Syke
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 55′ N, 8° 49′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Diepholz | |
Höhe: | 22 m ü. NHN | |
Fläche: | 128,11 km2 | |
Einwohner: | 25.147 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 196 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 28857 | |
Vorwahlen: | 04242 0421 (Barrien) 04206 (Ristedt) 04240 (Gödestorf, Jardinghausen, Steimke, Wachendorf, Heiligenfelde, Henstedt) 04241 (Barrien, Henstedt) 04248 (Henstedt, Jardinghausen) 04249 (Gessel) | |
Kfz-Kennzeichen: | DH, SY | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 51 041 | |
Stadtgliederung: | 13 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hinrich-Hanno-Platz 1 28857 Syke | |
Website: | www.syke.de | |
Bürgermeister: | Dr. Harald Behrens (FDP) | |
Lage der Stadt Syke im Landkreis Diepholz | ||
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Syke (Niedersachsen und Mittelzentrum im Norden des Landkreises Diepholz.
) ist eine Stadt in„Syke“ (alte Schreibweise „Siek“ = ‚Ort in der Niederung‘) ist abgeleitet von Senke (Bodensenke, Sieke). Der Name wird von Einheimischen mit langem „ie“ ausgesprochen und nicht wie „Süke“, denn „Süke“ bedeutet im Plattdeutschen: Seuche oder Krankheit.
Geographie
Geographische Lage
Syke ist die größte Stadt und drittgrößte Kommune im niedersächsischen Landkreis Diepholz. Sie liegt im Osten des Naturparks Wildeshauser Geest, etwa 19 Kilometer (Luftlinie) südlich von Bremen. Die Stadt wird von der Hache durchflossen. Als „Stadt im Grünen“ wird Syke von den etwa 900 Hektar großen Staatsforsten Friedeholz und Westermark geprägt, die nicht nur Einheimische bei schönem Wetter besuchen.
Syke liegt in einer Moränenlandschaft mit bewaldeten Höhen und eiszeitlichen Talmulden. Die Stadt lag an einem Heerweg zwischen Verden und Wildeshausen. Inseln im breiten Hachetal ermöglichten hier einen Übergang. Es wurde ein Bohlenweg gebaut. Dort, wo heute die „Hauptstraße“ in Syke verläuft, erfolgte die Aufschüttung eines Dammes.
Klima
Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Syke 8,5° – 9,0 °C und es fallen etwa 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20-25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Stadtgliederung
Syke hatte am 1. Januar 1979 insgesamt 19.413 Einwohner. Bis zum 1. Januar 1989 war ein leichter Rückgang auf 18.776 Personen zu verzeichnen. Dieser Trend wurde in den Folgejahren nicht nur gestoppt, sondern sogar umgedreht. Am 1. Januar 1999 lebten bereits 24.398 Personen in Syke, am 1. Januar 2008 waren es 24.527 Personen.
(Einwohnerzahlen aller Stadtteile per 31. Dezember 2007)
- Barrien (5.002)
- Gessel (2.272)
- Gödestorf (425)
- Heiligenfelde (1.466)
- Henstedt (513)
- Jardinghausen (316)
- Okel (1.161)
- Osterholz (385)
- Ristedt (1.296)
- Schnepke (468)
- Steimke (769)
- Syke (Zentrum) (11.170)
- Wachendorf (479)
Geschichte


Die Geest zwischen Hunte und Weser ist ein alter Siedlungsraum. Funde aus der Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit sind im Kreismuseum in Syke, im Heimatmuseum Nienburg und im Focke-Museum in Bremen ausgestellt. Bereits in vorchristlicher Zeit waren die Höhen beidseits des Hachetals durch germanische Bauern – Angrivarier und Chauken – besiedelt.
