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Als Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschlands werden die seit dem Jahr 1953 ausgegebenen Münzen bezeichnet, die auf ein erinnerungswürdiges Ereignis verweisen und im Allgemeinen nicht für den normalen Geldumlauf vorgesehen sind. Der Bund als Inhaber des Münzrechts beauftragt die Prägeanstalten der Länder mit der Herstellung, die Münzen stellen danach auf der Bildseite jeweils eine Illustration im Zusammenhang mit dem Ausgabezweck dar. Die Wertseite zeigt einen Adler in einer dem Motiv angepassten Form. Die Aufsicht hat das Bundesministerium der Finanzen.[1]
Bis zum Ende des Jahres 2001 wurden Gedenkmünzen in der Währungsbezeichnung „Deutsche Mark“ geprägt. Es gab Motive mit Nennwerten von 5 und 10 DM. Eine Goldmünze, umgangssprachlich heute oft falsch als „Goldmark“ bezeichnet, wurde 2001 ausgegeben.
Seit der Währungsumstellung am 1. Januar 2002 tragen kursgültige deutsche Münzen die Währungsbezeichnung „Euro“. Alle vorherigen Ausgaben werden unbefristet durch die Deutsche Bundesbank in Euro umgetauscht. Nach diesem Datum wurden Gedenkmünzen zu 2, 10, 100 und 200 € ausgegeben. Am 23. Juni 2010 erscheint die erste 20-Euro-Gedenkmünze. Euro-Gedenkmünzen sind nicht im gesamten Währungsgebiet gültig, sondern nur im Land der Ausgabe. Eine Ausnahme machen dabei die 2-Euro-Gedenkmünzen; sie sind Zahlungsmittel in allen Ländern der Eurozone. Die Gedenkmünzen höherer Nominale werden hauptsächlich gesammelt und sind daher kaum im Umlauf. Die Europäische Kommission empfiehlt sogar, die Verwendung von Euro-Sammelmünzen als Zahlungsmittel zu verhindern.[2]
Gedenkmünzen aus Silber werden in Deutschland in zwei Qualitätsstufen hergestellt. Der normale Prägegrad ist „Stempelglanz“. Für Münzsammler gibt es eine nur bei der Verkaufsstelle für Sammlermünzen[3] erhältliche Ausführung in „Spiegelglanz“; dies gilt auch für die seit 2006 ausgegebenen 2-€-Münzen. Alle bis zum Jahre 2007 ausgegebenen Goldmünzen wurden in Stempelglanz geprägt.
Bis 1997 erzeugte die herstellende Münzprägeanstalt beide Qualitäten der DM-Gedenkmünzen, danach wurde die Spiegelglanzausführung von allen Ausgabestätten geprägt. Die Euro-Gedenkmünzen werden wieder komplett von der jeweiligen Prägestätte hergestellt. Außer der 2-€-Ausgabe bestanden bisher alle Gedenkmünzen aus Magnimat, unterschiedlichen Legierungen von Silber oder aus Gold der höchsten Reinheitsstufe. Die Silbermünzen werden im Allgemeinen jeweils von einer einzigen Münzprägeanstalt hergestellt. Eine Ausnahme bildeten die Gedenkmünzen zu den sportlichen Großereignissen der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und der FIFA Fußball-WM Deutschland 2006, die von allen Prägestätten hergestellt wurden. Die Goldmünzen der Bundesrepublik Deutschland stammen ebenfalls aus jeder Prägeanstalt.
Erste deutsche 100-Euro-Goldmünze mit Sammleretui und Echtheitsbestätigung
Geschichte
Vor 1871 gab es im Gebiet des heutigen Deutschlands verschiedene Währungseinheiten und Münzsysteme, dadurch ergaben sich auch verschiedene Gedenkmünzen. 1871 wurde die Mark als einheitliches Zahlungsmittel für das deutsche Gebiet eingeführt. Seitdem lauteten alle Zahlungsmittel und somit auch die Gedenkmünzen auf Mark. Bevorzugte Metalle für die Prägung solcher Münzen waren und sind heute noch Silber und Gold. Die heutige Silberlegierung weicht dennoch von den früheren ab. Häufige Nominalstufen waren 2 Mark, 3 Mark, 5 Mark, 10 Mark und 20 Mark. Während der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1933 und der Zeit des Nationalsozialismus, 1933–1945, gab es einheitliche deutsche Gedenkmünzen aus Silber. Diese lauteten von 1925 bis 1932 auf 3 und 5 Mark und von 1934 bis 1939 auf 2 und 5 Mark.
