Benutzer:BedaNo1/Bastelecke

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Nissan Primera | |
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Produktionszeitraum: | 1990–2007 |
Klasse: | Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Stufenheck, viertürig Schrägheck, fünftürig Kombi, fünftürig |
Vorgängermodell: | Nissan Bluebird |
Der Nissan Primera ist eine Mittelklasse-Limousine des Autoherstellers Nissan, die von 1990 bis 2007 in den drei Baureihen P10, P11 und P12 angeboten wurde.
Der Primera kam 1990 als Nachfolger des Nissan Bluebird auf den Markt, der außerhalb Europas weiterhin verkauft wurde, und in allen Baureihen als Stufenheck, Fließheck und als Traveller (der Begriff kennzeichnet die Nissan-Kombi-Modelle) erhältlich war. Gebaut wurde der Primera im englischen Nissan-Werk in Sunderland, der P10/P11-Kombi in Japan (wohin die Limousinenmodelle aus England exportiert wurden).
In den USA wurden die Generationen P10 und P11 unter der Bezeichnung Infiniti G20 vermarktet.
Ab 2005 wurde der Vertrieb des Primera sukzessive eingestellt, die Produktion endete 2007.
Primera P10 (1990–1996)
1. Generation (P10) | |
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![]() Nissan Primera Schrägheck (1990–1994) | |
Produktionszeitraum: | 1990–1996 |
Motoren: | Ottomotoren: 1,6–2,0 Liter (66–110 kW) Dieselmotoren: 2,0 Liter (55 kW) |
Länge: | 4400–4460 mm |
Breite: | 1695–1700 mm |
Höhe: | 1385–1390 mm |
Radstand: | 2550 mm |
Leergewicht: | 1075–1310 kg |


Der Primera wurde als erstes Modell von Nissan gezielt für den europäischen Markt entwickelt und produziert. Die Limousine (4- und 5-Türer) des P10 wurde im nordostenglischen Nissan-Werk in Sunderland (GB) gefertigt, im Gegensatz zum Kombi W10, der in Japan gebaut wurde. Die beiden Fahrzeugvarianten bauen auf unterschiedlichen Plattformen auf und hatten bis auf den Namen fast nichts miteinander gemeinsam; tatsächlich basierte der Traveller auf dem japanischen Nissan Avenir.
Ende 1994 erhielt der Nissan Primera ein Facelift. Die Sicherheitsausstattung wurde verbessert, Fahrer- und Beifahrerairbags wurden Teil der Serienausstattung. Erkennbar waren die Facelift-Modelle an einem geänderten Kühlergrill mit Chromeinlagen sowie geänderten, tiefer gezogenen Front- und Heckstoßstangen und abgedunkelten Rückleuchten sowie roten Tachonadeln anstelle der bisher weißen. In die Frontstoßstange waren nun 2 Nebelscheinwerfer integriert. Die letzten Primera-Modelle der Baureihe P10 erfüllten die Abgasnorm EURO2; es war jedoch zum Teil nachträglich eine Umrüstung der EURO1-Motoren mit einem Kaltlaufregler (KLR) möglich.
Ausstattungsvarianten
- LX: Basisversion, manuelle Fensterheber, keine elektrischen Außenspiegel
- SLX: Komfortausführung mit 4x eFH, elektrische und beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung, Servolenkung, optionale Klimaanlage als Händlernachrüstung erhältlich.
- SRi (Sportpaket in Optik des Primera GT): Frontspoiler, Seitenschweller und Heckflügel (in Wagenfarbe), charakteristisch der Schriftzug "SRi" an Heck, an den Seiten und am Tacho. Handbremshebel, Schaltknauf und Lenkrad in Leder eingefasst, Sportsitze mit besserem Seitenhalt. Ausgeliefert in den Farben Geminiblau, Kirschrot, Tundragrün oder Schwarz. Mineraleffekt-Lackierung gegen Aufpreis. Motorisierung in Deutschland: nur 1.6l mit 90PS.
