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Peggy Guggenheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Peggy Guggenheim in Marseille, 1937

Peggy Guggenheim, eigentlich Marguerite Guggenheim (* 26. August 1898 in New York City, USA; † 23. Dezember 1979 in Padua, Italien) war eine US-amerikanische Kunstmäzenin, Sammlerin und Galeristin der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Leben

Peggy Guggenheim war eine von drei Töchtern des New Yorker Geschäftsmanns Benjamin Guggenheim und dessen Frau Florette Seligman. Ihr Vater entstammte einer der wohlhabendsten Familien Amerikas; er kam 1912 beim Untergang der Titanic ums Leben. Ihr Onkel war der amerikanische Industrielle und Kunstsammler Solomon R. Guggenheim.

Um 1920 reiste Guggenheim nach Paris, genoss das Leben der Bohème und lernte viele Künstler und Schriftsteller kennen. 1922 heiratete sie Laurence Vail, aus dieser Verbindung entstammen ihre beiden Kinder Sindbad (* 1923) und Pegeen Vail (1926–1967). Nach zehn Jahren wurde die Ehe geschieden. Sie begann sich ab 1937 mit bildender Kunst zu beschäftigen und kaufte Werke der Avantgarde, unter anderem von Constantin Brâncuşi, Georges Braque, Marc Chagall, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian und Pablo Picasso. Duchamp beriet sie bei der Eröffnung ihrer Galerie „Guggenheim Jeune“, die sie 1938 in London eröffnete.[1] 1939 kehrte sie nach Paris zurück und erweiterte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ihre Sammlung täglich, da viele Künstler die Stadt verlassen wollten und Gemälde verkauften. Doch auch Peggy Guggenheim musste mit ihrer Sammlung Frankreich verlassen und zog mit Max Ernst, mit dem sie von 1941 bis 1946 verheiratet war, nach New York. Dort eröffnete sie erneut im Jahr 1942 eine Galerie, Art of this Century, die zugleich Museum war, und förderte neue Künstler – unter anderem Jackson Pollock.

Im Januar 1943 fand dort die Ausstellung „Exhibition by 31 Women“ statt, bei deren Vorbereitung sich Max Ernst in die Malerin Dorothea Tanning verliebte, was zum Bruch der ehelichen Beziehung führte. [2] Die Galerie, nach Plänen des Architekten Friedrich Kiesler ausgestattet, bestand bis zum Jahr 1947. In diesem Jahr kehrte sie nach Europa zurück und zog nach Venedig. 1948 erhielt sie die Einladung, ihre Kunstsammlung auf der Biennale von Venedig auszustellen. Sie wurde im griechischen Pavillon, der wegen des Bürgerkriegs leerstand, präsentiert.[3] Ab 1949 wohnte sie im Palazzo Venier dei Leoni am Canal Grande, in dessen Räumen noch heute die Peggy Guggenheim Collection untergebracht ist.

Datei:PeggyGuggenheimEntrance.jpg
Eingang zur Peggy Guggenheim Collection, Palazzo Venier dei Leoni

Ihr bewegtes Leben schrieb sie erstmals 1946 in der Autobiographie Confessions of an Art Addict nieder.

Grabstelle von Peggy Guggenheim und ihren Hunden

Viele von ihr gesammelte Stücke sind heute in Museen zugänglich. Dazu gehören

Peggy Guggenheim war die Schwiegermutter des französischen Malers Jean Hélion, der mit ihrer Tochter Pegeen verheiratet war.

Ihr Grab und das Grab ihrer geliebten Hunde (Lhasa-Dogs) befindet sich auf dem Gelände des Guggenheim-Museums in Venedig.

Literatur

  • Confessions of an art addict. Ecco Press, Hopewel, N.J. 1997, ISBN 0-88001-576-4; dt. Ich habe alles gelebt. Bekenntnisse einer Sammlerin aus Leidenschaft.. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach, 10. Aufl. 2008, ISBN 978-3-404-12842-6

Sekundärliteratur

  • Mary V. Dearborn, Affairs of the Art: Mistress of Modernism, The Life of Peggy Guggenheim. Houghton Mifflin, 2004, ISBN 0618128069; dt. Ich bereue nichts!: Das außergewöhnliche Leben der Peggy Guggenheim. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-404-61615-2
  • Susan Davidson/Philip Rylands, eds. Peggy Guggenheim & Fredrick Kiesler: The Story of Art of This Century (Ausstellungskatalog), Peggy Guggenheim Collection, Venedig 2005, ISBN 0-89207-320-9

Einzelnachweise

  1. Mary V. Dearborn: Ich bereue nichts!, S. 17 ff
  2. Mary V. Dearborn: Ich bereue nichts!, S. 186, 290–295
  3. Peggy Guggenheim: Ich habe alles gelebt, S. 487