Bildseite und Wertseite
Die Bildseite wechselt entsprechend dem Grund der Ausgabe, die Wertseite zeigt stets einen Adler. Die Gestaltung des Adlers als Bundeswappen wird oft an das Motiv angepasst oder hat einen direkten Bezug dazu; als Beispiel zeigt die von Jordi Regel entworfene Gedenkausgabe zum 50. Jahrestages des Deutschen Fernsehens den Adler fast rechteckig und flächig ohne Ausprägung von Federn und folgt damit der Form eines Fernsehers der damaligen Zeit.
Gedenkmünzen von 1953 bis 2001 (Währungsbezeichnung Deutsche Mark)
Die erste Gedenkmünze der Bundesrepublik Deutschland wurde am 11. September 1953 ausgegeben. Nachfolgend werden hier die Münzen erwähnt, die eine nennenswerte Wertsteigerung erzielten oder eine andere Besonderheit gegenüber den gesamt 87 Ausgaben in der Währungsbezeichnung Deutsche Mark ausweisen.
Mehr als fünf Jahre nach der Währungsreform in der Bundesrepublik Deutschland wurde im Jahre 1953 eine erste Gedenkmünze im Wert von 5 Deutschen Mark ausgegeben.[4] Von den zweihunderttausend geprägten Exemplaren wurden 1.240 Münzen in Spiegelglanz, die restlichen in Stempelglanz hergestellt. Die Prägestätte war das Bayerische Hauptmünzamt in München, die Münze wurde, wie alle folgenden 5-DM-Münzen bis 1979 aus 625er Silber geprägt. Sie war dem 100-jährigen Bestehen des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg gewidmet und zeigt auf der Bildseite eine ostgotischeFibel mit dem stilisierten Bild eines Adlers.
Die folgenden vier ausgegebenen Münzen gedenken jeweils einer einzelnen Person und zeigen deren Kopf als Porträt. Der Nennwert betrug immer 5 DM.
Der Anlass der Prägung der zweiten Münze war der 150. Todestages Friedrich Schillers im Jahre 1955.[5] Hersteller war die seit 1872 bestehende Münze in Stuttgart. Die Auflage betrug 198.783 Stempelglanz-Münzen und 1217 Exemplare in Spiegelglanz.
Im selben Jahr wurde eine weitere Münze zum 300. Geburtstag des Markgrafen von Baden, Ludwig Wilhelm, des sogenannten „Türkenlouis“, geprägt.[6] Diese Silbermünze hatte eine Auflagenhöhe von 2000 Stück in Spiegelglanz und von 198.000 Exemplaren in Stempelglanz. Die Prägung der Münze übernahm die Münzanstalt in Karlsruhe.
Nach zwei Jahren folgte 1957 die Gedenkmünze zur Erinnerung an den einhundertsten Todestag des Freiherrn Joseph von Eichendorff.[7] Sie hatte die gleichen Auflagezahlen wie die vorhergehende und wurde in Hamburg durch die dortige Münze produziert.
Alle vier der damals in der Bundesrepublik Deutschland bestehenden Münzprägeanstalten hatten somit eine Gedenkprägung hergestellt.
Die nächste Gedenkmünze und damit gleichzeitig die letzte Ausgabe einer vierstelligen Auflage in Spiegelglanz wurde erst sieben Jahre später im Jahr 1964 geprägt. Ausgegeben wurde diese allerdings erst ab dem 14. März 1966, also weitere zwei Jahre später. Die Gedenkprägung zum „150. Todestag Johann Gottlieb Fichtes“ hatte eine Auflage von 495.000 Stück in Stempelglanz und 5000 Stück in Spiegelglanz.[8] Sie wurde durch die Hamburgische Münze hergestellt. Die letzte der gesamt 122 Gedenkmünzen der Deutschen Demokratischen Republik wurde im Nennwert von 10 Mark ebenfalls zu Ehren von Johann Gottlieb Fichte geprägt, der Grund war der 175. Todestag, die Ausgabe erfolgte am 25. Juni 1990.