- eGT: die Sportversion des Nissan Primera: SR20DE 2-Liter Motor mit 150 PS, 0 - 100 in 8,4 Sek. und eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. Optisch betonte Sportlichkeit durch Heckspoiler, Seitenschweller, Sportsitze, Leichtmetallfelgen u.v.m. wie zum Beispiel einem Öldruckmesser im Tachoinstrument
- Invitation (Namensbezeichnung nur für Deutschland): letztes Sondermodell des Primera P10, ausgeliefert 1995 - 1996. Charakteristisch sind die Chromeinlagen an den Türgriffen und am Kühlergrill, die 14" Alufelgen, Klimaanlage sowie die Dachantenne und Quarzfarbende Rückleuchten. Ausstattungstechnisch eine abgemagerte Version des SLX: die hinteren Fensterheber nur manuell, ebenfalls sind die Außenspiegel manuell und nicht beheizbar. Seinerzeit nur erhältlich mit 1.6 oder 2.0 Motorisierung (bis 115PS).
- SE: die Luxusversion des Nissan Primera, nur lieferbar mit 2.0l-Motor. Äußerlich erkennbar an den Leichtmetallfelgen mit 195er Bereifung, verchromten Türgriffen und dem Schriftzug "SE" am Heck. Optional lieferbar für den SE waren Ledersitze mit integrierter Sitzheizung. Schaltknauf, Lenkrad und Handbremshebel lederummantelt wie beim SRi und eGT, Mittelkonsole mit Wurzelholzapplikation, integrierte Cassettenbox inklusive.
Motorisierung
Modell | Hubraum | Ventile | Max. Leistung bei min-1 |
Max. Drehmoment bei min-1 |
Kenncode | Bauzeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Benziner | ||||||
1.6 [P10 1] | 1597 cm³ | 16 | 66 kW (90 PS)/ 6000 | 133 Nm / 4000 | GA16DS | 1990−1993 |
1.6 [P10 2] | 1597 cm³ | 16 | 75 kW (102 PS)/ 6000 | 136 Nm / 4000 | GA16DE | 1993−1996 |
2.0 | 1998 cm³ | 16 | 85 kW (115 PS)/ 6000 | 166 Nm / 4000 | SR20Di | 1990−1993 |
2.0 | 1998 cm³ | 16 | 92 kW (125 PS)/ 6400 | 170 Nm / 4800 | SR20De | 1993−1996 |
2.0 eGT | 1998 cm³ | 16 | 110 kW (150 PS)/ 6400 | 181 Nm / 4800 | SR20DE | 1990−1993 |
2.0 eGT | 1998 cm³ | 16 | 110 kW (150 PS)/ 6100 | 181 Nm / 4800 | SR20DE | 1993−1996 |
Diesel | ||||||
2.0 d | 1974 cm³ | 8 | 55 kW (75 PS)/ 4800 | 132 Nm / 2800 | CD20 | 1995− 1996 |
Den Unterschied der Motorisierung SR20Di oder SR20De erkennt man leicht am Luftfiltergehäuse, welches beim SR20Di oval (wegen der Single-Point Einspritzung) und beim SR20De (wegen der Multi-Point Einspritzung) eckig waren.
Primera P11 (1996–2002)
2. Generation (P11/P11-120) | |
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![]() Nissan Primera Stufenheck (1997–1999) | |
Produktionszeitraum: | 1996–1998 |
Motoren: | Ottomotoren: 1,6–2,0 Liter (66–110 kW) Dieselmotor: 2,0 Liter (66 kW) |
Länge: | 4430 mm |
Breite: | 1715 mm |
Höhe: | 1410 mm |
Radstand: | 2600 mm |
Leergewicht: | 1240–1355 kg |




Die offizielle Händlereinführung des P11 war im September 1996. Der Primera Traveller dieser Baureihe wurde intern WP11 genannt.
