Descent (Computerspielreihe)
Descent war eine Reihe von Computerspielen aus den 1990er Jahren. Es handelte sich um 3D-Shoot 'em up, bei denen der Spieler aus der Ich-Perspektive ein Raumschiff durch ein Labyrinth steuerte und feindliche Roboter abschoss. Descent war 1994 das erste Computerspiel mit einem ohne Einschränkungen gestalteten 3D-Labyrinth und freier Beweglichkeit der vom Spieler gesteuerten Einheit in sechs Achsen.
Descent 1
Descent 1 wurde 1994 von Parallax Software entwickelt und von Interplay Entertainment vertrieben. Das Spiel war für DOS ausgelegt, erschien jedoch auch für die PlayStation. Während es auf dem PC unter Windows 95/98 noch problemlos gespielt werden konnte, gelang dies mit späteren Windows-Versionen teilweise nur mit größerem Aufwand. Da der Quellcode mittlerweile veröffentlicht wurde, existieren auch z. B. für Linux Versionen des Spiels, sowie eine Modifikation die es ermöglicht Descent über OpenGL zu spielen.
Handlung
Außerirdische haben die Roboter der Post-Terran Mining Corporation (PTMC) in den Bergwerken auf dem Mond unter ihre Kontrolle gebracht. Die wenigen, menschlichen Angestellten wurden gefangengenommen. Die Aufgabe im Spiel war es, in 30 Levels in einem kleinen Raumschiff mit umfangreicher, durch zahlreiche Upgrades verbesserter Bewaffnung, die Bergwerke von den Robotern zu säubern und die Gefangenen zu befreien.
Technik
Volle Bewegungsfreiheit (360 Grad), wenn auch nur innerhalb der Stollen und Kammern, hohe Geschwindigkeit und wegweisende grafische Features machten Descent 1 zu einem Meilenstein. Viele Ereignisse wurden durch Skripts gesteuert und liefen nach ihrer Auslösung unabhängig von Aktionen des Spielers ab. So gab es in Descent 1 zahlreiche Stellen, an denen Roboter aus der Wand drangen und angriffen, sobald sich der Spieler an einer definierten Stelle vorbei bewegte.
Systemanforderungen
Die Systemanforderungen verlangten mindestens nach einer mit 66 Megahertz getakteten i386 CPU und 4 MB Arbeitsspeicher. Flüssig spielbar war Descent 1 aber erst mit den damals neuen Pentium-Prozessoren und 8 MB RAM.
Mehrspieler: Es konnten zwei Spieler im kooperativen Modus per Modem oder acht Spieler im Netzwerk spielen.
Descent war auf folgenden Systemen erhältlich:
- PC
- Mac
- PlayStation
Der Unterschied zwischen der PC- und der PlayStation-Fassung war, das die PS-Fassung Videos für das Intro/Extro und die Zwischensequenzen verwendete, während es auf der PC-Fassung nur Texte gab.
Descent 2 (Descent Maximum)
Descent 2 erschien 1996 unter dem gleichen Label. Entwicklungsbasis war wieder DOS. Über einen Patch ließ sich Descent 2 auch unter Windows 95 und Windows 98 mit DirectX 2.0 spielen, welches die Texturen glättete und die Grafikeffekte verbesserte. Spätere Windows-Versionen wurden jedoch offiziell nicht mehr unterstützt. Es gab aber einige inoffizielle Modifikationen, wie z.B. D2X-W32.
Eine Erweiterung mit zusätzlichen Levels wurde einige Zeit nach dem Release von Descent 2 ebenfalls herausgegeben.
Handlung
Der Plot entsprach weitgehend dem Vorgänger. Wiederum galt es, ein Raumschiff durch 30 Level zu navigieren und dabei feindliche Roboter zu bekämpfen. Der Unterschied zu Descent 1 bestand vor allem in neuen, noch intelligenter agierenden Gegnern. Neu war außerdem der "Guide Bot", ein kleiner Helfer, der den Spieler bei der Navigation durch die deutlich größeren labyrinthischen Stollensysteme führte. Ebenfalls neu ist der "Thief Bot" – ein schneller feindlicher Roboter, der dem Spieler immer die gerade wichtigsten Ausrüstungsgegenstände entwendete. Die Boss-Robots waren teilweise unsichtbar und die Übermacht war, je nach Schwierigkeitsgrad, erdrückend.