Von den 87 geprägten Gedenkausgaben der Bundesrepublik Deutschland in der Währung DM gab es 33 ähnliche Ausgaben unter den Gedenkmünzen der DDR.[9]
Nachprägungen
Auf Grund ihrer Seltenheit sind die fünf ersten Gedenkmünzen gesuchte Sammelobjekte. Im Gegensatz zu den späteren Millionenauflagen gab es hier ein relativ geringes Prägevolumen, es gibt aber Nachprägungen. Die Deutsche Mark ist kein Zahlungsmittel mehr, daher ist dies nicht die Herstellung von Falschgeld, das als Straftat nach § 146 StGB mit einer Freiheitsstrafe geahndet wird. Das deutsche Münzgesetz[10] erlaubt im Zusatz zum § 11 das Nachahmen von außer Kurs gesetzten oder ungültig gewordener Münzen, wenn ein entsprechender Hinweis auf der Prägung vorhanden ist. Eine einfache, aber ausreichende Kennzeichnung wäre, auf der Brust des Adlers die Jahreszahl der Nachprägung zu vermerken. Fehlt ein Hinweis, hat der Hersteller nur eine Ordnungswidrigkeit begangen.[11] Nachprägungen haben außer dem Metallwert für Münzsammler keine Bedeutung.
Ausgaben von 1967 bis 2001
In den Jahren von 1967 bis 2001 wurden 82 Gedenkmünzen geprägt. Der Durchmesser aller 5-DM-Münzen betrug 29 mm, es gab 38 Ausgaben. Davon waren 23 Nennwerte zu fünf DM aus 625er Silber, das Gewicht betrug jeweils 11,2 Gramm; die restlichen 15 aus Magnimat gefertigten Motive wogen 10 Gramm pro Münze. Von 43 geprägten Gedenkmünzen zu 10 DM bestanden 29 Motive aus 625er Silber, die anderen aus Sterlingsilber mit einem Silbergehalt von 92,5 %. Bei einem Durchmesser von 32,5 mm betrug das Gewicht jeder Münze 15,5 Gramm.
Im Jahr 1970 wurde eine Serie von fünf Münzen zum Gedenken an die Olympischen Sommerspiele 1972 in München begonnen, sie endete mit der letzten Ausgabe am 22. August 1972. Diese Münzen hatten erstmals einen Nennwert von zehn Deutschen Mark. Die Gesamtauflage betrug 100 Millionen Stück; es sind auch heute noch die Gedenkmünzen mit der höchsten Auflagezahl. Alle Ausgaben wurden im Gegensatz zu den Vorgängern von allen vier Prägestätten angefertigt. Die erste dieser Olympiamünzen mit dem Motiv der Strahlenspirale trug 1970 die Umschrift Spiele der XX Olympiade 1972 in Deutschland. Da aber kein Land, sondern eine Stadt die Spiele ausrichtet, wurde die Beschreibung der folgenden Ausgaben in München geändert. Die erste Münze wurde 1972 mit der neuen Umschrift Spiele der XX Olympiade 1972 in München ein zweites Mal geprägt.[12]
Der Preis des bis dahin verwendeten Materials überstieg ab 1979 durch die damalige Silberspekulation den Münzwert. Eine geplante und schon in Silber geprägte Ausgabe zum 100. Geburtstag Otto Hahns wurde deshalb wieder eingeschmolzen. Diese Gedenkmünze wurde neu und wie spätere Ausgaben in Magnimat geprägt, einer silbrigglänzenden Legierung, die allerdings weit weniger wertvoll ist und kein Silber enthält. Einige wenige Exemplare der silbernen Hahn-Münze wurden ausgegeben; die genaue Anzahl ist nicht bekannt. Die Version in Silber ist erkennbar durch die Platzierung des Prägezeichens unterhalb der Buchstaben „AR“ im Wort „DEUTSCHE MARK“; in der Version in Magnimat befindet es sich etwas weiter links unter „MA“. Es gab insgesamt 15 verschiedene Münzen aus Magnimat, die letzte erschien 1986 zur Erinnerung an den 200. Todestag von Friedrich dem Großen. Dies war zugleich auch die letzte Ausgabe mit einem Nennwert von fünf DM.
Ab 1987 wurden Münzen im Nennwert von 10 DM ausgegeben, diese bestanden bis 1997 wie zuvor aus 625er Silber, danach aus 925er Silber. Die erste dieser Prägungen gedachte der 750-Jahr-Feier Berlins. Es gab zwei verschiedene Ausgabetage, alle anderen Gedenkmünzen erschienen immer am gleichen Tag. In Berlin war es der 30. April 1987, im Gebiet der Bundesrepublik der 9. September 1987.