Ausstattungsvarianten
- GX: stellte die Basisversion dar, ausgerüstet mit Servolenkung, Zentralverriegelung, ausschließlich mit 1.6 L Motorisierung
- Si: diese Ausstattung war die sportlichere Basisvariante, ausgerüstet mit Lederlenkrad, Sportsitzen, Heckspoiler und Nebelscheinwerfern, nur mit 1.6er Motorisierung
- SLX: diese Ausstattung war die Normalausstattung mit Velourssitzen, elektr. Fensterhebern und Spiegelverstellung, jedoch serienmäßig ohne Klimaanlage
- SRi: die sportliche Normalausstattung mit Lederlenkrad, Sportsitzen, ZV, Sportfahrwerk, Domstreben, Heckspoiler
- SE: Luxusausstattung mit Klimaanlage, Velours, Lederlenkrad, BC, ZV mit Fernbedienung, LM-Felgen, Holzdekor, elektr. Fensterhebern, Chromgriffen, gegen Aufpreis auch mit Lederausstattung. Ausschließlich mit 2.0 Motorisierung
- GT: (ab 1997 Top Sport) der Primera GT war das Topmodell des P11, ausgestattet mit Teilleder-Sportsitzen, Lederlenkrad, elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage, Domstreben, Sportfahrwerk, Seitenschwellern, verlängerten Front- und Heckschürzen, Heckspoiler, BC, ZV mit Fernbedienung. Nur mit 2.0L 150PS Motorisierung
- STW: Der Primera P11 STW ein auf 200 Stück limitiertes Sondermodell des TopSport.
Zu erkennen war der STW an seiner grünen Effektlackierung und einem kleinen Schild an der Beifahrerseite mit der Produktionsserienummer.
Motorisierung
Modell | Hubraum | Ventile | Max. Leistung bei min-1 |
Max. Drehmoment bei min-1 |
Kenncode | Bauzeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Benziner | ||||||
1.6 | 1597 cm³ | 16 | 66 kW (90 PS)/ 6000 | 136 Nm / 4000 | GA16DE | 1996 – 1997 |
2.0 | 1998 cm³ | 16 | 85 kW (115 PS)/ 5600 | 166 Nm / 4800 | SR20De | 1996 – 1997 |
2.0 SRi/SE | 1998 cm³ | 16 | 96 kW (130 PS)/ 5600 | 173 Nm / 4800 | SR20De | 1996 – 1997 |
2.0 GT | 1998 cm³ | 16 | 110 kW (150 PS)/ 6100 | 181 Nm / 4800 | SR20DE | 1996 – 1997 |
Diesel | ||||||
2.0 TD | 1974 cm³ | 8 | 66 kW (90 PS)/ 4400 | 177 Nm / 2400 | CD20T | 1996 – 1997 |
Zu den neuen Benzinern kam ein ebenfalls neuer 2.0L Turbodiesel mit 90 PS/4400 U/m (Drehmoment 177 Nm/2400 U/m) hinzu. (Der 2.0l Turbodiesel wurde nicht neu entwickelt, sondern handelte es sich dabei um den alten CD20 Diesel aus dem P10 bzw. Sunny. Es wurde lediglich ein permanent arbeitender Turbolader eingesetzt, nun mit der Bezeichnung CD20T und der statt der 75 PS nun 90 leistete.
P11-120 (1997–1999)
Das erste Facelift des P11 erfolgte bereits 1997. Es wurden einige technische sowie optische Änderungen vorgenommen, sowie die Ausstattungsvarianten verbessert. Nach dem Facelift wurde er intern als P11-120 bezeichnet.
- alle 2.0L Modelle erhielten eine größere Bremsanlage, vorn mit 280mm Durchmesser wie zuvor im GT
- Einführung EBD (elektr. Bremskraftverteilung)
- serienmäßige Seitenairbags
- serienmäßige Klimaanlage
- Mittelarmlehne hinten
- Änderung der Rückleuchten, die Blinker von nun in gelb statt wie im Vorfaceliftmodell in weiß.
