20:30 Uhr in Kapstadt (Kapstadt-Stadion) Zuschauer: |
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Deutschland – Spanien -:-
| Deutschland | Spanien | ||
| 2. Halbfinale 7. Juli 2010, 20:30 Uhr in Durban (Moses-Mabhida-Stadion) Zuschauer: |
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Spiel um Platz 3
| Verlierer Halbfinale 1 | Verlierer Halbfinale 2 | ||
| 10. Juli, 20:30 Uhr 2010 in Port Elizabeth (Nelson-Mandela-Bay-Stadion) Zuschauer: |
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Finale
| Gewinner Halbfinale 1 | Gewinner Halbfinale 2 | ||
| 11. Juli 2010, 20:30 Uhr in Johannesburg (Soccer City) Zuschauer: |
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Deutschland stürmt ins Halbfinale. In: Fifa.com, 3. Juli 2010, abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ a b c Wolfram Porr: Famoser Viertelfinalauftritt. 4:0 – Deutschland führt Argentinien vor. In: Sportschau.de, 3. Juli 2010, abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ Hendrik Ternieden Einzug ins Halbfinale. Deutschland zerlegt Maradonas Elf. In: Spiegel Online, 3. Juli 2010, abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ Arnulf Boettcher: FIFA-WM 2010. Deutschland demütigt Argentinien. In: Deutsche Welle, 3. Juli 2010, abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ Pressestimmen zu Argentinien – Deutschland. In: Sueddeutsche.de, 3. Juli 2010, abgerufen am 3. Juli 2010.
- ↑ Moritz Müller-Wirth: Deutschland – Argentinien. Nie war Irren schöner. In: Zeit Online, 3. Juli 2010, abgerufen am 3. Juli 2010.









