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Wuppertaler Schwebebahn

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Die Wuppertaler Schwebebahn (offizieller Name: "Einschienige Hängebahn System Eugen Langen") ist ein schienengebundenes Landverkehrsmittel zum Personentransport, in Form einer elektromotorisch angetriebenen Hängebahn, die an einem aufgeständerten Stahltragegerüst mit untergebauter Schiene, in einer Richtung, also in einer Endlosschleife fahrend, betrieben wird.

Um die Jahrhundertwende erbautes, 1901 freigegebenes und bis heute in Betrieb stehendes Nahverkehrssystem im Stadtbereich von Wuppertal. Die Hängebahn fährt auf einer 13,3 km langen Strecke in etwa 12 m Höhe über dem Flußbett der Wupper bzw. in etwa 8m Höhe über Stadtstraßen zwischen den Endhaltestellen von Wuppertal-Oberbarmen und Wuppertal-Vohwinkel. Im Stadtteil Wuppertal-Sonnborn kreuzt sie dabei die Autobahn A 46. Die Gesamtfahrstrecke mit Ein- und Aussteigestopps an ( ? ) Haltestellen wird in knapp 35 Minuten zurück gelegt.

konzipiert und getestet. Nach einer Bauzeit von ca. drei Jahren konnte sie 1901 in Wuppertal feierlich in Betrieb genommen werden. Für Tragegerüst und Haltestellen wurden rund 19.200 Tonnen Stahl verarbeitet. Die Baukosten betrugen 16 Millionen Goldmark. Sie hat seit der Eröffnung in kontinuierlichem Betrieb als überirdische Metro gut 23 Mio. Fahrgäste (Stand 2003) transportiert. Bis zum Jahr 1998 war sie unbestritten  das sicherste Verkehrsmittel der Welt, welches täglich bis zu 75.000 Fahrgäste durch die Stadt befördert. In einem umfassenden Instandhaltungsprojekt wird das Tragegerüst seit 1995 getreu dem Original weitgehend erneuert sowie eine große Zahl der Haltestellen  umgebaut und technisch modernisiert. Dabei wurde auch eine neue Haltestelle am Schauspielhaus in Wuppertal-Elberfeld eingefügt.

Das ursprüngliche Ziel, die Arbeiten im Jahre 2001 abzuschließen, konnte auf Grund des schweren Unfalls (siehe Zeittafel) und wegen erheblicher Probleme mit Zulieferungsfirmen nicht eingehalten werden.

Wuppertaler Schwebebahn

Technik

Das Ständer- und Schienensystem, bestehend aus 486 Brücken und Stützen, führt die großen, etwa 200 Fahrgäste fassenden Waggons, zum größten Teil über der Wupper, im Bereich Vohwinkel führt sie auch etwa 3 km über eine Hauptverkehrsstraße. Durch die kreuzungsfreie Fahrweise ist die Schwebebahn mit einer übererdigen Metro vergleichbar. Der Antrieb erfolgt durch die über dem Gleis befindlichen Radantriebseinheiten, die von der Strecke her per Abnehmer mit elektrischer Energie versorgt werden. Der elektromotorische Direktantrieb der Räder ermöglcht eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h, die mittlere Reisegeschwindigkeit beträgt allerdings nur 26,6 km/h. An den Radantriebseinheiten hängen auch die inzwischen großraumigen Fahrgastwagen. Zu Beginn wurden zwei gekoppelte Wagen verwendet. Jeweils an den Enden der Gesamtstrecke befinden sich Wende- und Parkmöglichkeiten für die Züge, die so reihum in Hin- und Rückfahrt Passagiere befördern.

Geschichte

Zeittafel

1880-1890 Erste Konzeption von Eugen Langen für eine Schwebebahn
31. Dezember 1894 Vertrag über den Bau der Bahn mit der Stadt
1898 Baubeginn
24. Oktober 1900 Fahrt von Kaiser Wilhelm II
1. März 1901 Freigabe der Strecke Kluse bis Zoo
24. Mai 1901 Freigabe der Strecke Zoo bis Vohwinkel
27. Juni 1901 Freigabe der Strecke Kluse bis Oberbarmen
1943-1945 Einige Stationen und Teile des Gerüstes werden im Zuge der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und teilweise zerstört. Es kommt zu monatelangen Ausfällen des Fahrbetriebs
21. Juli 1950 Der Elefant Tuffi springt aus einer fahrenden Schwebebahn
1972-74 Neuer Waggonfuhrpark
1974 Einbau einer Wendeanlage an der Station "Zoo/Stadion"
4. September 1982 Die Station "Ohligsmühle", die im Krieg zerstört wurde, wird neu eröffnet.
1995/96 Beginn des Erneuerungsprojekts
12. April 1999 Folgenschwerer Unfall mit 5 Toten und 47 Verletzten beim Wechsel von einer Ausbauarbeit zum Fahrbetrieb
1. März 2001 Festakt zum 100jährigen Jubiläum der Schwebebahn

Hinweis: (Stand 2003) Der Ausbau der Schwebebahn dauert noch an. Wenden Sie sich an entsprechende Stellen, um zu erfahren, ob zu einer bestimmten Zeit Fahrbetrieb oder Betriebsumbau vorliegt.