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Herbert Kunze (Maler)

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Herbert Kunze (* 6. Juli 1913 in Chemnitz; † 17. November 1981 in Dresden) war ein deutscher Künstler und Dozent an der Hochschule für bildende Künste in Dresden.

Leben

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Herbert Kunze, Erntelandschaft

Kunze zog 1919 während seiner Kindheit nach Dohna bei Dresden, wo er 1920 bis 1927 auf die Volksschule ging. Nach dem Besuch der Höheren Handelsschule in Pirna und der Teilnahme an Abendkursen der Dresdner Kunstgewerbeschule, nahm er 1932 ein Studium an der Kunstakademie in Dresden auf.

Während einer Studienreise nach Holland 1937 kam er in Berührung mit Werken von Permeke und de Staël. 1939 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, in dessen Folge er von 1945 bis 1948 in russischer Kriegsgefangenschaft war. Im Anschluss kehrte er nach Dohna zurück, wo er als Zeichenlehrer arbeitete und 1949 Mitglied der Künstlergemeinschaft „Das Ufer“ wurde. In den Jahren 1952 bis 1975 war Kunze Dozent an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden.

Künstlerisches Werk

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Herbert Kunze, Stillleben

Kunze studierte an der Dresdner Kunstakademie bei Karl Albiker und Wilhelm Rudolph. Die wenigen Arbeiten der Vorkriegszeit zeugen von der Qualität der akademischen Ausbildung, die er bis 1937 genoss. Die Einberufung zum Militärdienst 1939 und die sich daran anschließende Kriegsgefangenschaft, zuerst in Rumänien später in Russland, unterbrachen sein Schaffen für den langen Zeitraum von neun Jahren. Bereits in der Kriegsgefangenschaft beginnt Kunze wieder schöpferisch zu arbeiten. Er arbeitete mit an der Erstellung von Plakaten, Transparenten und Kulissen des Lagertheaters.

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Herbert Kunze, Elbsandsteingebirge

1947 kehrt er nach Dresden zurück. Seine Arbeiten sind in dieser Zeit noch ganz realistisch. Er schließt sich der Dresdner Künstlergruppe „Das Ufer“ an und wird später Dozent an der Hochschule für Bildende Künste. Das Werk Nicolas de Staëls und Georges Braques gewinnen zunehmend Einfluss auf das Schaffen Kunzes. Wie de Staël gelingt es auch Kunze in seinen Arbeiten Abstraktion und Gegenständlichkeit zu vereinen.

In seinen späten Arbeiten, die insbesondere nach der Emeritierung Kunzes entstanden, gelangt er zu einem völlig freien Umgang mit Farbe und Form. Kunze zu wird zu einem der wichtigsten Vertreter des Dresdner Informell.

Schüler von Herbert Kunze waren unter anderen Joachim Böttcher, Manfred Böttcher, Michael Freudenberg, Eberhard Göschel, Veit Hofmann, Günther Hornig, Gerda Lepke, Marlies Lilge, Sigrid Noack, Stefan Plenkers, Max Uhlig und Rainer Zille.

Literatur

  • Staatliche Kunstsammlungen Cottbus (Hrsg.): Herbert Kunze – Anreger und Freund. Dresden 1988.
  • Sigrid Hofer (Hrsg.): Gegenwelten – Informelle Malerei in der DDR. Marburg 2006.