1992 wurde der 125. Geburtstag von Käthe Kollwitz und 1998 der 900. Geburtstag von Hildegard von Bingen gewürdigt. Dies sind die beiden einzigen DM-Gedenkmünzen, die Frauen gewidmet wurden. Eine Münze zum Gedenken an Käthe Kollwitz gab es auch in der DDR, dort wurde sie 1967 zum Nominal von 10 Mark geprägt.
Die Ausgabe der Gedenkmünze zum 500. Geburtstag des Reformators Philipp Melanchthon am 13. Februar 1997 sollte ursprünglich komplett von der Hamburgischen Münze geprägt werden.[13] Tatsächlich wurde die Version in Spiegelglanz von allen fünf deutschen Prägeanstalten hergestellt. Diese Vorgehensweise wurde auch bei den darauf folgenden silbernen DM-Münzen beibehalten: Eine Prägestätte bekam den Großauftrag der Version in Stempelglanz, die Sammlerausgabe in Spiegelglanz ging zu gleichen Teilen an alle Hersteller.
Die letzte silberne Sonderprägung in der Währung DM wurde am 5. September 2001 ausgegeben. Der Anlass war 50 Jahre Bundesverfassungsgericht.
Goldmünze 2001
1-DM-Goldmünze mit Schutzkapsel
Vor der Währungsumstellung auf den Euro wurde zur Erinnerung an die Deutsche Mark im Jahr 2001 einmalig eine DM-Münze aus nahezu reinem Gold geprägt: Die sogenannte 1-DM-Goldmark. Ausgegeben wurde diese Goldmünze durch die Deutsche Bundesbank. Da nicht diese, sondern der Bund das Münzrecht innehat, musste zuvor ein entsprechendes Gesetz über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Errichtung der Stiftung Geld und Währung durch den Deutschen Bundestag verabschiedet werden (BGBl I 2000, 2045)[14].
Das Gewicht der Münze beträgt 12 Gramm Feingold (999/1000), sie hat einen Durchmesser von 23,5 mm und gleicht in der Gestaltung weitgehend der alten 1-DM-Kursmünze. Ein Unterschied ist die geänderte Umschrift Deutsche Bundesbank auf der Rückseite (normalerweise Bundesrepublik Deutschland).
Insgesamt sind eine Million Stück geprägt worden, die mit je 200.000 auf die fünf deutschen Münzprägestätten aufgeteilt wurden. Die Goldmünze gibt es daher mit den verschiedenen Münzzeichen A, D, F, G und J. Die gesamte Auflage ist ab dem 26. Juli 2001 über die Deutsche Bundesbank, die Landeszentralbanken und die Verkaufsstelle für Sammlermünzen zu einem Ausgabepreis von 250 DM je Stück vertrieben worden.
Aus dem Erlös des Verkaufes bekam die Stiftung Geld und Währung 100 Millionen DM, die verbliebenen 84 Millionen wurden an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Unterstützung für die Sanierung der Museumsinsel in Berlin übergeben.
In den letzten Jahren werden häufig vergoldete 1-DM-Münzen im Handel angeboten, die allerdings durch die Umschrift und das deutlich abweichende Gewicht von der Gedenkausgabe unterschieden werden können.
Gedenkmünzen ab 2002 (Währungsbezeichnung Euro)
Silbermünzen
Am 1. Januar 2002 erfolgte die Umstellung der Währung in Deutschland von DM auf Euro.
[15]
Seitdem wurden bis zum Jahr 2007 jährlich fünf Gedenkmünzen im Nennwert von 10 € ausgegeben; eine Ausnahme davon bildete der Jahrgang 2006 mit vier Motiven. Begonnen wurde diese Serie mit einer Münze anlässlich der Währungsumstellung. Von 2003 bis 2006 wurde jährlich eine zusätzliche 10-€-Münze anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland geprägt.