Ab 300 n. Chr. wanderten Sachsen in die Region ein. Sie organisierten die Region politisch in Gaue mit Thingverfassungen. Der nördliche Bereich zwischen den Flüssen Hunte und Weser wurde zum Largau und Lerigau. Während der Karolingerzeit wurde der wichtige Hacheübergang in Syke durch eine Fliehburg (ein einfacher Ringwall) gesichert. Um 800 n. Chr. wurde das Sachsenland von den Franken unter Karl dem Großen erobert. Die Bevölkerung wurde zwangschristianisiert. Die weltliche Gewalt der Things ging auf die Grafen über. Der Largau wurde zur Grafschaft Oldenburg-Wildeshausen. Ein Oldenburger Graf aus der Bruchhauser Linie errichtete um 1270 eine Burg im Syker Ringwall, um seine Interessen gegen die Bremer Bischöfe zu sichern. Seitdem war Syke Sitz der gräflichen Vögte und Amtsmänner.
Als Folge des Sturzes des Welfenherzogs Heinrich des Löwen durch den Staufenkaiser Barbarossa entstand um 1200 an der Weser zwischen Bremen und Petershagen die Grafschaft Hoya. Die Hoyaer Grafen verlegten ihre Residenz bald nach Nienburg und erwarben Ländereien westlich der Weser – unter anderem die Ämter Ehrenburg (Sulingen), Freudenberg (Bassum), Altbruchhausen, Neubruchhausen und Syke. Hoyaer Grafen aus der Familie von Stumpenhausen blieben bis 1582 Landesherren.
Bereits in der um 1225 entstandenen Weserbrückenliste, die den Ort erstmalig erwähnt, taucht die heute gültige Version des Namens auf. Allerdings hat sich die Schreibweise mehrfach geändert. So wird der Ort in einer Landkarte, die 1768 bis 1773 von Offizieren des Hannoverschen Ingenieurskorps angefertigt wurde (Kurhannoversche Landesaufnahme), „Sycke“ genannt, während westlich das „Sieksche Feld“ liegt und nördlich die „Syker Riede“.
1350 und 1464 wütete die Pest, die nur wenige Einwohner von Syke überlebten. 1423 wurde Syke durch die Oldenburger Grafen geplündert. 1520 wurde Syke Flecken. Im Jahr 1525 erreichte die Reformation Syke.
1582 fiel die verwaiste Grafschaft an die Welfenherzöge von Celle-Lüneburg. Sie waren später bis 1815 Kurfürsten von Hannover und dann bis 1837 Könige von England und Hannover, dann bis 1866 Könige von Hannover.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde es 1628 von Wallensteins Truppen unter dem Feldherrn Tilly gebrandschatzt. Ebenso verwüsteten die Dänen und die Katholische Liga den Ort.
1718 erhielt Syke das Marktrecht. Im gleichen Jahr fiel Syke einem durch Blitzeinschlag verursachten Brand zum Opfer. 1740 wurde Syke Poststation mit wichtiger Relaisstation.
Während der Besetzung durch die Franzosen unter Napoleon (1803–1813) gehörte das Territorium beidseits der Weser – und damit auch Syke – zu Frankreich. Für Napoleons Russlandfeldzug wurden Syker Bauernsöhne für die Grande Armée der Franzosen rekrutiert. Während der Einquartierung französischer Soldaten brannten am 2. April 1808 in Syke 83 Gebäude nieder, nur wenige Häuser blieben vom Feuer verschont.[2]
Unter Bismarck wurde Syke 1866 preußisch und Teil der Provinz Hannover. 1885 wurde der Kreis Syke durch Zusammenlegung der Ämter Freudenberg und Syke gebildet und wurde Sitz eines preußischen Landrates.
Ab 1873 bestand Eisenbahnanschluss an der Eisenbahnstrecke Hamburg–Bremen–Osnabrück–Münster. 1900 wurde eine Bahnstrecke nach Münster gebaut.
Der Flecken Syke lag am westlichen Hacheufer, während am östlichen Hacheufer die Kolonie Syke lag, die aus einer 1790 gegründeten bäuerlichen Siedlung hervorgegangen war. 1897 wurde die Kolonie Syke mit dem Flecken Syke vereinigt. 1929 erhielt Syke das Stadtrecht.
1900 hatte Syke 2000 Einwohner. Mit der Flüchtlingswelle nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 verdoppelte sich die Einwohnerzahl.
