Sonnenallee
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Straße in Berlin. Für den nach der Straße benannten Film, siehe Sonnenallee (Film).
Die Sonnenallee ist eine Straße in Berlin, gelegen in den Bezirken Neukölln (Ortsteil Neukölln) und Treptow-Köpenick (Ortsteil Baumschulenweg).
Die Straße wurde um 1880 in einem sumpfigen Gebiet Rixdorfs als Kaiser-Friedrich-Straße angelegt und dann am 20. April 1920 in Sonnenallee umbenannt, kurz bevor die Eingemeindung der damals noch eigenständigen Stadt Neukölln sowie der umliegenden Gemeinden nach Groß-Berlin beschlossen wurde. Ab 16. August 1928 erhielt die östliche Verlängerung der Sonnenallee (die damalige Straße Nr. 85) ebenfalls diesen Namen. Vom 11. Mai 1938 an hieß die Straße Braunauer Straße nach dem Geburtsort von Adolf Hitler, Braunau am Inn, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg am 31. Juli 1947 wieder nach der Sonne benannt.
Das Gebiet der Straße war schon immer von Armut geprägt. Ursprünglich wurde die Straße gebaut, um die in die Städte drängende Bevölkerung während der Landflucht des ausgehenden 19. Jahrhunderts aufnehmen zu können. In den 1930ern wurde an der Einmündung zur Grenzallee eines der ersten Arbeitsämter Deutschlands eröffnet. Heutzutage gibt es neben vielen Einkaufsläden und Schnellrestaurants ein Polizeirevier, einen Minigolfplatz, einen Fußballplatz und zwei Parks.
Ursprünglich besaß die Straße auf voller Länge eine Mittelpromenade, auf der bis 1965 teilweise die Gleise der Straßenbahn lagen. In den 1980ern wurde sie durch weitere Fahrbahnen oder Parkstreifen ersetzt.
Nach der Wende wurde am östlichen Teil der Straße, direkt am Neuköllner Schiffahrtskanal und in der Nähe des S-Bahnhofs Sonnenallee mit dem Estrel eines der größten Hotels Europas gebaut.
Während der Teilung Berlins war das südliche Zehntel der Sonnenallee, welches in Treptow liegt, durch die Mauer abgeschnitten. Hier befand sich ein Grenzübergang. Das Buch Am kürzeren Ende der Sonnenallee von Thomas Brussig sowie der Unterhaltungsfilm Sonnenallee schildert das Leben im kurzen östlichen Teil der Straße während dieser Zeit, wobei im Film dieser Teil mit heruntergekommenen Bauten aus der Gründerzeit bestückt ist, während auf der Höhe des Grenzübergangs tatsächlich 50er Jahre-Neubauten das Straßenbild bestimmten.
Der S-Bahnhof Sonnenallee der Ringbahn wurde ebenfalls nach der Straße benannt. Er wurde 1912 eröffnet und – wie die Straße – mehrmals umbenannt. Nach dem Streik der Westangestellten der von der DDR betriebenen S-Bahn, wurde der Bahnhof 1980 stillgelegt und erst im Dezember 1997 wiedereröffnet.