Alle bis heute geprägten 10-Euro-Münzen bestehen aus Sterlingsilber. Aus dem Münzgewicht von 18 g und der 925-er Legierung ergibt sich ein Feingewicht von 16,65 g. Diese Münzen sind in der üblichen Stempelglanz-Ausführung (st) bei vielen Sparkassen und einigen Banken in Deutschland erhältlich; die Postbank bildet dabei eine Ausnahme. Für Sammler wird von jedem Motiv eine Teilauflage in der Qualität Spiegelglanz (sp) hergestellt. Diese Variante war anfangs nur bei der Bundeswertpapierverwaltung zu erhalten, 2006 übernahm die Deutsche Post die Aufgaben der Verkaufsstelle für die Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland und versendet alle Münzen über ihr Versandzentrum in Weiden in der Oberpfalz. Einige Münzkataloge bewerten die Ausgaben in Spiegelglanz anders als die offiziellen Bekanntmachungen der Bundesregierung als Polierte Platte (PP). Neben den Einzelmünzen stellt die Verkaufsstelle für Sammlermünzen in jedem Jahr eine Kollektion als Gedenkmünzensatz von allen Silbermünzen dieses Jahrganges in Spiegelglanz zusammen.[16]
Erwähnenswert ist das Feingewicht von 16,65 Gramm des in diesen Münzen enthaltenen Silbers; es entspricht dem eines Vereinstalers von 1857.
Nennwert: 10 Euro (Bisher ausgegebene Gedenkmünzen, Stand Mai 2010)
Material: 92,5 % Silber, 7,5 % Kupfer – Münzdurchmesser: 32,5 mm – Gewicht: 18 g
150 Jahre Entdeckung des Urvogels Archäopteryx ARCHAEOPTERYX – ZEUGE DER EVOLUTION
Barbara G. Ruppel
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15. Sep. 2011
100 Jahre Hamburger Elbtunnel - VERBINDUNG VON STADT UND HAFEN -
Herwig Otto
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Anmerkungen
↑Die Randschrift in StempelglanzDie Randschrift der ersten deutschen Euro-Gedenkmünzenausgabe, bei der auch andere Sprachen als Deutsch und nichtlateinische Schriftzeichen verwendet wurden:
↑ abcdZwei „Fußballmünzen“: Die obere wurde in Stuttgart, die untere in Karlsruhe geprägtUrsprünglich wurde die Prägestätte der Münzen zum Gedenken der FIFA Fußball-WM Deutschland 2006 nicht bekannt gegeben. Der Ort der Herstellung ist jedoch gleich wie bei den deutschen 2-Euro-Münzen in der Randinschrift codiert: der Satz DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN enthält fünfmal den Buchstaben E; es gibt fünf Prägeanstalten in Deutschland. Ein um die Hälfte verkürzter Mittelbalken des E kennzeichnet den Hersteller:
DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN: Berlin (A)
DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN: München (D)
DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN: Stuttgart (F)
DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN: Karlsruhe (G)
DIE WELT ZU GAST BEI FREUNDEN: Hamburg (J)
Für das Jahr 2006 gab es für die Qualitätsstufe Spiegelglanz nur die Prägestätte G für Karlsruhe. Dies wurde in Sammlerkreisen teilweise negativ bewertet. Komplettsammler der Fußballmünzen mussten bisher jeweils zehn Exemplare besitzen, je Prägestätte eines mit normaler und eines mit kopfstehender Randschrift; einige Sammelalben haben deshalb nicht füllbare Lücken.
Die Kennzeichnung der Prägestätte durch einen verkürzten Mittelbalken eines der Buchstaben E in EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT gab es schon bei den 5-DM-Umlaufmünzen, obwohl dort die Prägestätte auf der Wertseite vorhanden war. Auch bei den deutschen 2-Euro-Münzen ist dies so gehandhabt, dort allerdings umgekehrt: vier E haben einen verkürzten Mittelbalken, das E der Prägestätte drei gleich lange Balken.
↑Das Münzzeichen ist in der Randschrift SPORT BEWEGT DIE WELT A D F G J als Morsezeichen für den entsprechenden Buchstaben kodiert:
• − Berlin (A)
− • • München (D)
• • − • Stuttgart (F)
− − • Karlsruhe (G)
• − − − Hamburg (J)
Goldmünzen
Ungültig: 20-€-Goldmünzen in Vorlage:Anker20-Euro-Goldmünzen
Ab dem Jahr 2010 wird eine 20-Euro-Serie ausgegeben, die den deutschen Wald zum Thema hat. Geprägt werden die Münzen von allen fünf Prägestätten. Die 20-Euro-Münze besteht aus ⅛ Unze (3,8879 g) Feingold und wird eine Auflage von 40.000 Stück pro Prägestätte haben. Vier der Bildseiten und die Wertseite wurde von Frantisek Chochola entworfen, die beiden anderen Bildseiten von Heinz Hoyer. Die Serie soll 2015 enden und folgende Motive umfassen:
23. Juni 2010: Eiche
2011: Buche
2012: Fichte
2013: Kiefer
2014: Kastanie
2015: Linde
Der Ausgabepreis richtet sich nach dem Goldpreis am Tage vor der Ausgabe zuzüglich eines Aufschlages von 25 Euro für die Prägung der Münze.
