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Benutzer:Steinbeisser/Lager

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Die Langemarck-Kaserne[1] ist eine militärische Liegenschaft in Koblenz-Lützel. (Owohl die Gebäude nicht als Kaserne errichtet wurden und auch die meiste Zeit nicht diesem Zweck gedient haben, hat sich der von der Wehrmacht eingeführte Name erhalten.) Erbaut wurde die Anlage ab 1888 als Korps-Bekleidungsamt des VIII. Armeekorps auf dem Gelände der aufgelassenen und in großen Teilen niedergelegten Moselflesche. Das Bekleidungsamt, das unter anderem die persönliche Ausrüstung für die im Mobilmachungsfall einzuberufenden Reservisten eingelagert hatte, bestand aus vier großen Magazingebäuden, dem Wachhaus, dem Kommandantenhaus, drei Verwaltungsgebäuden und einer Doppelreihe von Remisen. Im aufgefüllten Frontgraben wurde die Garnisons-Dampfwaschanstalt errichtet. Der Haupteingang befand sich, wie auch bei dem vormaligen Festungswerk, im Osten und war von der Mariahilfstraße aus erreichbar.

Die Kaserne liegt postalisch an der Mayener Straße, auch wenn sie in diesem kurzen Bereich allgemein Langemarckplatz genannt wird [2]. (Der eigentliche Langemarckplatz östlich der Kaserne wurde jedoch dem vierspurigen Ausbau der Bundesstrasse 9 geopfert.)

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges übernahm zunächst die Stadt Koblenz das Gelände, welches jedoch von den französischen Besatzungstruppen beschlagnahmt und als Caserne Valmy mit Truppen belegt wurde. Erst nach dem Abzug der Franzosen im Jahre 1929 konnte die Stadt über die Liegenschaft verfügen.

Nach der Remilitarisierung des Rheinlandes im Jahre 1935 übernahm die Wehrmacht im Jahr darauf die Kaserne und gab ihr den Namen „Langemarck-Kaserne“[3]. Nach erfolgter Renovierung in den Jahren 1937/38 wurde sie zunächst mit dem Pionier-Bataillon 34 belegt, das dann bereits ein Jahr später von der Beobachtungsabteilung 34 ersetzt wurde. Dieser Truppenteil (bzw. sein Ersatztruppenteil) blieben bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hier stationiert.

Nach dem Krieg, den die Gebäude beschädigt aber unzerstört überstanden hatten[4] übernahmen nach dem Abzug der U.S. Army wiederum französische Besatzugstruppen die Kaserne. Da hier überwiegend Jäger (Chasseurs a piéd) stationiert wurden, hieß das Areal nunmehr Quartier Général Frère[5] )allerdings befand sich auch - zumindest für eine Zeit - marokkanische Infanterie in der Kaserne.

Als letzter Truppenteil der französischen Armee verließ im Jahre 1972 das 2e Bataillon de Chasseurs a piéd in Richtung Neustadt die Kaserne und damit Koblenz. Danach wurde im nordwestlichen Block die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle der Stadt untergebracht und Teile des Gebäudes von einer Spedition genutzt. Auch hatte das Amt für Brand und Katastrophenschutz eine Einheit der Frewiwilligen Feuerwehr hier stationiert und nutzte es als Notfall-Lager. In den ehemaligen Remisen im Hof war eine Kraftfahrzeug-Reparturwerkstatt angesiedelt.

Im Jahre 1980 zog das Bundesamts für Wehrtechnik und Beschaffung in die Liegenschaft ein, wobei der zuletzt zivil genutzte Block an die Wehrtechnische Studiensammlung (WTS) übergeben wurde. Durch die ständige Vergrösserung der WTS war es notwendig geworden, die ehemaligen Remisen abzubrechen und an deren Stelle einige große Hallen zu errichten, in denen Großgerät ausgestellt wird.

Aus Platzgründen wurde im Jahre 2004 entschieden, die Wehrtechnische Studiensammlung in den Technischen Bereich West der ehemaligen Fritsch-Kaserne in Koblenz-Niederberg zu verlegen. Aus Kostengründen ist dies bisher jedoch nicht realisiert worden.

Im Intranet der Bundeswehr steht die Langemarck-Kaserne auf der Liste der längerfristig abzugebenden Liegenschaften verzeichnet.

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Einzelnachweise

  1. Entgegen der korrekten Schreibweise der Gemeinde Langemark in Flandern wird in Deutschland die Schreibweise mit ck verwendet
  2. auch die Bushaltestelle heißt so
  3. in Erinnerung an die Kämpfe umd Langemark 1914-1918
  4. wann und warum die barocken Giebelverzierungen entfernt wurden, ist zur Zeit nicht bekannt
  5. bei der französischen Armee heißen die Jägerkasernen „Quartier“ und nicht „Caserne“

Quellen

  • Rüdiger Wischemann: Die Festung Koblenz. Vom römischen Kastell und Preußens stärkster Festung zur größten Garnison der Bundeswehr, Koblenz 1978 .
  • „Dein Standort Koblenz-Lahnstein“ Informationsschrift der Bundeswehr Jahrgang 1979
  • Intranet der Bundeswehr
  • Berichte von Zeitzeugen



Koordinaten: 50° 22′ 4,7″ N, 7° 35′ 9″ O