Heinrich Ignaz Franz Biber
Heinrich Ignaz Franz Biber (* 12. August 1644 in Wartenberg (heute Stráž pod Ralskem, Tschechien); † 3. Mai 1704) war ein böhmischer Geiger und Komponist
Leben
Er erhielt sine Ausbildung unter anderem bei Heinrich Schmelzer. Seine erste Anstellung erhielt er als Musiker in der Kapelle des erzbischöflichen Hofes zu Olmütz und Kremsier, bevor von einer Reise nach Innsbruck nicht mehr zurückkehrend ab 1670 in Salzburg blieb, 1678 erhielt er dort die Stelle als Vizekapellmeister und 1684 als Kapellmeister beim Erzbischof Max Gandolph Graf von Kuenburg in Salzburg erhielt. Er war ein genialer Violinvirtuose und war zu Lebzeiten bestens bekannt für sein kompositorisches Werk, beides brachte ihm 1690 ein durch Kaiser Leopold I verliehenes Adelsprädikat ein "von Bibern". In vielen seiner Werke benutzte er mit Leidenschaft die Skordatur(das Umstimmen einzelner Saiten) um hiermit besondere Effekte zu erzielen aber auch die Spielbarkeit schwieriger Griffe in hohen und tiefen Lagen, sowie auf leeren Saiten zu ermöglichen. Ebenso um tiefere Töne zu erreichen.
Schaffen
Aus seiner Feder stammen zahlreiche Konzerte für mehrere Instrumente und in vielfältiger Besetzung. Biber schrieb Messen, ein Requiem, zahlreiche Violinsonaten und Tafelmusiken. Sein monumentalstes Werk schuf er 1682 anlässlich der 1100-Jahrfeier des Erzstiftes Salzburg, ein Werk mit 53 Stimmen, die Messe und Hymnus "Plaudite tympana". Leider ist der größte Teil seiner geistlichen Werke so gut wie unbekannt. Von seinen Opern ist eine namentlich bekannt "Chi la dura la vince".
Kein anderer Geiger und Komponist vor ihm setzte so häufig Doppelgriffe, sowie Terz- und Quartakkorde ein wie Biber. Er beherrschte schon damals das Violinspiel bis in die siebente Lage, was Arcangelo Corelli noch für unmöglich hielt.
Kompositionen
- Missa Salzburgensis
- Missa Bruxellensis
- Missa Scala Aretina
- Missa Sancti Henrici
- Ein Requiem
- 2 Opern
- 13 Schuldramen
- Kantaten
- Die 16 Mysteriensonaten (Rosenkranzsonaten), bis auf 2 alle in Skordatur
- 8 Violinsonaten, Bei einer muß die Violine mitten im Stück umgestimmt werden.
- Sonate Der Nachtwächterruf
- Sonata La Battalia
- Mensa sonora (Sonaten für 2 Viol.,Viola und Baß)
- Sonatae Tam Aris Quam Aulis servientes 1676 für 6 bis 8 Instrumente.
- Sonaten Fidicinium sacroprofanum
- 12 Sonaten Harmonia Artificiosa
- Viele Gebrauchsmusiken z.B.Die liederliche Gesellschaft von allerley Humor
- Sonata representativa, in der viele Tierstimmen imitiert werden
Weblink
Das W.Icking Musikarchiv enthält
- Die Partituren der 1. + 16. Rosenkranzsonate.(beide ohne Skordatur)
- Die Partituren der sonata representativa und eine Mididatei