Ungültig: 100-€-Goldmünzen in Vorlage:Anker100-Euro-Goldmünzen
Seit Einführung des Euros im Jahr 2002 wird jährlich eine Goldmünze mit einem Nennwert von 100 € geprägt. Alle deutschen 100-Euro-Goldmünzen haben ein Gewicht von 15,55 g (1/2 Unze), einen Durchmesser von 28 mm, einen geriffelten Rand und bestehen aus 999,9 Feingold. Sie werden ausschließlich in der Prägequalität Stempelglanz hergestellt. Diese Münzen sind in Deutschland gesetzliches Zahlungsmittel; im Umlauf befinden sie sich jedoch nicht, da ihr Metallwert mit etwa 1.480 Euro wesentlich über dem Nennwert liegt. Der Vertrieb findet nur über die Verkaufsstelle für Sammlermünzen statt, auch Banken und Münzhändler müssen dort bestellen.
Das Thema der ersten ausgegebenen Goldmünze im Jahr 2002 war der Übergang zur Währungsunion und damit die Einführung des Euros. 2003 begann eine Serie mit Motiven von Stätten des UNESCO-Welterbes in Deutschland. Die Themen sind Quedlinburg (2003), Bamberg (2004), Weimar (2006), Lübeck (2007) und Goslar (2008). Im Jahr 2005 gab es eine Unterbrechung der Serie mit einer Münze zum Thema FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006. Um die Kontinuität zu den bisher ausgegebenen Silbermünzen des gleichen Themas zu erhalten, wurde das bisher geprägte Bild der Wertseite aller dieser Münzen übernommen. Die Größenverhältnisse wurden angepasst, das Nominal von 10 auf 100 Euro geändert und das Monogramm des Grafikers Erich Ott darüber eingefügt. Die Motivseite entwarf Heinz Hoyer, sein Monogramm ist innerhalb des abgebildeten Fußballs vorhanden. Damit ist dies die einzige bundesdeutsche Gedenkmünze mit zwei Hinweisen auf die Gestalter.[56]
Der Ausgabepreis dieser Münzen liegt bei einer Vorbestellung noch nicht fest. Er entspricht bis heute (2007) dem Goldpreis am Vortag der Ausgabe zuzüglich eines Aufschlags von 25 Euro; 2007 waren dies 285 Euro.[57] Dazu kommen zusätzliche Versandkosten pro Münze, die immer einzeln geliefert werden; bis 2005 war allerdings eine persönliche Abholung einer Bestellung in Bad Homburg möglich. Im Lieferumfang enthalten ist ein Lederetui, das Echtheitszertifikat und die Münze selbst. Die Goldmünze befindet sich in einer durchsichtigen Schutzkapsel. Die Versandverpackungen im Jahre 2005 (13 × 25 cm) hatten einen Aufkleber mit einer auf ein halbes Gramm genauen Gewichtsangabe.
Seit 2006 wird die ursprüngliche Verpackung in einer zusätzlichen Umhüllung von 41,5 × 35 cm ausgeliefert.
Nennwert: 100 Euro (Bisher ausgegebene Gedenkmünzen, Stand Mai 2010)
Material: 99,99 % Gold – Münzdurchmesser: 28 mm – Gewicht: 15,55 g – Rand: geriffelt
Ungültig: 200-€-Goldmünze in Vorlage:Anker200-Euro-Goldmünze
Im Jahr 2002 ist einmalig zur Einführung des Euros eine 200-Euro-Münze geprägt worden.[66] Sie hat ein Gewicht von 31,1 g (1 Unze) und besteht aus 999,9 Gold (Au). Die Auflage von 100.000 Stück verteilte sich auf 20.000 je Münzstätte. Das Motiv beider Seiten ist mit Ausnahme des Nennwertes identisch mit der Ausgabe zu 100 Euro, der Durchmesser mit 32,5 mm etwas größer. Als einzige der bisher geprägten deutschen Euro-Goldmünzen hat sie wie die Silbermünzen einen glatten Rand und trägt die eingeprägte Inschrift: „IM..ZEICHEN..DER..EINIGUNG..EUROPAS....“. Der Ausgabepreis ohne Versandkosten betrug 371 €.