Durch die preußische Verwaltungsreform von 1932 wurde Syke Kreisstadt des neu gebildeten Landkreises Grafschaft Hoya, der aus der Zusammenlegung des Landkreises Hoya und des Landkreises Syke entstand. 1946 wurde Syke Teil des neu gegründeten Landes Niedersachsen.
1974 entstand die heutige Stadt aus der bisherigen Stadt Syke und zwölf bis dahin politisch und verwaltungstechnisch selbstständigen Umlandgemeinden. Bis 1977 hinein war Syke Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Hoya. Auch nach der Kreisreform im Jahre 1978 befand sich eine große Außenstelle der Verwaltung des Landkreises Diepholz in Syke. Erst 2004 zentralisierte der Landkreis seine komplette Verwaltung in – teilweise – angemieteten Räumen in Diepholz. Im ehemaligen Syker Kreishaus haben sich zwischenzeitlich andere Behörden und behördenähnliche Einrichtungen angesiedelt. Heute befindet sich dort auch eine Zweigstelle des Syker Gymnasiums.
Das Kfz-Kennzeichen des Landkreises Grafschaft Hoya war SY. Nach der Verwaltungsreform 1978 wurde dieser Landkreis unter den Landkreisen Nienburg, Oldenburg und Diepholz aufgeteilt. – Da der ehemalige Landkreis Grafschaft Hoya überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist, kann man vereinzelt auf landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge bzw. Anhänger treffen, die noch das Kennzeichen SY tragen.
Politik
Stadtrat

Am 10. September 2006 wurden in Niedersachsen neue Kommunalparlamente gewählt, die seit dem 1. November 2006 im Amt sind. Der Syker Stadtrat wurde auf Beschluss des bisherigen Rates von bisher 34 Sitzen auf nun 30 Sitze (zuzüglich Bürgermeister) reduziert. Der neue Stadtrat setzt sich wie folgt zusammen:
- SPD 12 Sitze
- CDU 9 Sitze
- FDP 3 Sitze
- Grüne 2 Sitze
- SYKEplus 2 Sitze
- Wählergemeinschaft Syker Bürger (WSB) 1 Sitz
- Wählergemeinschaft Huntemann 1 Sitz
Die FDP-Fraktion und der WSB-Vertreter haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen.
Der amtierende Bürgermeister Dr. Harald Behrens verfehlte am ersten Wahltag die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen um lediglich 18 Stimmen. In der am 24. September 2006 folgenden Stichwahl siegte er dann deutlich mit über 76 % der abgegebenen Stimmen. Er ist damit für weitere acht Jahre von den Syker Bürgern im Amt bestätigt.
Wappen
Das Wappen der Stadt Syke zeigt im Schild eine aufrecht stehende schwarze Bärenklaue mit roten Krallen auf goldenem Grund. Das Motiv ist aus dem Wappen des Grafen von Hoya abgeleitet und ist zum Beispiel auch im Wappen des Landkreises Diepholz und der Städte Bassum, Bruchhausen-Vilsen, Hoya und Sulingen zu finden.
Städtepartnerschaften und Patenschaften
- Syke übernahm in den 1950er Jahren eine Patenschaft für ehemalige Einwohner der einstigen Kreisstadt Wehlau in Ostpreußen. Im Syker Kreismuseum findet sich eine „Wehlauer Heimatstube“ mit entsprechenden Exponaten. Jährlich findet hier auch ein Heimattreffen statt.
- Seit 1973 unterhält Syke eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Canton La Chartre-sur-le-Loir im Département Sarthe.
- Seit 2006 besteht eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Wąbrzeźno im nördlichen Zentralpolen, etwa 50 km nordöstlich von Toruń in der Wojewodschaft Kujawien-Pommern
- Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es freundschaftliche Kontakte zur polnischen Stadt Brodnica.
- Das Gymnasium Syke pflegt einen regelmäßigen Schüleraustausch mit dem Gymnasium in Brodnica und der russischen Stadt Nischni Nowgorod.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Musik
- Das Syker Theater an der La-Chartre-Straße wurde 1964 als baulicher Bestandteil des Gymnasiums Syke fertiggestellt. Es hat 589 Sitzplätze, über ein eigenes Ensemble verfügt es nicht.
