Walter Simons
Walter Simons (* 24. September 1861 in Elberfeld (heute: Wuppertal-Elberfeld); † 14. Juli 1937 in Nowawes/Babelsberg (heute: Potsdam)) war ein deutscher Jurist und Politiker.
Er war ein Schüler des Juristen Rudolph Sohm und außerdem vom Humanismus gebildet und vom lutherischen Pietismus geprägt. Nach Positionen am Reichsjustizamt 1905 und am Auswärtigen Amt 1911 wurde Simons im Oktober 1918 Chef der Reichskanzlei. Er war Generalkommissar der deutschen Friedensdelegation in Versailles und trat zurück, weil er den Versailler Vertrag ablehnte.
Vom 25. Juni 1920 bis zum 4. Mai 1921 war er parteiloser Außenminister des Deutschen Reiches im Kabinett Fehrenbach, der eine Regierungskoalition aus Zentrum, DDP und DVP führte, und vertrat als solcher das Deutsche Reich bei der Konferenz von Spa im Juli 1920 und der Konferenz von London im März 1921.
Er war von 1922 bis 1929 Präsident des Reichsgerichts in Leipzig und in dieser Funktion vom Tod Eberts bis zur Wahl Hindenburgs von März bis Mai 1925 stellvertretender Reichspräsident. Sein Amt am Reichsgericht legte er aus Protest gegen die verfassungswidrige Einmischung der Reichsregierung in ein schwebendes Verfahren nieder. Seit 1929 war Simons Professor für Völkerrecht in Leipzig.
Außerdem war er Mitglied des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses und von 1925 bis 1935 Präsident des Evangelisch-Sozialen Kongresses. Er vertrat die lutherische Konfession auch international öffentlich auf der Stockholmer Konferenz 1925.
Er ist ein Großvater von Wolfgang Huber.
Werke
- Christentum und Verbrechen, 1925
- Religion und Recht (Vorlesungen gehalten an der Universität Uppsala), Berlin-Tempelhof 1936
- Kirchenvolk und Staatsvolk, Leipziger rechtswissenschaftliche Studien Bd. 100, Leipzig 1937
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Simons, Walter |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker |
| GEBURTSDATUM | 24. September 1861 |
| GEBURTSORT | Elberfeld (heute: Wuppertal-Elberfeld) |
| STERBEDATUM | 14. Juli 1937 |
| STERBEORT | Nowawes/Babelsberg (heute: Potsdam) |