Hermann Eberhard
Hermann Eberhard (* 27. Februar 1852 in Ohlau, Schlesien; † ? 1908) war ein deutscher Abenteurer, Kapitän und gilt als Gründer der ersten Siedlungen in West-Patagonien.
Hermann Eberhard ging 1869 zur Marine. Als Kapitän arbeite er später für die Reederei Kosmos, in deren Auftrag er zu den Falkland-Inseln reiste. 1887 verließ er die Reederei, um die Möglichkeiten der Ansiedlung in West-Patagonien zu prüfen. Er kaufte 40000 Hektar Land von der argentinischen Regierung.
Im Mai 1892 begann seine Expedition an der Südostküste Chiles. Schließlich siedelte er im August des gleichen Jahres sich bei Puerto Consuelo in der Provinz Última Esperanza an. Dort gründete dort eine große Schaf- und Rinderfarm. 1894 erhielt er vom Gouverneur General Edelmiro Mayer weitere 20000 Hektar Land am Río Turbio.
1895 fand er in der Höhle von Milodon bei Puerto Natales, die Reste eines vor 10000 Jahren ausgestorbenen Riesenfaultiers. Da er auch Fellreste fand, war die Entdeckung eine große Sensation in der Wissenschaft. Die Höhle ist heute ein Touristenmagnet am Torres del Paine-Nationalpark.
1899 wurde er zum deutschen Konsul in Río Gallegos ernannt, diese Posten füllte er bis 1904 aus.
Am 17. August 1904 wurde ein Gesetz zur Neuverteilung des Landes erlassen, welches die Besitzungen der ersten Siedler zerschlagen sollte. Die Ländereien waren damals in Besitz von nur 30 Familien, meist Ausländer. Sie umfaßten 3620 km². Der Winter 1904 wurde mit bis zu -31°C extrem kalt, die Siedler verloren fast ihren gesamten Schafbestand. 1905 reiste Eberhard selbst nach Santiago de Chile, um die Landfragen zu klären, aber seine Reise war nicht von Erfolg gekrönt.
Zu seinen Ehren von Hermann Eberhard wurde ein Fjord nach ihm benannt, der Fjordo Eberhard:
Personendaten | |
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NAME | Eberhard, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Abenteurer |
GEBURTSDATUM | 1852 |
GEBURTSORT | Ohlau |