- Das Moderne Orchester Syke ist eines der wenigen sinfonischen Blasorchester Norddeutschlands. Es errang in internationalen musikalischen Wettbewerben zahlreiche Preise und veranstaltet regelmäßig Konzerte in der Region. Ein kultureller Höhepunkt ist das alljährliche Konzert im Theater an der La-Chartre-Straße.
- Die Kulturinitiativen Jazz Folk Klassik in Syke e. V. und Rüttelschuh in der Wassermühle e. V. veranstalten regelmäßig Konzerte mit den Schwerpunkten Jazz, Folk, Blues, Klassik und Liedermacher. In Anlehnung an die „Syker Songtage“, die in den 1970er Jahren stattfanden, wurde im Jahr 2003 ein neues Festivalkonzept „Jazz Folk & Bike Syke“ entwickelt, das 2004 den Niedersächsischen Tourismuspreis erhielt.
Museen

- Das am Ortsausgang links von der Bundesstraße 6 (in Syke: Herrlichkeit) in Richtung Bremen gelegene Kreismuseum ist ein Heimat- und Freilichtmuseum mit vielen Aktionen. Ausstellungsschwerpunkte sind Handwerk, bäuerliche Produktionsmethoden, Hauswirtschaft, Kulturgeschichte, Vor- und Frühgeschichte und Naturkunde. Das Museum besteht seit 1937 und entstand aus einem 1747 errichteten Bauernhaus.
- Daneben gibt es im Ortsteil Henstedt das privat betriebene Henstedter Dorfmuseum. Hier werden Exponate mit Ortsbezug ausgestellt. Zum Dorfmuseum gehört auch ein original eingerichteter Schutzraum, der bis 1945 von mehreren Familien benutzt wurde.
Kunst
- Das Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst befindet sich in einem der ältesten Häuser der Stadt Syke, dem Beamtenwohnhaus des Vorwerks, in dem früher die Amtmänner und in der neueren Zeit die Oberkreisdirektoren des Landkreises residierten. Nach Auszug des letzten Oberkreisdirektors im Jahr 2002 wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude von der gemeinnützigen Stiftung der Kreissparkasse Syke übernommen, umfangreich saniert und im September 2007 als Zentrum für zeitgenössische Kunst eröffnet. Die Ausstellungsfläche umfasst 600 m² auf zwei Etagen. Im Wechsel von thematischen Gruppenausstellungen und Einzelausstellungen werden Werke von zeitgenössischen Künstlern aus dem In- und Ausland, sowie auch aus der Region gezeigt.
Bauwerke

Zu den bekannten Gebäuden Sykes zählen vor allem der Syker Amtshof und das Vorwerk.
Der Amtshof ist heute unter anderem Sitz des Amtsgerichts. Er besteht aus den Überresten eines mittelalterlichen Ringwalls und dem Kornzinshaus aus dem Jahre 1592.
Das Syker Vorwerk wurde 1580 aus dem Amtshof ausgegliedert und am Rande des Friedeholzes aufgebaut. Um 1790 wurde das Vorwerk fast vollständig aufgelöst und die meisten Gebäude abgetragen. Relikte des weitläufigen Wirtschaftshofes sind das Brauhaus von 1736 und das Beamtenwohnhaus von 1728. Das heutige Vorwerk war lange Jahre Wohnsitz des jeweiligen Oberkreisdirektors der Landkreise Grafschaft Hoya und später des Landkreises Diepholz. Seit 2007 ist es als Zentrum für zeitgenössische Kunst eingerichtet.
→ Siehe auch Abschnitt Kunst
Daneben ist auch die evangelisch-lutherische Christuskirche stadtbildprägend, die direkt an der Bundesstraße 6 steht.
Wenn man von Westen nach Syke hinein fährt, sieht man auch die stadtbekannte „Finkenburg“ auf dem Finkenberg.