Ausstattungsvarianten
Die Ausstattungsvarianten wurden mit dem Faceliftmodell neu benannt:
- Basis = GX
- Motion = Si/SRi
- Competence = SLX
- Ambiente = SE
- TopSport = GT
Ebenfalls zu erwähnen ein auf 200 Stück limitiertes Modell P11-120 STW, das das Spitzenmodell auszeichnete. Es war ein verfeinerter Top Sport mit serienmäßigem Cromaflair (Flip-Flop) Lack, 17" Leichtmetallfelgen, einer Sonderserie von BBS, Leder-Sportsitzen, 30mm Eibach Tieferlegung, Aluminiumdekor im Innenraum und Edelstahleinstiegsleisten.
Motorisierung
Modell | Hubraum | Ventile | Max. Leistung bei min-1 |
Max. Drehmoment bei min-1 |
Kenncode | Bauzeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Benziner | ||||||
1.6 | 1597 cm³ | 16 | 73 kW (99 PS) / 6000 | 136 Nm / 4000 | GA16DE | 1997 – 1999 |
2.0 | 1998 cm³ | 16 | 96 kW (131 PS) / 5600 | 173 Nm / 4800 | SR20De | 1997 – 1999 |
2.0 TopSport | 1998 cm³ | 16 | 110 kW (150 PS) / 6100 | 181 Nm / 4800 | SR20DE | 1997 – 1999 |
Diesel | ||||||
2.0 TD | 1974 cm³ | 8 | 66 kW (90 PS) / 4400 | 177 Nm / 2400 | CD20T | 1997 – 1999 |
Primera P11-144 (1999–2002)
2. Generation (P11-144) | |
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![]() Nissan Primera Schrägheck (1999–2002) | |
Produktionszeitraum: | 1999–2002 |
Motoren: | Ottomotoren: 1,6–2,0 Liter (74–103 kW) Dieselmotor: 2,0 Liter (66 kW) |
Länge: | 4522 mm |
Breite: | 1715 mm |
Höhe: | 1410 mm |
Radstand: | 2600 mm |
Leergewicht: | 1295–1360 kg |
Dem P11 war nur in Europa ein umfangreiches Facelift beschieden mit der Version P11-144, im Unterschied zu den Vorgängermodellen sofort zu erkennen an einer geänderten Front, einem geänderten Heck und einer entsprechenden Seitenlinie (Schweller, Zierleisten usw). Ebenso wurde die Motorenpalette überarbeitet sowie einige technische Änderungen durchgeführt:
- serienmäßige Seiten- und Kopfairbags
- serienmäßiges Xenonlicht bei den 2.0-Motoren sowie auch beim 1.8 Elegance
- serienmäßige Klimaautomatik
- geänderte Bremsanlage, EBD und mechanischer Bremsassistent
Ausstattungsvarianten
- Basis: ZV (nur 1.6 und 1.8)
- Comfort: ZV mit FB, eFH, NSW (2.0 Xenon), Lederlenkrad, Radio
- Sport: ZV mit FB, eFH, NSW, Sportfahrwerk (nur 2.0 Limo), Sportsitze, Lederlenkrad, Xenon, Radio
- Elegance: ZV mit FB, eFH, NSW, Xenon,Holz - Lederlenkrad, Sitzheizung, Radio mit CD-Wechsler
- Family: ZV mit FB, eFH, NSW, Klima-Automatik, Radio mit CD-Wechsler
- Family Plus: ZV mit FB, eFH, NSW, Klima-Automatik, Radio mit CD-Wechsler, Xenon-Scheinwerfern
Motorisierung
Modell | Hubraum | Ventile | Max. Leistung bei min-1 |
Max. Drehmoment bei min-1 |
Kenncode | Bauzeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Benziner | ||||||
1.6 | 1597 cm³ | 16 | 74 kW (100 PS)/ 6000 | 136 Nm / 4000 | GA16DE | 1999−2000 |
1.8 | 1769 cm³ | 16 | 84 kW (114 PS)/ 5600 | 158 Nm / 2800 | QG18DE | 1999−2002 |
2.0 | 1998 cm³ | 16 | 103 kW (140 PS)/ 5800 | 181 Nm / 4800 | SR20DE | 1999−2002 |
Diesel | ||||||
2.0 TD | 1974 cm³ | 8 | 66 kW (90 PS)/ 4400 | 177 Nm / 2400 | CD20T | 1999−2002 |
-