Goldmünzen mit roten Flecken
Durch einen Produktionsfehler bekommen einige deutsche Goldmünzen im Laufe der Zeit rote bis braune Flecken. Untersuchungen zeigten, dass es sich dabei um Silberschichten handelt. Dieses Silber wandelt sich zu Silbersulfid um. Wie diese Verunreinigungen in den Produktionsprozess gelangten, ist nicht geklärt. Bis etwa Februar 2006 hat die Bundeswertpapierverwaltung auch ältere beanstandete Exemplare umgetauscht.[67]
Jedes Land, das Euro-Münzen ausgibt, hat das Recht, zusätzlich zu den regulären 2-Euro-Kursmünzen jährlich eine 2-Euro-Gedenkmünze in limitierter Anzahl zu prägen.
[68][69] Diese Münze besteht aus den gleichen Materialien wie die üblichen Umlaufmünzen. Die Bildseite dieser Gedenkmünzen weicht von der der Kursmünze ab, um so das Gedenken an bestimmte Ereignisse zu ermöglichen. Da diese Ausgaben für den regulären Münzumlauf gedacht sind, handelt es sich hierbei also gleichermaßen um eine Kursmünze. Die erste dieser Münzen wurde in Griechenland anlässlich der Olympischen Spiele 2004 in Athen ausgegeben.
Der letzte Prägeauftrag der Deutschen Bundesbank für die ursprüngliche Ausgabe der deutschen 2-Euro-Münze erfolgte vor der Einführung des Euros im Dezember 2001 an die Münze in Berlin.
In den folgenden vier Jahren wurden keine weiteren Münzen dieses Nominals erzeugt. Seit dem 15. Juli 2005 werden nur noch die jeweils aktuellen Gedenkmünzen ausgegeben.
Eine Ausnahme davon bildeten die für Kursmünzensätze vorgesehenen Exemplare mit dem ursprünglichen Motiv des Bundesadlers, die weiterhin jährlich für Münzsammler geprägt werden (außer 2007 und 2009). Normalprägungen sind allerdings in den Kursmünzensätzen von 2007 und 2009 nicht enthalten, da diese durch die jeweiligen gemeinschaftlichen Sonderausgaben ersetzt wurden (50 Jahre Römische Verträge und 10 Jahre Währungsunion).[70]
Bundesländer-Serie
Seit dem Jahr 2006 werden in Deutschland 2-Euro-Münzen mit jährlich wechselnden Rückseiten ausgegeben, auf denen Motive aus den deutschen Bundesländern zu sehen sind.[71] Innerhalb von 16 Jahren sollen alle Bundesländer geehrt werden – jeweils das Land, das gerade die Bundesratspräsidentschaft innehat.
Diese Serie ist vergleichbar mit den amerikanischen State Quarters, die seit 1999 im Abstand von 73 Tagen ausgegeben werden und die 50 Staaten der USA ehren.
Am 3. Februar 2006 begann offiziell die Ausgabe der ersten Münzen der neuen Serie mit dem Motiv des Holstentors in Lübeck (Schleswig-Holstein), die von Heinz Hoyer entworfen wurde.
Einige dieser Münzen gelangten schon vorher in den Umlauf wie auch die ersten Münzen mit dem dritten Motiv des Hamburger Michels Mitte September 2007, die, mehr als vier Monate vor der offiziellen Ausgabe, in Ladenkassen gefunden wurden.[72] Die geplante Auflage aller bisher ausgegebenen 2-Euro-Gedenkmünzen beträgt jeweils 30 Millionen Stück. [73] Spiegelglanz-Prägungen für Sammlerzwecke in den Kursmünzensätzen und im neugeschaffenen 2-Euro-Gedenkmünzenset haben eine maximale Auflage von 145.000 Stück je Prägestätte. [74]
Ab dem 25. März 2007 wurden in 13 Ländern der Euro-Zone fast identische Münzen zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge ausgegeben.[89][90]
Das einheitliche Motiv zeigt ein Buch mit den sechs Unterschriften der Begründer. Als Hintergrundmotiv wurde das Straßenpflaster des von Michelangelo entworfenen Kapitolsplatzes in Rom gewählt, dem Ort der Unterzeichnung der Verträge. Außer dem Unterschied der nationalen Beschriftungen der Münze hat als Ausnahme die Ausgabe aus Luxemburg einen Kippeffekt. Je nach Betrachtungswinkel ist auf der unteren linken Bildseite eine Darstellung des Großherzogs Henri oder das gemeinsame Motiv sichtbar.