Jüdischer Friedhof
Der Jüdische Friedhof in Syke ist ein Kulturdenkmal. Er ist einer von acht gut erhaltenen jüdischen Friedhöfen im Landkreis Diepholz. Auf dem Friedhof zwischen „Hohe Straße“ und „Lindhofhöhe“ befinden sich 35 Grabsteine aus den Jahren 1836 bis 1935 für jüdische Verstorbene.
Naturdenkmäler

- In Barrien, in Gessel und in Schnepke gibt es Schlatts, unter Naturschutz stehende Klein-Biotope.
- Im Syker Stadtgebiet gibt es sechs ausgewiesene Naturschutzgebiete (NSG):
- NSG Schnepker Schlatt (HA 6; 5,0 ha)
- NSG Okeler Sandgrube (HA 160; 3,6 ha)
- NSG Boltenmoor (HA 181; 13,3 ha)
- NSG Wachendorfer / Gödestorfer Bruch (HA 199; 195,0 ha)
- NSG Schlatt am Friedeholz (HA 206; 3,7 ha)
- NSG Hachetal (HA 207; 180 ha)
Parks
Im Syker Kernbereich gibt es zwei Parks: den „Mühlenteichpark“ und den „Europagarten“. Im Syker Ortsteil Barrien existiert das parkähnliche Mühlenteichgelände.
- Im Mühlenteichpark (südlich vom Mühlendamm; direkt an der Hache) findet sich seit dem Jahr 2006 mindestens je ein Exemplar der Baumarten, die in der Liste „Baum des Jahres“ aufgeführt sind. Auch vom Baum des Jahrtausends Ginkgo biloba findet sich ein Exemplar im Syker Park. Jede Baumart aus der Liste „Baum des Jahres“ ist mit einem Namensschild, das den deutschen und den wissenschaftlichen (lateinischen) Namen enthält, gekennzeichnet.
- Der sog. „Europagarten“ an der Straße „Zum Hachepark“ versteht sich als ein Kunst- und Kulturprojekt. Es ist eine Kombination aus Biotop, diversen Kunstwerken Syker Künstler und einer Konzertmuschel. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Syke, Syker Künstler, der Europa-Union Kreisverband Diepholz und des BUND; es ist quasi ein Gesamtkunstwerk mit multifunktionalem Charakter: Kunst – Kultur – Natur. Der Europagarten harrt z. Zt. (Januar 2008) seiner endgültigen Fertigstellung.
- Das Barrier Mühlenteichgelände südlich der dortigen Wassermühle mit einem Rundweg, dem sog. Heinrich-Schmidt-Barrien-Weg, ist kein Park im eigentlichen Sinn. Der Wildwuchs am Rundweg, der Blicke auf den Ortskern Barrien, ins Hachetal nach Syke und nach Gessel gewährt, hat seinen eigenen Reiz.
Kunst im öffentlichen Raum
Im Syker Stadtbild finden sich viele sehr unterschiedliche Skulpturen und Objekte von Künstlern aus Syke, aus der Region und aus verschiedenen europäischen Nationen und aus den verschiedensten Materialien gestaltet:
- Im Forum der Hacheschule befinden sich Wandbilder/Bildobjekte des Schweringer Künstlers Gottlieb Pot d'Or (1905–1978) aus dem Jahr 1966
- Im Kreishaus Syke befindet sich das Wandbild Ritter und Äbtissin (Metall mit Email; um 1970) von demselben Künstler. Die Schabracke des Pferdes, auf dem der Ritter sitzt, trägt die Wappen der Gemeinden im damaligen Landkreis Grafschaft Hoya.
- Auf der „Steinwiese“ („Steinplatz“) am Gymnasium stehen sechs Marmorskulpturen, die 1991 im Rahmen eines internationalen Bildhauersymposions unter dem Titel Formen für Europa – Formen aus Stein von sechs renommierten Bildhauern aus fünf Nationen (Miguel Ausili, Italien; Ioanna Filippidu, Griechenland; Janez Lenassi, ehem. Jugoslawien; Louis Niebuhr, Deutschland; Jiri Seifert, ehem. Tschechoslowakei; Werner Stötzer, Deutschland) geschaffen wurden.