Rückansicht des Primera Schrägheck
-
Nissan Primera Stufenheck (1999–2002)
-
Nissan Primera Traveller (1999–2002)
Modellpflege
Ende 2000 wurden am P11-144 noch einmal Änderungen durchgeführt, einige aus Einsparungszwecken, vorgeschrieben vom Konzernbruder Renault:
- verändertes Lenkrad
- Wegfall der Sport-Ausstattung
- Antenne ab sofort im vorderen Dachbereich
- Wegfall diverser Gummidichtungen (zum Beispiel an den Türen)
- erneute Änderung der Bremsanlage durch einen anderen Bremskraftverstärker und kleinere Bremsscheiben an der Hinterachse
- Wegfall des GA16DE
- Motorüberarbeitung am SR20DE
- Wegfall einer der Rückfahrleuchten
Fahrwerkstechnik vom Primera P11 (P10)
Das Fahrwerk des Primera P11 ist technisch anspruchsvoll gestaltet. Der Ursprung ist die Vorderachsaufhängung des Primera P10 (nicht W10), eine hybride Konstruktion aus einer Doppelquerlenkerradaufhängung und einem McPherson-Federbein. Die Besonderheit ist die vom Radsturz beschriebene Kurve, die bei diesem Typ nicht nur vom Federweg, sondern auch vom Lenkwinkel abhängig ist. Die Namensgebung erfolgt nach dem charakteristischen oberen Querlenker, auf den man als "drittes Bein (third leg)" referiert. Diese ist identisch vom P10 bis zum P11-144.
Ergänzend kommt mit dem P11 eine besondere Hinterachsaufhängung, die eine besondere Form der Torsionsachse darstellt, eine Weiterentwicklung der Starrachse, oft als Kompaktlenkerachse deklariert. Besonderheit ist eine auf Scott-Russell zurückgehende Schubstangenkonstruktion der seitlichen Lagerung.
Die Kombination beider Achskonstruktionen sorgt für eine Entlastung des kurvenäußeren Vorderrads, da das kurvenäußere Hinterrad mehr Seitenführungskraft überträgt als bei einer MacPherson Radaufhängung. Zusätzlich wird das Rollen der Karosserie stark vermindert.
Performanz des Fahrwerks sind 0,8-0,92 seitliche G. Quelle: http://www.se-r.net/about/g20/scc/oct98/tb.html
Nissan P12 (2002–2007)
Nissan | |
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![]() Nissan Primera Schrägheck (2002–2007)
| |
P12
| |
Verkaufsbezeichnung: | Nissan Primera |
Produktionszeitraum: | 2002–2007 |
Klasse: | Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Stufenheck, viertürig Schrägheck, fünftürig Kombi, fünftürig |
Motoren: | Ottomotoren: 1,8–2,0 Liter (84–103 kW) Dieselmotoren: 1,9–2,2 Liter (88–102 kW) |
Länge: | 4567 mm |
Breite: | 1760 mm |
Höhe: | 1482 mm |
Radstand: | 2680 mm |
Leergewicht: | 1414–1522 kg
|
Vorgängermodell | Nissan P11 |
Nachfolgemodell | (keines) |


Der Nissan P12 war die dritte Generation der Mittelklassewagen, die der japanische Automobilhersteller Nissan unter der Verkaufsbezeichung Nissan Primera ab Juni 2002 in Europa anbot. Das Modell hob sich vor allem durch seine mutige Formgebung und innovative Bedienkonzepte von seinen Mitbewerbern ab. Dennoch blieben die Verkaufszahlen gerade im Hinblick auf seinen erfolgreichen Vorgänger P11 offenbar deutlich hinter den Erwartungen zurück, so dass die Produktion bereits nach gut vier Jahren ohne Nachfolger eingestellt wurde.
