Xella
Xella International GmbH
| |
---|---|
![]() | |
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2002 |
Sitz | Duisburg, Deutschland |
Leitung | Jan Buck-Emden (Vorsitzender der Geschäftsführung) |
Mitarbeiterzahl | 6.800 (2009) |
Umsatz | 1,2 Mrd. Euro (2009) |
Website | www.xella.com |
Xella produziert und vertreibt Baustoffe und Rohstoffe. In den drei Geschäftseinheiten Wandbaustoffe, Trockenbau-Systeme und Kalk produziert das Unternehmen weltweit Porenbeton und Kalksandstein und ist führend in der Herstellung von Gipsfaser-Platten. Außerdem ist die Xella Gruppe im Kalk- und Kalksteinmarkt europaweit aktiv. Das Unternehmen ist heute in mehr als 30 Ländern präsent und hat zudem außerhalb Europas Werke in China, in den USA und in Mexiko.
Xella unterhält eine eigene Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft nahe Berlin. Hier arbeiten Wissenschaftler und Techniker an aufwendigen Prüfverfahren, um die Qualität der Xella-Produkte überprüfen und gewährleisten zu können. In den drei Fachbereichen Anwendungsforschung/Bauphysik, Verfahrenstechnik und Produkt- und Prozessforschung betreiben die Mitarbeiter Grundlagenforschung und entwickeln neue oder optimieren bewährte Produkte. Die Xella Gruppe hat im Jahr 2009 mit 6.800 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erzielt.[1] Eigentümer von Xella sind die Private Equity Gesellschaften PAI partners und Goldman Sachs Capital Partners
Geschichtlicher Hintergrund
Xella ist ein junges Unternehmen, das sich im Jahr 2003 auf der Münchener Messe BAU zum ersten Mal vorgestellt hat. Xella ist aus der Zusammenführung der Duisburger Haniel-Bau Industrie GmbH mit der Münchener Ytong Holding AG und der Goslarer Fels-Werke GmbH entstanden. Hauptsitz ist heute Duisburg. Die wichtigsten Daten der Produkt- und Unternehmensgeschichte
- vor 150 Jahren wird Kalksandstein erstmals produziert
- 1929 startet im schwedischen Yxhult die erste Produktion von Porenbeton. Aus Yxhults Anghärdade Gasbetong wird später Ytong
- 1940er Jahre eröffnet Josef Hebel das erste Werk für die industrielle Fertigung von Bauteilen für Wand, Dach und Decke
- 1948 beginnt Haniel Bau-Industrie mit der Produktion von Kalksandstein
- 1952 fordert der damalige Wirtschaftsminister Ludwig Erhardt dazu auf, Ytong als „anerkannt guten und modernen Baustoff“ für den Wiederaufbau zu verwenden
- 1967 werden Ytong Steine erstmals in der gelben Folie verkauft. Die Gelbfolierung ist wichtiger Bestandteil der Markenstrategie.
- 1999 wird mit dem Zukauf der Kalkwerke Rüdersdorf bei Berlin und Saal bei Regensburg die Fels-Werke GmbH zum zweitgrößten Kalkproduzenten in Deutschland
- 2000-2002 Akquisition der Fels-Werke, Hebel und Ytong
- 2002 Erster Schritt nach China
- 2002 Gründung der Xella Baustoffe
- 2003 Eröffnung des Technologie- und Forschungszentrums bei Berlin
- 2007-2008 Weitere internationale Expansion in Osteuropa, China und Russland
- 2008 Haniel verkauft Xella an PAI partners und Goldman Sachs Capital Partners
- 2009/2010 Xella eröffnet neue Ytong-Werke in Rumänien und China und ein Kalkwerk in Russland
Marken
Die Geschäftseinheit Xella Baustoffe umfasst die internationalen Wandbaustoff-Aktivitäten der Marken Ytong Porenbeton, Silka Kalksandstein und Hebel Porenbeton für den Wirtschaftsbau. Mit der Geschäftseinheit Trockenbau-Systeme stehen mit Fermacell Gipsfaser-Platten sowie Fermacell Estrich-Elementen Systeme für den trockenen Innenausbau von Wänden, Decken und Böden zur Verfügung. Fermacell Aestuver ist eine bekannte Marke im baulichen Brandschutz und bietet zudem eine breite Palette von Produkten für Abschottungen, Brandschutzbeschichtungen und Brandschutzfugen. Die Fels-Werke produzieren und veredeln Kalk und Kalkstein für hohe Qualitäts- und Mengenanforderungen. Die Produkte werden in unterschiedlichen industriellen Anwendungsbereichen für die Produktion von Baustoffen, die Herstellung von Stahl, in der Rauchgas-Entschwefelung und im Umweltschutz eingesetzt.
Sonstiges
Laut Ausgabe Nr. 29 vom 10. Juli 2008 der Zeitschrift Stern hat Haniel Bau-Industrie (seit 2002 Xella) in drei Werken rund acht Jahre lang minderwertige Kalksandsteine produziert und bis 1996 vertrieben, diese seien später in zirka 45.000 Häuser verbaut worden. Der beim Produktionsprozess notwendige Branntkalk ist zumindest teilweise durch ein Bindemittel ersetzt worden, das bei der Rauchgas-Entschwefelung von Kraftwerken entsteht. Dies war seinerzeit bei der Kalksandsteinherstellung durchaus üblich.[2] Die vom Stern genannte Zahl von 45 000 Häusern kann bislang nicht bestätigt werden. Bis Juni 2008 waren lediglich 265 Schadensfälle bekannt. Davon wurden bis Juli 2008 bereits 95 Häuser saniert, da umfassende Ersatzleistungen erbracht werden. Dort, wo der Bauträger auf Kellerisolierung oder Putz verzichtet habe, könne es zwar zu gefährlichen Rissen im Mauerwerk kommen, bestätigt Xella. Da die schadhaften Kalksandsteine ausschließlich in drei Werken am Niederrhein produziert worden sind und üblicherweise nur auf kurzen Strecken transportiert werden, sind lediglich Schäden am Niederrhein, dem westlichen Ruhrgebiet und dem angrenzenden Münsterland zu erwarten.[3][4][5]. Nur vereinzelt wurden Schäden auch in Frankfurt a.M. entdeckt [6] == Einzelnachweise ==
- ↑ http://www.xella.com/de/content/pressemitteilungen_1158.php?PRESSRELEASEID=172&PRESSCONTENTID=199&page=1&year=&category=
- ↑ http://www.xella.com/de/content/pressemitteilungen_1158.php?PRESSRELEASEID=104&PRESSCONTENTID=130&page=5&year=2008&category=none Pressemitteilung Xella Group vom 9. Juli 2008
- ↑ http://www.derwesten.de/nrz/wirtschaft/Die-Akte-Kalksandstein-id1074733.html
- ↑ http://www.doit-tv.de/index.php?Itemid=1033&id=6267&option=com_content&task=view
- ↑ http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/xella-hinterlaesst-haniel-geschaeftsrisiken;2010760
- ↑ http://www.stern.de/wirtschaft/news/bauskandal-die-spur-der-steine-631468.html