Ahrntal (Gemeinde)

Das Tauferer Ahrntal ist ein Seitental des Pustertales in Südtirol (Italien). Es ist das nördlichste und mit einer Fläche von 542,8 km2 zugleich auch eines der größten Seitentäler Südtirols. Politisch ist es unterteilt in die Gemeinden Ahrntal, Sand in Taufers, Mühlwald und Prettau.
Das Tal
Beschreibung
Folgt man der Straße von der Kleinstadt Bruneck aus gegen Norden, so gelangt man nach 12 km Fahrt durch ein breites U-Tal in den Tauferer-Boden, eine relativ weite, von steil ansteigenden Bergen umsäumte Ebene. Am Nordende des Tauferer Bodens liegt zu Füßen der imposanten Burg Taufers der Hauptort des Tauferer-Tales, Sand in Taufers (865m). Hier wird das Tal nun schluchtartig eng, die Straße windet sich um den "Klapf", auf dem die Burg Taufers steht, und steigt dann stetig an. Wir sind im Ahrntal. Bei Luttach (970 m), der ersten Ortschaft der Gemeinde Ahrntal, weitet sich das Tal wieder und läuft 25 km weiter bis zur Birnlücke, einem Joch, wo die Ahr entspringt, die dem Tal den Namen gegeben hat. Diese mündet südwestlich von Bruneck, bei Stegen in die Rienz. Bei Luttach zweigt in westlicher Richtung das Weißenbachtal ab, ein kleines Seitental mit dem gleichnamigen Dorf auf 1.334 m Höhe. Nach der Ortschaft Luttach steigt das Ahrntal weiter an: Es folgen die Ortschaften St. Johann (1.018 m), Steinhaus (1.054 m), St. Jakob (1.192 m) und St. Peter (1.345 m). Alle diese Dörfer bilden die Gemeinde Ahrntal. Nach der Ortschaft St. Peter verengt sich das Tal wieder schluchtartig. Die Straße windet sich zwischen steilen Felswänden und der reißenden Ahr hinauf zum Dorf Prettau (1.475 m). Zusammen mit dem Weiler Kasern (1.582 m) bildet dieses Dorf die nördlichste Gemeinde Italiens.
Klima und Geomorphologie
Das Tauferer Ahrntal ist ein inneralpines Längstal mit einem ausgeprägten trogartigen Querprofil. Die höchste Erhebung ist mit 3.499 m die Dreiherrenspitze. Durch den hohen Kamm der Zillertaler Alpen ist das Tal gegen Norden und durch mehrere hintereinander gestaffelte Gebirgsgruppen auch nach Süden abgeschirmt. Die Sonnenseite liegt in der Zentral-Gneiszone, die Schattenseite in der Schieferhülle (Penninikum). Die Jahresniederschlagsmengen schwanken zwischen 800 und 1.200 mm, wobei sich die Niederschläge ungleich über die Monate und Jahreszeiten verteilen. Kennzeichnend ist ein deutliches Sommerregenmaximum. Die Reihenfolge von der feuchtesten zur trockensten Jahreszeit lautet Sommer, Herbst, Frühling, Winter.
Entwässert wird das Tauferer Ahrntal durch die Ahr. Mit einer Länge von 50,3 km und einem Einzugsgebiet von 629 km2 ist sie der wichtigste rechtsseitige Zufluss der Rienz. Der Oberlauf der Ahr durchquert bei starkem Gefälle das Ahrntal, durchfließt anschließend die weite Talsohle des Tauferer Tales und mündet schließlich in der Nähe von Bruneck auf 815 m Meereshöhe in die Rienz.
Die bedeutendsten Zuflüsse der Ahr sind der Reinbach und der Mühlwalder Bach.
Verkehrsinfrastruktur
28 Übergänge führen über die Staatsgrenze nach Österreich, die bekanntesten sind:
- Hörnljoch (2.592 m)
- Mitterjoch (2.635 m)
- Hundkehljoch (2.561 m)
- Hl. Geist-Jöchl (2.678 m)
- Krimmler Tauern (2.634 m)
- Birnlücke (2.671 m)
- Merbjoch (2.824 m)
- Klammljoch (2.294 m)
Merbjoch und Klammjoch führen ins Arvental, die anderen Übergänge ins Zillertal.
Sehenswürdigkeiten (Auszug)
- Burg Taufers
- Das Schaubergwerk Prettau und das Bergbaumuseum im Kornkasten Steinhaus
- Naturpark Rieserferner - Ahrn
Persönlichkeiten
- Hans Kammerlander (Extrembergsteiger)
Weblinks
Die Gemeinde Ahrntal
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Geschichte
Die Gemeinde Ahrntal wurde 1929 durch ein königliches Dekret aus den Kleingemeinden Luttach, St. Johann, St. Jakob, St. Peter und Prettau mit Sitz in Steinhaus gegründet. 1957 wurde Prettau ausgegliedert und bildet seitdem eine eigenständige Gemeinde.
Daten
Das Gemeindegebiet erstreckt sich von der Engstelle der Ahr hinter Sand in Taufers bis zur Klamm (Talverengung) von St. Peter. Wichtigster Wirtschaftszweig ist mit 5.400 Gästebetten und über 430.000 Nächtigungen pro Jahr der Tourismus.
siehe auch: Liste der Gemeinden in Südtirol