Karosserie und Formgebung
Der Primera P12 war als viertürige Stufenhecklimousine, als fünftüriges Schrägheck sowie als ebenso fünftüriger Kombi erhältlich. Letzterer wurde wie schon beim Vorgänger unter der Zusatzbezeichnung Traveller vermarktet.
Die Karosserie war eine gänzliche Neukonstruktion. Ihre Formgebung basierte auf der Designstudie Fusion aus dem Jahr 2000. Dabei wurde unter Leitung des schweizer Designers Stéphane Schwarz unter dem Schlagwort Monosilhouette versucht, die an sich „typische“ Dreigliederung einer Stufenhecklimousine von niedrigem Vorderwagen und Heck und dazwischen höher aufbauendem Fahrgastraum durch möglichst fließende Übergänge zu kaschieren.
Das Serienmodell orientierte sich sehr stark an dieser Studie. Diese Linie wurde beim Fünftürer fortgeführt und auch bei der Kombivariante, die eine vergleichsweise flach stehende und stark nach oben gewölbte Heckscheibe aufweist. Deutliche Unterschiede waren nur an der Wagenfront und der Innenraumgestaltung erkennbar.
Bedienkonzept
Eine weitere Besonderheit des P12 war das serienmäßige Bedienungskonzept N-FORM (ursprünglich Easy Control System)[1], das Audio- und Klimabedienung über ein zentral angeordnetes Bedienfeld mit Farbbildschirm und einem joystick-ähnlichen Kontrollhebel vorsah. Die beiden höherwertigeren Ausstattungslinien beinhalteten ferner eine Rückfahrkamera über dem hinteren Nummernschild, die bei eingelegtem Rückwärtsgang Aufnahmen vom Heckbereich des Wagens an den Bildschirm im Armaturenbrett lieferte. Diese Kamera diente als wesentliches Verkaufsargument bei der Vermarktung.
Motorisierung
Der Primera P12 war mit zweierlei Benzin- und drei verschiedenen Dieselmotoren lieferbar, die zwischen 116 und 140 PS leisteten. Die beiden Benziner waren mit Fünfgang-Handschaltung sowie zwei unterschiedlichen Automatikgetrieben erhältlich. Der anfänglich einzig verfügbare Dieselmotor 2.2 di mit 126 PS und Direkteinspritzung wurde bereits 2003 durch zwei verschiedene Common-Rail-Diesel von Renault und Nissan ersetzt. Diese Motoren wiederum wurden im Frühjahr 2006 mangels Nachfrage ersatzlos aus dem Programm genommen. Ohnehin wäre die erforderliche Ausrüstung der Motoren mit Rußpartikelfiltern zur Erfüllung der Abgasnorm Euro 4 zu teuer gewesen.
