Clipping
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Der Begriff Clipping (von engl.: to clip: abschneiden, kappen) wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet:
- In der digitalen Signalverarbeitung bezeichnet man mit Clipping einen (in der Regel unerwünschten) Übersteuerungseffekt: Wird ein analoges Signal in ein digitales umgewandelt, so muss die stärkste Amplitude des eingehenden analogen Signals in der digitalen Repräsentation dem höchsten möglichen Wert (oder darunter) entsprechen. Kommt ein noch stärkeres Signal, so wird es einfach an der oberen Grenze abgeschnitten. Als einfaches Beispiel dient hier der Schall: Ein Klang ist eine analoge Schwingung bzw. Signal. Nimmt man, beispielweise mit einer Soundkarte solch ein Signal über den analogen Eingang auf und stellt die Empfindlichkeit zu hoch ein, so wird das Signal abgeschnitten. Die Schwingungen (also die Musik), die am analogen Eingang anliegen übersteuern bzw. degenerieren im Extremfall zu einem Rauschen.
- In der Computergrafik spricht man von Clipping, wenn Figuren auf einen bestimmten Bereich begrenzt werden sollen. Beispiel: In einem quadratischen Bild von (0/0) bis (5/5) soll eine Linie von (0/2) nach (5/2) und ein Quadrat von (1/1) nach (2/2) gezeichnet werden, welches die Linie überdeckt. In diesem Fall würde man die Linie am Quadrat "clippen", so dass am Ende zwei Linien von (0/2) nach (1/2) und von (2/2) nach (5/2) gezeichnet werden. Clipping-Verfahren sind z.B. der Cohen-Sutherland- oder der Liam-Barsky-Algorithmus.