Technik
Nachdem sich im Erscheinungsjahr von Descent 2 die ersten 3D-Beschleuniger auf dem Markt durchsetzen konnten, veröffentlichte Interplay/Parallax eine Reihe von Patches, die die neuen Möglichkeiten unterstützten und das Spiel grafisch nochmals deutlich von dem Gros der damaligen Konkurrenz abhoben.
Systemanforderungen
Als Mindestanforderung galt eine mit 66 Megahertz getaktete Pentium CPU und 16 MB RAM. Seitens der Grafikkarte gab es zum Erscheinungszeitpunkt des Spiels noch keine besonderen Anforderungen.
Mehrspieler: Alle gängigen Modi.
Descent 2 war auf folgenden Systemen erhältlich:
- PC
- Mac
- PlayStation (Im Amerika unter dem Namen "Descent Maximum" erschienen)
Die PC und die PlayStation Version besaßen unterschiedliche Levels und waren nur durch die Waffen und Gegner identisch.
Descent 3
Descent 3 erschien 1999 für den PC und wurde, nachdem sich die Firma Parallax Software wegen Meinungsverschiedenheiten in 2 Firmen trennte (Outrage Entertainment und Volition, Inc), von Outrage Entertainment weiterentwickelt.
Handlung
Am Anfang von Descent 3 werden Sie nach einem Reaktorschaden in ihrem Schiff (Descent 2), das sie manövrierunfähig machte und sie somit im Weltraum von einer Sonne angezogen werden, gerettet. Wie sich herausstellte war der Reaktorschaden gezielt von ihrem früheren Arbeitgeber, der PTMC, ausgelößt. Wie sich auch herausstellte, benutzt die PTMC die verseuchten Roboter für ihre eigene Zwecke, nämlich um an die Macht zu kommen. Sie schließen sich einer Rebellion an, die gegen die PTMC vorgeht und versucht die Wahrheit ans Licht zu bekommen und die Bevölkerung zu warnen. Natürlich versucht die PTMC dies mit allen Mitteln zu verhindern.
Neben neuen Waffen gibt es auch Schalter-Rätsel, ähnlich wie in Descent 2, und komplexe Aufgaben zu erfüllen, wie z.B. geheime Unterlagen aus einem Forschungslabor stehlen oder einen Forscher aus einem Gefängnis zu befreien.
Descent 3 erschien nach kurzer Zeit als Compilation, welches Descent 3 sowie das Add-On "Mercenary" beinhaltete, in dem man aus der Sicht des PTMC Konzerns spielte.
Technik
Erstmals war es möglich, dank der "Fusion Engine" neben den Innen-Levels auch in Außenlevels zu durchfliegen und dies, ohne zusätzliche Ladezeiten in Kauf zu nehmen.
Für Descent 3 wurden erneut komplett neue Roboter erstellt und einige alte bekannten aus Descent 1 und 2 übernommen, welche jedoch in Descent 3 "organischer" wirken, und sich intelligenter als bei den Vorgängern verhielten. Die Grafikengine ermöglichte ein physikalisch weitgehend korrektes Verhalten von Objekten und die Lichttechnik war stark fortgeschritten.
Grafisch hebt sich Descent 3 stark von den Vorgängern ab und Soundtechnisch wurde viel verändert, so klingen die Sounds realistischer und es steht zusätzlich noch "EAX" und "A3D" zur Auswahl um einen realistischen Raumklang zu erzeugen.
Als Besonderheit gilt, das man auch noch die Möglichkeit hat, mit einem Joystick durch die Levels zu fliegen, da aktuelle Flug-Shooter meist nur mit Tastatur und Maus steuerbar sind.
Systemanforderungen
- Pentium 200 (mind.) / Pentium 300 (empf.)
- Windows 95/98/Me/XP
- 4x CD-ROM Laufwerk
- 32 MB RAM (mind.) / 64 MB RAM (empf.)
- Grafikkarte mit 3D-Beschleuniger und 4MB RAM
- DirectX 6-kompatible Soundkarte
Descent heute
Es gibt bis heute immer noch eine intakte Online-Multiplayer-Community. Auch ein spezieles Spielepaket namens "Descent - Venture Pack" wurde veröffentlicht, welches die Descent-Teile 1-3 + Mercenary beinhaltet.
Die geplante Fortsetzung: Descent 4 wurde 2001 eingestellt.
Weblinks
- Planetdescent.com
- Descent2.com
- Descent3.com
- Planetdescent Forum
- Descentforum.de
- Infos zu Descent 1 bis 3
- DescentBB