- auf dem Gelände der ehem. Kreisverwaltung vor dem Verkehrsamt („Kornzinshaus“) die Marmorskulptur Non-Stop (1996) des Sykers Louis Niebuhr. Die Skulptur ist 1988 anlässlich des Internationalen Bildhauersymposiums in Berlin entstanden.
- In der Syker Innenstadt in der Hauptstraße steht die Bronzeskulptur Wächter (1994) und der Reliefkörper Stadtleben (1995) des Sykers Andreas Frömberg.
- Mitten im Syker Friedeholz steht ein Fantasieplatz (2005) des Sykers Detlef Voges mit 23 farbig gefassten Objekten aus Douglasie. Die Kunstinstallation ist zum Begehen, Berühren, Anschauen und Nachdenken für große und für kleine Leute.
- An anderer Stelle im Syker Friedeholz befindet sich der Kunstbereich Wald-Weg-Zeichen mit Kunstobjekten aus Holz (2001) von Louis Niebuhr.
- Auf dem Mühlendamm vor der Kreissparkasse steht eine Bärengruppe aus Bronze von Holger Voigts (1987).
- Auf dem Rathausplatz vor der Christuskirche befindet sich ein Mahnmal (Stahl, 1999) von Elsa Töbelmann und Henning Greve für die verfolgten und ermordeten jüdischen Mitbürger Sykes.
- Auf dem Gelände des Kreismuseums an der Bundesstraße stehen sechs diverse Objekte von Rita Bieler (Steinhaus, 1992), Heidrun Kohnert (Tor, 1996), Heike Walter (drei Einzelobjekte, 1998), Louis Niebuhr (Transversale Fluchten, 2000), Erika Harjes (Ins Gespräch kommen, 2003) und Anke Nesemann (Pferdekopf, 2005). Zum sogenannten Krendel hin ist eine Installation aus Eichenholz (2001) von Nicola Dormagen, die aus zahlreichen Einzelelementen besteht und an überdimensionale Kinderbauklötze erinnert.
- Auf dem Gelände des Finanzamtes stehen eine Bronze-Plastik von Jürgen Cominotto und eine Steinplastik von Karl Wientzek (jeweils 1984).
- Vor der Oldenburgischen Landesbank in der Hauptstraße befindet sich ein Brunnen mit Steinkugeln (1984).
- Auf dem Barrier Friedhof steht eine Stahlskulptur (2005) von Elsa Töbelmann und Henning Greve zur Erinnerung an die 25 Babys von osteuropäischen Fremdarbeiterinnen. Die Babys kamen 1944/45 in einem sogenannten „Polenkinderheim“, das die Nationalsozialisten in Barrien eingerichtet hatten, zu Tode und wurden auf dem Barrier Friedhof bestattet.
- Auf dem Gelände des „Syker Vorwerks“ sind 2003 im Rahmen eines Symposiums Skulpturen von folgenden Künstler/Innen entstanden und dort aufgebaut: Rita Bieler: „Wegzeichen Wiese, Park und Garten“, Louis Niebuhr: „Zeughaus“, Susanne Specht: „Mütter“, Herbert Eugen Wiegand: „Im Werk, Anschnitt“. Die auch während dieses Symposiums entstandene Arbeit von Eckhard Wesche: „Zeichen“ ist auf dem Gelände des Syker Friedeholz installiert.
Briefmarke
Die Syke-Halbierung ist eine philatelistische Besonderheit aus dem Jahr 1872/73. Sie wird unter Philatelisten mit bis zu 70.000 € gehandelt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Wichtige Industriezweige umfassen den Maschinenbau und die Lebensmittelherstellung. Zudem ist Syke Sitz regionaler Behörden. In Syke befindet sich das Verlags- und Druckhaus der Kreiszeitung Verlagsgesellschaft.
