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Lidl

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Die Lidl Stiftung & Co. KG ist der derzeit fünftgrößte Lebensmittelhändler in Deutschland mit Ablegern in ganz Europa und befindet sich unter dem Dach der Unternehmensgruppe Schwarz mit Sitz in Neckarsulm. Die Position des Geschäftsführer bekleidet M. Maiwald.

Der Discounter besitzt etwa 2450 Einkaufsmärkte in Deutschland (nicht dazu zählen die SB-Warenhäuser Kaufland und Handelshof, die zur Kaufland-Stiftung gehören, die ebenfalls unter dem Dach der Schwarz-Gruppe angesiedelt ist). Der Gesamtumsatz der Gruppe für 2004 beträgt nach eigenen Angaben über 36 Milliarden Euro; die Zahl der Mitarbeiter liegt bei rund 75.000 (Schätzung für 2004: 35 Milliarden Euro Umsatz und 80.000 Mitarbeiter).

Lidl ist Teil des Imperiums von Dieter Schwarz (* 24. September 1939). Mit dem Rückzug aus der Firmenleitung hat er seinen Anteil steuersparend auf die gemeinnützige Dieter-Schwarz-Stiftung GmbH übertragen, deren Zweck unter anderem die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur ist.

Geschichte

Gegründet wurde Lidl in den 1930er Jahren von Josef Schwarz als Schwarz Lebensmittel-Sortimentsgroßhandlung. In den 1970er Jahren eröffnete sein Sohn Dieter Schwarz seinen ersten Discountermarkt in Ludwigshafen. Sein Vater Josef Schwarz hielt aber nicht viel von den schlichten Billigläden nach Aldi-Muster und wollte partout nicht, dass sie genauso hießen, wie seine Obstgroßhandlungen. Um nicht Schwarz-Markt über die Ladentür schreiben zu müssen, kaufte Dieter Schwarz dem Ludwigshafener Maler und pensionierten Berufsschullehrer Ludwig Lidl für 1000 DM die Namensrechte ab und sicherte sich so die Nutzung seiner eingeführten Marke.

Seither heißen die Discountmärkte von Dieter Schwarz LIDL-Märkte. Als sein Vater Josef Schwarz im Jahre 1977 starb, verfügte Dieter über ein Netz von etwa 30 LIDL-Filialen. Er verkaufte den väterlichen Großhandel an die Metro und gliederte seine Firmengruppe neu.

Kritik

Ähnlich wie Aldi gibt Lidl wenig Informationen in eigener Sache hinaus. In der Branche gilt Lidl jedoch als besonders aggressiv. Dank seiner Marktmacht gelingt es, Lieferantenpreise stetig zu drücken. Auch in Gewerkschaftskreisen wie z.B. bei ver.di ist Lidl sehr umstritten. Die Gewerkschaft beklagt, dass das Unternehmen systematisch die Bildung von Betriebsräten verhindere. Außerdem werden die Arbeitszeiten in den Verträgen genau mit den Öffnungszeiten der Filialen abgestimmt - notwendige Vor- und Nacharbeiten werden folglich nicht bezahlt.

2004 erhielt Lidl den Big Brother Award 2004 in der Kategorie Arbeitswelt für „den nahezu sklavenhalterischen Umgang mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“.

Im Mai 2005 führte Lidl Haifischsteaks in sein Sortiment ein. Nur wenige Tage später gab der Lebensmittelkonzern allerdings bekannt, die Steaks wieder aus dem Angebot zu nehmen und nur noch die bereits vorhandene Ware abzuverkaufen. Die Kritik mehrerer Tier- und Naturschutzorganisationen war massiv. So hätte Lidl nach Meinung der Kritiker „mit seiner gedankenlosen Aktion die weitere Zerstörung des Ökosystems Meere gefördert“.

Schwarzbuch

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat am 10. Dezember 2004 (dem Tag der Menschenrechte) ein „Schwarzbuch“ über Lidl herausgegeben, das die menschenunwürdige Behandlung der Mitarbeiter dokumentiert. Vorlage:Lit

Aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • Lehrstück Unna: Wie man Betriebsratsgründungen systematisch verhindert
  • Der ganz normale Wahnsinn: Verkäuferin bei Lidl
  • Bei der Konstruktion von Kündigungsgründen sind Lidl und Kaufland nicht zimperlich
  • Interview: „Ich hätte in dieser Situation sogar mein Todesurteil unterschrieben“
  • Auch Führungskräfte bleiben nicht ungeschoren

Siehe auch

Discounter, Aldi, Netto (Marken-Discount), Norma, Penny, Plus, REWE, Tengelmann, Wal-Mart

Literatur

Standorte Von Kaufland in Deutschland


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