Die Benzinmotoren waren mit Fünfgang-Handschaltung oder zwei verschiedenen Automatikgetrieben erhältlich. Für die Dieselmotoren gab es ein manuelles Sechsganggetriebe. Bei den Dieselmotoren gab es im Oktober 2005 eine Rückrufaktion wegen fehlerhafter Motorsteuergeräte und Ladedrucksensoren.[2]
Modell | Hubraum | Ventile | Max. Leistung bei min-1 |
Max. Drehmoment bei min-1 |
Kenncode | Bauzeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Benziner | ||||||
1.8 | 1769 cm³ | 16 | 85 kW (116 PS)/ 5600 | 163 Nm / 4000 | QG18DE | 2002–2007 |
2.0 | 1998 cm³ | 16 | 103 kW (140 PS)/ 6000 | 192 Nm / 4000 | QR20DE | 2002–2007 |
Diesel | ||||||
1.9 dCi | 1870 cm³ | 8 | 88 kW (120 PS)/ 4000 | 270 Nm / 2000 | F9Q | 2003 –2005 |
2.2 di | 2184 cm³ | 16 | 93 kW (126 PS)/ 4000 | 280 Nm / 2000 | YD22ET | 2002–2003 |
2.2 dCi | 2184 cm³ | 16 | 102 kW (139 PS)/ 4000 | 314 Nm / 2000 | YD22DDTi | 2003–2005 |
Ausstattungsvarianten
Weiterhin war der P12 in drei verschiedenen Ausstattungslinien erhältlich. Die vergleichsweise reichhaltige Grundausstattung visia umfasste unter anderem vier elektrische Fensterheber und sechs Airbags. Die Ausstattung acenta enthielt einige weitere Komfortfunktionen wie Tempomat und Regensensor. Die höchste Ausstattungslinie tekna umfasste darüber hinaus Xenon-Scheinwerfer sowie ein höherwertiges Audiosystem.
Neben diesen drei Haupt-Ausstattungslinien gab es zeitweise noch die Sondermodelle visia-plus und acenta-plus mit Zusatzausstattungen.
Kritiken
Der P12 erregte vor allem durch seine Formgebung Aufsehen. So erhielt er 2002 den Designpreis red dot award.[3] Auch in der Fachpresse wurde die Formgebung als „mutig“[4][5] bezeichnet. Ebenso erhielt das Bedienkonzept N-Form positive Kritiken. Dieses sei laut Presse vor allem „einfach“[4] zu bedienen und dabei „besser als BMWs iDrive“[4] gewesen.
Negativ bewertet wurden neben der vergleichsweise unübersichtlichen Karosserie vor allem die Fahrleistungen des P12. Bemängelt wurden durchzugsschwache und nicht gerade sparsame Motoren, eine unharmonische Federung und die hakelige Schaltung. Insgesamt habe sich „hinter dem schönen Design … nur ein durchschnittliches Auto“[4] verborgen.
Probleme mit mangelnder Nachfrage
Offenbar als Reaktion auf eine unerwartet niedrige Kundennachfrage wurde der P12 im Juli 2004, also bereits zwei Jahre nach dem Produktionsstart, überarbeitet. Dabei wurden vor allem die Ausstattung und der Innenraum aufgewertet. So waren etwa die Bilder der Rückfahrkamera nun in Farbe statt schwarz-weiß, und es gab neue Instrumente, Verkleidungen und Polsterstoffe.
Auch diese Maßnahme schien nicht den gewünschten Erfolg zu bringen. So wurden die Produktion und der Vertrieb der P12-Baureihe ab 2006 binnen eines Jahres nach und nach eingestellt. Seitdem hat Nissan in Europa kein konventionelles Mittelklasse-Modell mehr im Angebot. Ein Nachfolger ist nicht geplant.
Weblinks
- Primera P12-HP.DE (abgerufen: 2. Juni 2009)
Einzelnachweise
- ↑ Fahrbericht Nissan Primera 2,2 DI – Aufstieg in die Primera Division? FOCUS Online, 25. Januar 2002, abgerufen am 4. Juni 2009.
- ↑ Rückruf für Nissan-Diesel. Auto, Motor und Sport, 27. Oktober 2005, abgerufen am 2. Juni 2009.
- ↑ Gewinnerliste red dot award: product design 2002. reddot online, 2002, abgerufen am 4. Juni 2009.
- ↑ a b c d Nissan tanzt aus der Reihe. Auto Bild, 22. März 2002, abgerufen am 4. Juni 2009.
- ↑ Nissan Primera – Eine Zeitkapsel. AutoZine, 28. Mai 2002, abgerufen am 4. Juni 2009.