Bildung
Syke ist kreisweit der wichtigste Schulstandort. Folgende Schulen befinden sich im Stadtgebiet:
- Grundschule am Lindhof, Syke
- Grundschule Barrien
- Astrid-Lindgren-Grundschule, Heiligenfelde
- Hacheschule (Förderschule), Syke
- Erlenschule, staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte, Syke
- Ganztagshauptschule mit Realschulzweig „GTS 2001“, Syke
- Realschule Syke
- Gymnasium Syke
- Berufsbildende Schulen des Landkreises Diepholz
- Fachwirtschaftsschule Syke 1 + 2 Jahr
- Fachgymnasium Syke mit den Richtungen Gesundheitswesen, Technik und Wirtschaft
Sport
In Syke gibt es, abgesehen von den klassischen Wintersportarten, für alle Sportinteressierten entsprechende Angebote. Von den ansässigen Vereinen werden Breitensportarten wie Fußball, Handball, Badminton, Basketball, Gymnastik, Leichtathletik, Hockey, Reiten, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Wasserball angeboten, aber auch Boxen, asiatische Kampfsportarten wie Aikido, Judo und Karate, Golf auf einem 27-Loch Golfplatz und Tanzsport.[3] Die Lateinformation des TSC Hansa Syke tanzte in der Saison 2005/2006 in der 2. Bundesliga.
Hilfsorganisationen
- Feuerwehr: Der Freiwilligen Feuerwehr Syke gehören 474 aktive Mitglieder, 258 Jugendliche und 174 Alterskameraden an (Stand: 31. Dezember 2006). Die Stadtwehr gliedert sich in die Schwerpunktfeuerwehr Syke, vier Stützpunktwehren in Barrien, Gödestorf-Osterholz-Schnepke, Heiligenfelde und Ristedt sowie fünf Wehren mit Grundausstattung in Gessel, Henstedt, Jardinghausen, Okel und Wachendorf. Im Januar 2009 brannte das Feuerwehrhaus in Syke nieder[4], nachdem es im Dezember 1994 schon einmal abgebrannt war.
- THW: Der Ortsverband Syke des Technischen Hilfswerkes ist mit zwei Bergungsgruppen und einer Fachgruppe Beleuchtung in Syke beheimatet.
- DRK: Das Deutsche Rote Kreuz stellt einen Teil der Schnellen Einsatzgruppe Nord (SEG) des Landkreises Diepholz.
Verkehr
- Syke ist zu erreichen über die Bundesstraße 6 zwischen Bremen und Hannover oder über die Bundesautobahn 1 (Hansalinie) bei den Abfahrten Groß-Mackenstedt, Brinkum oder Weyhe.
- Der Flughafen Bremen liegt 20 km entfernt.
- Die Stadt Syke liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg der Deutschen Bahn. Am Syker Bahnhof halten Regionalexpresszüge der Strecke Osnabrück-Bremen-Bremerhaven-Lehe und bis Ende 2010 die Regionalbahnzüge der Strecke Twistringen-Bremen-Rotenburg (Wümme). Letztere halten auch noch bis Ende 2010 am Haltepunkt im Syker Stadtteil Barrien.
- Ab 2010 wird die Stadt Syke an das Netz der Regio-S-Bahn Bremen angebunden. Syke ist mit zwei Haltepunkten an der Linie Rs2 Bremen – Twistringen vertreten. Dadurch fällt die Regionalbahn Twistringen – Rotenburg weg.
- Die Museumsstrecke vom Syker Bahnhof in Richtung Eystrup wurde im Jahre 2006/2007 zwischen dem Syker Bahnhof und dem Ortsteil Heiligenfelde instandgesetzt. Seit Anfang 2007 verkehrt zwischen dem Syker Bahnhof und Eystrup der sogenannte Kaffkieker (Triebwagen), der von den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya (VGH) in Kooperation mit dem Deutscher Eisenbahn-Verein und der Mittelweserbahn betrieben wird. Zudem verkehren auf dem Abschnitt Syke-Eystrup kleine Güterzüge. Die Bahnübergänge auf der Strecke wurden im Juli/August 2008 mit moderner Sicherungstechnik ausgerüstet, diese nahm am 1. September 2008 ihren Betrieb auf. Die erforderliche Abnahme durch das Eisenbahnbundesamt erfolgt am 9. Oktober 2008.