Die von der Deutschen Bundesbank beauftragten Prägungen wurden folgendermaßen auf die einzelnen Münzstätten verteilt:
Berlin (A) eine Million,
München (D) 14,5 Millionen,
Stuttgart (F) 8 Millionen,
Karlsruhe (G) 5 Millionen,
Hamburg (J) 1,5 Millionen Exemplare.
Für Sammler wurden zusätzlich 125.000 Exemplare je Münzzeichen in Spiegelglanz hergestellt. Zum gleichen Anlass wurde am 1. März 2007 eine 10-Euro-Gedenkmünze in Deutschland ausgegeben.
Eine 10-DM-Münze aus dem Jahre 1987 erinnert an den dreißigsten Jahrestag der Vertragsunterzeichnungen.
10 Jahre Europäische Wirtschafts- und Währungsunion
Datei:WWU Sondermünzen 2009.jpgDeutsche Gedenkmünze zum 10. Jubiläum der Gründung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion
Am 1. Januar 2009 erschien zeit- und motivgleich mit anderen Ländern der Eurozone eine Münze zum zehnten Jubiläum der Gründung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Von dieser 2-Euro-Münze wurden in Deutschland insgesamt 30 Millionen Stück geprägt.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Post AG wurde 1997 erstmals ein Numisblatt ausgegeben. Unterhalb einer auf Papier aufgeklebten Schutzkapsel mit der Gedenkmünze zum 500. Geburtstag des Reformators Philipp Melanchthon ist ein Briefmarkenkleinbogen von zehn Marken mit der Darstellung Philipp Melanchthons (Michel-Nummer 1902) vorhanden. Die Briefmarken wurden durch einen Ersttagsstempel entwertet. Ähnliche Numisblätter gibt es bis heute (Mai 2009) von allen folgenden deutschen Silbermünzen.[92]
Akzeptanz und Bekanntheit
Obwohl seit 2002 jährlich zwischen 8 und 13 Millionen der 10-Euro-Gedenkmünzen ausgegeben wurden, hat kaum eine Ladenkasse ein eigenes Fach dafür, da sich die meisten dieser Münzen in der Hand von Sammlern befinden und nur selten in den Umlauf gelangen. Viele Einzelhandelsgeschäfte nehmen aus Unkenntnis die 10-Euro-Münzen nur zögernd oder nach Rücksprache an, obwohl sie gesetzlich zur Annahme verpflichtet sind – ein Problem, das schon früher mit den 5- und 10-DM-Gedenkmünzen bestand.[93]
Wertentwicklung und Kritik
In der Bundesrepublik Deutschland wurde bis zur Währungsumstellung auf den Euro über eine halbe Milliarde von Gedenkmünzen in DM geprägt. Außer den ersten fünf 5-DM-Gedenkausgaben hat kaum eine dieser Gedenkmünzen eine nennenswerte Wertsteigerung durch Sammler erfahren. Silbermünzen in der Prägequalität Stempelglanz werden heute im Allgemeinen zum Nominalwert gehandelt; Ausgaben in Spiegelglanz etwas über dem Ausgabepreis.
Von allen geprägten Goldmünzen wird die Ausgabe von 200 € aufgrund der geringen Auflage mit einem Preis von weit über 1000 € gehandelt und ist damit das deutsche Nominal mit der größten Wertsteigerung seit der Währungsunion. Der Kaufpreis der anderen Goldmünzen lehnt sich an den aktuellen Goldpreis an, die Ausgabe aus Berlin wird von Sammlern etwas höher bewertet.
Kritik an der Verkaufsstelle für Sammlermünzen wird von Komplettsammlern geäußert, da es keine den Silberausgaben vergleichbare Goldmünzenedition gibt. Bei der Bestellung dieser Münzen werden Exemplare aus einer zufällig gewählten Prägestätte geliefert.
Gerd Dethlefs, Wolfgang Steguweit: GeldKunst – KunstGeld. Deutsche Gedenkmünzen seit 1949 – Gestaltung und Gestalter. Numismatischer Verlag Fritz Rudolf Künker, Osnabrück 2005, ISBN 3-9801644-7-0