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Herbalife

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Herbalife international ist eine umstrittene amerikanische Firma, die Diätprodukte und Infomaterialien mittels Strukturvertrieb vertreibt.

Herbalife wurde im Februar 1980 von Mark Hughes gegründet und begann mit dem Vertrieb von Herbalife-Diätprodukten in den USA. 1982 erwirtschaftete er einen Umsatz von zwei Millionen Dollar und expandierte nach Kanada. 1986 ging die Firma an die Börse. Der Firmengründer Mark Hughes starb im Jahre 2000 im Alter von 44 Jahren an einem Mix aus Alkohol und einer Überdosis an Schlafmitteln.

Herbalife verkauft eigenen Angaben nach Gewichtskontroll-, Nahrungsergänzungs- und Körperpflegeprodukte.

Heute erwirtschaftet Herbalife nach eigenen Angaben einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar (2001) und hat weltweit "über 750.000 selbstständige Berater". Diese "Berater" sind leicht an den auf Kleidung und Fahrzeugen angebrachten "I Herbalife" zu erkennen.

Rechtliches

Die Verkaufsmethoden von Herbalife basieren auf dem MLM-Prinzip, einem schneeballähnlichem System. Herbalife ermöglicht seinen Kunden, Wiederverkäufer für das Produkt zu werden. Für den Umsatz des Wiederverkäufers erhält nicht nur er eine Provision, sondern auch derjenige, der ihn angeworben hat. Damit eine solche Pyramidenstruktur funktioniert, muss die Produktemarge hoch sein.

Laut dem Bundesamt für Polizei der Schweiz ist Herbalife solange kein illegales Schneeballsystem, bis es für den Verkäufer lukrativer ist, untergeordnete Verkäufer anzuwerben, als selbst das Produkt zu verkaufen. Dies ist bei Herbalife bisher jedoch nicht bewiesen. Der Druck auf die Verkäufer, welche häufig sonst keiner Tätigkeit nachgehen, ist trotzdem hoch.

Rechtlich dürfen in der Schweiz Herbalife-Produkte als Nahrungsmittelersatz, jedoch nicht als Heilmittel (wie Schlankheitsmittel) angepriesen werden.

MLM im Sinne des § 16 Abs. 2 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) ist in der Bundesrepublik Deutschland strafbar, allerdings besteht dieser Straftatbestand erst seit 2004. Die Strafverfolgungsbehörden in der Bundesrepublik Deutschland konnten der Organisation "Herbalife" bisher keine explizit illegalen Methoden nachweisen. Sie bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone, und in Deutschland sind viele Fälle bekannt geworden bei denen die "selbständigen Berater" ihr ganzes Privatvermögen verloren haben, da sie die Produkte von Herbalife abnehmen mußten, ohne Käufer für die Ware zu finden. Wie vor allen "Geschäftsmodellen", in die der "Geschäftspartner" oder Arbeitssuchende erst einmal Geld investieren müssen, warnen die Verbraucherzentralen auch vor diesem "Geschäftsmodell".

Dass Herbalife von manchen mit einer anderen Organisation, die bereits öfters Gegensstand rechtlicher Auseinandersetzungen war, nämlich der Scientology, in Verbindung gebracht wird, geht darauf zurück, dass in den 1990er Jahren einmal in Hamburger Briefkästen Werbematerial gefunden wurde, worin gleichzeitig für Herbalife und Scientology geworben wurde.

In Österreich wird die Situation etwas differenzierter betrachtet. Hier werden durch die Wirtschaftskammer die Interessen aller Unternehmer vertreten. In der Sparte Handel umfasst der Direktvertrieb (Singel-Level-Marketing sowie Mulit-Level-Marketing) die größte Mitgliederanzahl. Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bietet regelmäßig Kurse und Seminare für den Direktvertrieb an. Auf dem von über tausend Personen besuchten Direktvertriebskongress am 4.3.2005 in Leonding bei Linz wünschte sich einer der Referenten, nämlich Prof. Dr. Michael Zacharias, Wirtschaftsprofessor und MLM-Experte von der Fachhochschule Worms, für Deutschland ebenso enthusiastische und visionäre hochrangige Interessensvertreter, wie die Österreicher Dr. Christoph Leitl und Erwin Stuprich. Durch die ausgezeichnete Arbeit der Wirtschaftskammer konnte in Österreich ein seriöses Image des Direktvertriebs in der Bevölkerung aufgebaut werden. Kunden sehen darin eine Bereicherung des Handels und Personen, die berufliche Perspektiven suchen, erkennen darin ihre Chance. Darüber hinaus wird der Direktvertrieb als interessante Beschäftigungsalternative mit aktiver Unterstützung vom Arbeitsmarktservice (Arbeitsamt) gesehen. Herbalife ist eine der herausragendsten Direktvertriebsunternehmen mit seiner über 25-jährigen Geschichte.

Gesundheitliche Folgen

Es sind Fälle von negativen gesundheitlichen Folgen nach Konsum der Produkte von Herbalife bekannt geworden (unter anderem chronische Verstopfungen und Unverträglichkeitsreaktionen). Die Verbraucherzentralen haben die Produkte von Herbalife getestet und für völlig überteuert und (wie fast alle "Formula-Diäten") für nicht empfehlenswert befunden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung kommt zu einem ähnlichen Ergebnis und rät von den Produkten ab.

Die Schweizer Ärztevereinigungen bemängeln zudem das Vertriebssystem, welches keine ärztliche Kontrolle und Beratung vorsieht. Letzteres wäre ihren Aussagen nach aber eigentlich nötig.

Ungeachtet dessen ist bekannt, dass moderne Ernährungsweisen wie Fertiggerichte, Fastfood, zuckerhaltige Getränke sowie der Rückgang an Nährstoffen in industrieller Massenproduktion von Gemüse und Obst zu Mangelernährung trotz Überfluss führt. Vergleicht man die asiatische Ernährungweise, so kann festgestellt werden, dass beispielsweise Übergewicht viel weniger häufig vor kommt als in Ländern mit stark industriell geprägten Nahrungsmitteln.

Exemplarisch sei hier angeführt, dass durch die zusätzlich tägliche Verwendung von nicht gentechnisch veränderten Sojaprodukten (beispielsweise: Shakes, Riegel, Suppen, Getränke, etc.) wie sie von Herbalife angeboten werden, systematisch und quantitativ überprüfbare deutliche Verbesserungen bei Anwendern auftreten. Der daraus ableitbare große Vorsorgenutzen wird zukünftig noch eine wesentliche Rolle spielen.

Diese Hintergründe, wie eben die allgemein bekannten positiven Wirkungen von Soja-Eiweiss und anderen pflanzlichen Wirkstoffen auf den menschlichen Körper, werden an vielen Universitäten wissenschaftlich aufgearbeitet. Herbalife bedient sich der Ergebenisse des "Mark Hughes Cellular & Molecular Nutrition Laboratory" am Zentrum für menschliche Ernährung an der UCLA (University of California, Los Angeles). In Deutschland wird mit der namhaften Wissenschaftlerin Dr. Marion Flechtner-Mors, Leiterin der Forschungsgruppe Adipositas an der Medizinischen Klinik der Universität Ulm, zusammengearbeitet. Darüber hinaus kooperiert der Nobelpreisträger in Medizin von 1998, Dr. Louis J. Ignarro, im Rahmen des Scientific Advisory Board (Wissenschaftliches Beratungsgrmium) mit Herbalife um seine Entdeckung, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, in Nahrungsmittel für den täglichen Verzehr einer Vielzahl von Menschen zugägnlich zu machen.