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Bundesautobahn 19

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Vorlage:Infobox Bundesautobahn

Die Bundesautobahn 19 (Abkürzung: BAB 19) – Kurzform: Autobahn 19 (Abkürzung: A 19) – verbindet die Stadt Rostock mit der Autobahn A 24 bei Wittstock/Dosse. Die gesamte A 19 ist Teilstück der Europastraße 55.

Verlauf

Mautstelle an der östlichen Ausfahrt des Warnowtunnels

Die Autobahn 19 beginnt im Norden Rostocks an der östlichen Ausfahrt des Warnowtunnels, südlich des Rostocker Überseehafens, verläuft östlich der Stadt in Richtung Süden, kreuzt die A 20 am Kreuz Rostock, zieht sich durch die Landkreise Bad Doberan und Güstrow, überquert hier die Recknitz, verläuft östlich des Krakower Sees und durchschneidet im Landkreis Müritz die Mecklenburgische Seenplatte. Nördlich von Wittstock/Dosse wird die Landesgrenze nach Brandenburg überquert. Südlich der Stadt endet die A 19 am Dreieck Wittstock/Dosse an der A 24.

Für den internationalen Verkehr erlangt die A 19 Bedeutung durch den direkten Zugang zum Überseehafen von Rostock (ein Kilometer ab A 19). Fährverbindungen bestehen dort in mehrere Staaten an der Ostsee, so nach Gedser in Dänemark, Trelleborg in Schweden, Helsinki in Finnland, Tallinn in Estland und Ventspils in Lettland.

Während der Ferienreisewelle gibt es auf dieser Autobahn mitunter Staus, da der Verkehr zu den Ostseestränden, wie z. B. nach Rügen, über diese Strecke läuft. Ausweichrouten nach Rügen sind die A 11 (ab Berliner Ring), dann A 20 und schließlich die B 96.

Geschichte

Nachdem man sich in den 1950er-Jahren mit in der DDR nur langsam steigender Motorisierung zuerst um den Ausbau und Erhalt von Landstraßen kümmerte, sollten laut einem 1958 verfassten Schreiben der SED-Führung alle erforderlichen Maßnahmen in die Wege geleitet werden, um mit dem Ausbau des Autobahnnetzes in der DDR zu beginnen. Unter anderem ging es dabei um ein Projekt bis in den Bezirk Rostock. In der Volkskammer war Walter Ulbricht schon im Herbst 1959 angetan von einer Autobahn, auf der die Werktätigen zur Ostsee gelangen könnten. 1961 wurden die Pläne plötzlich auf Eis gelegt. Anlässlich des Berliner Mauerbaus sagten Spötter damals, dass man die Betonstrecke nach Rostock rund um Berlin zum Trocknen aufgestellt habe. Mehrere Jahre existierte ein isolierter einspurig fertiggestellter Abschnitt im Nordosten von Rostock zwischen der Fernverkehrsstraße 105 (heute Bundesstraße) und dem Seehafen.

Ein Wirtschaftsaufschwung und stärkere Verkehrsbelastungen machten jedoch Ende der 1960er Jahre eine Wiederaufnahme des Projekts notwendig. Baubeginn war 1970, die Arbeiten führte der VEB Autobahnbaukombinat aus. Mit dem Machtwechsel an der Spitze der SED wurde in der DDR vor allem der Wohnungsbau forciert. Die Bauarbeiten an der heutigen A 19 sollten eingestellt werden. In Verhandlungen mit Günter Mittag erreichte man zumindest einen langsameren Weiterbau.

Nach acht Jahren Bauzeit wurde das letzte Teilstück der Autobahn Berlin-Rostock 1978 schließlich dem Verkehr übergeben. Die Strecke führte in mehreren Bögen um Truppenübungsplätze und Jagdgebiete der DDR-Staatsführung herum. Beim Bau wurde allerdings gespart. So gab es so gut wie keine Leitplanken, geplante Raststätten wurden nicht gebaut und es wurde minderwertiger Kies verwendet, was bald zu Rissen und Löchern in der Fahrbahn führte, die längere Zeit nicht ausgebessert wurden.

Nachwendlich wurde die Fahrbahn der A 19 sukzessive ausgebessert sowie mit Standspur und Parkplatzanlagen ausgestattet. Zur Zeit befinden sich noch wenige Abschnitte im Bau, um die A 19 in ihrer gesamten Länge heutigen Standards anzupassen.

Literatur

  • Axel Doßmann: Begrenzte Mobilität. Eine Kulturgeschichte der Autobahnen in der DDR. Klartext Verlag, Essen 2003, ISBN 3898611531
Commons: Bundesautobahn 19 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien