Zum Inhalt springen

Eulersche Phi-Funktion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2005 um 21:26 Uhr durch MKI (Diskussion | Beiträge) (seltsamen Link wieder raus.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die eulersche Phi-Funktion ist eine zahlentheoretische Funktion. Sie ordnet jeder natürlichen Zahl n die Anzahl der natürlichen Zahlen a von 1 bis n zu, die zu n teilerfremd sind, für die also ggT(a,n) = 1 ist.

Sie ist benannt nach Leonhard Euler und wird mit dem griechischen Buchstaben φ (Phi) bezeichnet.

Beispiele

  • Die Zahl 6 ist zu 2 Zahlen zwischen 1 und 6 teilerfremd (1 und 5), also ist φ(6) = 2.
  • Die Zahl 13 ist als Primzahl zu den 12 Zahlen von 1 bis 12 teilerfremd, also ist φ(13) = 12.
  • Die ersten 18 Werte der φ-Funktion lauten:
n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
φ(n) 1 1 2 2 4 2 6 4 6 4 10 4 12 6 8 8 16 6

Berechnung

Primzahlen

Da alle Primzahlen p nur durch 1 und sich selbst teilbar sind, sind sie sicher zu den Zahlen 1 bis p-1 teilerfremd, daher ist φ(p) = p-1.

Potenz von Primzahlen

Eine Potenz pk aus einer Primzahl und einer natürlichen Zahl k ist nur zu Vielfachen von p nicht teilerfremd. Es gibt pk-1 Vielfache von p, die kleiner oder gleich pk sind (1*p, 2*p, ..., pα-1*p). Daher gilt:

Beispiel:

φ(16) = φ(24) = 24 - 23 = 23 * (2 - 1) = 8 * 1 = 8

Multiplikativität

Die φ-Funktion ist multiplikativ für teilerfremde natürliche Zahlen:

, falls ggT(m, n) = 1

Beispiel:

φ(18) = φ(2)*φ(9) = 1*6 = 6

Gegenbeispiel für Zahlen m und n mit gemeinsamem Primfaktor:

φ(2*4) = φ(8) = 4, aber φ(2)*φ(4) = 1*2 = 2.

Zusammengesetzte Zahlen

Die Berechnung von φ(n) für zusammengesetzte Zahlen n ergibt sich aus der Multiplikativität. Hat n die kanonische Darstellung

(p ist Primzahl),

so gilt

Beispiel:

φ(72) = φ(2³*3²) = 23-1(2-1) * 32-1(3-1) = 2² * 1 * 3 * 2 = 24

Bedeutung der φ-Funktion

Eine der wichtigsten Anwendungen findet die φ-Funktion im Satz von Fermat-Euler:

Wenn zwei ganze Zahlen a und m ≥ 2 teilerfremd sind, gilt:

,

oder anders formuliert:

Ein Spezialfall (für Primzahlen m) dieses Satzes ist der Kleine Fermatsche Satz:

,

bzw.

Der Satz von Fermat-Euler findet u.a. Anwendung bei der Generierung von Schlüsseln für das RSA-Verfahren in der Kryptographie.