Jävenitz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 31′ N, 11° 30′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 15081190
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Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Südliche Altmark | |
Höhe: | 74 m ü. NHN | |
Fläche: | 53,72 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 15081190 (31. Dez. 2024)[1]
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Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 39638 | |
Vorwahl: | 039086 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAW, GA, KLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 81 190 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Letzlinger Landstraße 6 39638 Gardelegen | |
Bürgermeister: | Heinz-Günter Baldus (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Jävenitz im Altmarkkreis Salzwedel | ||
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Jävenitz ist eine Gemeinde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Jävenitz liegt etwa in der Mitte der Altmark am nördlichen Rand der Colbitz-Letzlinger Heide. Das Dorf befindet sich in der Niederung eines kleinen Baches auf einer Talsandinsel; die Moordämme und das Jävenitzer Hochmoor zeigen heute das durch die Eiszeit entstandene charakteristische Bild.
Gemeindegliederung
Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:
- Trüstedt
Als Wohnplätze der Gemeinde sind ausgewiesen:
- Jäskau
Geschichte
Der Name Jävenitz ist slawisch und bedeutet soviel wie Weidental. Es ist ein Runddorf, die Häuser zeigten eine fächerförmige Anlage, die Höfe eine Trapezform.
Im Jahre 1291 wurde Jävenitz erstmals in einer Schenkungsurkunde der Markgrafen Otto und Konrad von Brandenburg als wendisches Dorf genannt. Es hatte nicht mehr als 100 Einwohner. 1457 bestätigte Markgraf Friedrich der Jüngere Jävenitz als Klostereigentum des Zisterzienser-Nonnenklosters in Neuendorf. Daraufhin mussten die Bewohner des Dorfes sowohl an das Kloster als auch an den Vogt der Hansestadt Gardelegen Abgaben, Hand- und Spanndienste leisten. Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurden diese Lasten auf Bemühung des damaligen Landvogts in Gardelegen abgelöst.
Vor allem im 16. und 17. Jahrhundert starben so viele Einwohner an der Pest, dass nur noch vier Haushalte übrig geblieben waren. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde auch Jävenitz von lüneburgischen, brandenburgischen, französischen und schwedischen Truppen ausgeplündert. Noch schlimmer waren die Leiden in der Zeit der Franzosen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Truppendurchmärsche, Rekrutierungen und Plünderungen ließen die Einwohnerzahl merklich schrumpfen. Im Jahr 1840 zählte Jävenitz wieder 308 Einwohner, es gab 59 Haushaltungen, zwei Krüge, einen Schmied, einen Stellmacher und 1853 den ersten Briefkasten.
Die damals regierenden Hohenzollern führten ihre Hofjagden in der Letzlinger Heide durch und sorgten damit für Verdienstmöglichkeiten der Einwohner. Der Bau der Bahnstrecke Berlin-Hannover 1870 hatte für Jävenitz zur Folge, dass es auf 585 Einwohner im Jahr 1885 anwuchs. Die meisten arbeiteten bei der Reichsbahn.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Tausende Morgen Wald der Heide abgeholzt. Zwei Sägewerke entstanden und 1910 zählte die Zahl der Einwohner 893 und das Dorf erhielt elektrisches Licht. Trotz der wirtschaftlichen Einschnitte durch den Ersten Weltkrieg bauten die Jävenitzer ihre Kirche auf dem Friedhof.
Jävenitz erhielt 1922–1924 eine Wasserleitung und 1927 eine Straßenbeleuchtung.
Seit Juli 1945 gehörte Jävenitz zur sowjetischen Besatzungszone, später zum Bezirk Magdeburg in der DDR. Umsiedler ließen die Einwohnerzahl auf 1327 ansteigen. 1953 wurde die erste LPG gegründet, weitere Betriebszusammenschlüsse folgten 1958 und 1964. Die Viehbestände wurden erhöht, die Erträge der Pflanzenproduktion gesteigert. Das kulturelle Leben der Dorfbewohner bestand aus eine Laienspielgruppe, einer Schalmeienkapelle, eines Dorfclubs sowie eines Sportlerheimes. 1971 wurde der Neubau der Schule eingeweiht. 1981 wurde der Ort medizinisches Betreuungszentrum für die umliegenden Dörfer mit einer Arzt- und Zahnarztpraxis und einer Gemeindeschwesternstation.
Einen neuen Umbruch brachte die Wende 1989 und die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Im Ort wurden neue Wohngebiete entwickelt, es gibt einen Sportverein, die Freiwillige Feuerwehr sowie einen Schützenverein.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 8. Dezember 1998 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: „In Grün ein aus dem unteren Schildrand wachsender goldener Hirschrumpf mit zwölfendigem Geweih.“
Die Farben der Gemeinde sind Grün - Gold (Gelb).
Das Wappen wurde vom Heraldiker Lutz Döring aus Erdeborn gestaltet.
Flagge
Die Flagge ist Grün - Gelb - Grün (1:4:1) gestreift (Hissflagge: Streifen von oben nach unten verlaufend) mit dem aufgelegten Wappen der Gemeinde auf dem breiteren gelben Mittelstreifen.
Gedenkstätte
In einer Reihengrabanlage auf dem Ortsfriedhof sind 28 KZ-Häftlinge begraben, die bei der Irrfahrt eines Transportzuges aus dem KZ Dora-Mittelbau, der bei Letzlingen endete, von den SS-Mannschaften im April 1945 ermordet wurden.
Verkehr
Jävenitz liegt an der Berlin-Lehrter Eisenbahn. Am Bahnhof Jävenitz halten alle zwei Stunden Regionalbahnen der DB Regio AG; wochentags fahren die Züge zeitweise stündlich. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 188 Wolfsburg–Stendal.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).