- Syke wurde im Juni 2005 zur fahrradfreundlichsten Kommune Niedersachsens gewählt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1978: Dr. Roland Lebrun (* 1918; † 22. Januar 2006). Bürgermeister der Partnerstadt La Chartre. Verleihung anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft; für seine unermüdliche Unterstützung der Bemühungen um eine Aufarbeitung der historischen Wunden zwischen Deutschen und Franzosen.
- 1993: Josette Ribot. Lehrerin am College in der Partnerstadt La Chartre. Verleihung anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft.
- 2006: Edgar Deichmann (*1914). Unter dem Druck des Nationalsozialismus war Edgar Deichmann 1937 nach Brasilien ausgewandert; Teile seiner Familie starben in deutschen Konzentrationslagern. Er besuchte Syke in den 1970er Jahren und nahm den Dialog mit Schülern und jungen Menschen auf, um für Toleranz zu werben. Er nahm die Ehrung stellvertretend für alle Syker Juden an, die die Zeit des Holocaust nicht überlebt haben. [5]
Söhne und Töchter der Stadt
- Anneliese Kiehne-Tecklenburg (* 1925), plattdeutsche Autorin
- Louis Niebuhr (* 1936), Bildhauer
- Ursel Meyer-Wolf (* 1944), plattdeutsche Autorin
- Fritz Vehring (* 1944), Künstler (Keramik) und Hochschullehrer; 1998 Kulturpreis des Landkreises Diepholz
- Andreas Frömberg (* 1954), Bildhauer
- Gabriele Ullrich (* 1960), Autorin
Weitere Persönlichkeiten
- Heinrich Schmidt-Barrien (1902–1996), Dichter
- Willi Seibert (1908–1976), SS-Standartenführer und stellvertretender Kommandeur der Einsatzgruppe D
- Rudi Carrell (1934–2006), niederländischer Sänger, Showmaster und Entertainer
- Vera Vehring (* 1944), Künstlerin (Keramik); 1998 Kulturpreis des Landkreises Diepholz
- Elsa Töbelmann (* 1953), Bildhauerin
- Henning Greve (* 1954), Bildhauer
- Hermann Greve (* 1957), Autor und Betreuer des Stadtarchivs
- Vera Jürgens (* 1969), Schachgroßmeisterin
- Reinhold Beckmann (*1956), deutscher Fernsehmoderator und Fußballkommentator, machte in Syke sein Abitur
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Wilfried Meyer: Bericht zur Tagung „Regionalgschichte im Kreismuseum Syke“. 25. Oktober 2008, abgerufen am 17. April 2009.
- ↑ Sport in Syke auf der Webseite der Stadt Syke
- ↑ LocalXXL.com: Brand bei der Feuerwehr Syke – Feuerwehrhaus abgebrannt. 12. Januar 2009, abgerufen am 10. Oktober 2009.
- ↑ Franzose, Jude, Deutscher oder Brasilianer? Edgar Deichmanns Weg von Algringen über Syke nach Sao Paulo.
Literatur
- Heinz-Hermann Böttcher, Heiner Büntemeyer, Hermann Greve und Wilfried Meyer: SYKE und umzu. Syke 1983, 204 S., ISBN 3-923965-00-1
- Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: Unterwegs … in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Ein Führer durch die Hachestadt. Natur – Kultur – Geschichte. Fischerhude 2002, 144 S., ISBN 3-88132-305-8
- Hans-Michael Heise: Der Amtshof in Syke und sein Vorwerk am Friedeholz. Anmerkungen zur Geschichte der Stadt Syke und des Landkreises Diepholz. Diepholz/Syke 2002, 59 S., ISBN 3-89728-050-7
Weblinks
- Stadt Syke
- Bauernhaus-Archiv der Grafschaften Hoya und Diepholz
- darin: Geschichte von Siegel und Wappen der Stadt Syke (Verfasser: Hermann Greve)
- Syker Naturschutzgebiete (HA 6, HA 160, HA 181, HA 199, HA 206). In: Naturschutzgebiete im Landkreis Diepholz (Übersichtskarte).