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F. Scott Fitzgerald

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Francis Scott Key Fitzgerald (* 24. September 1896 in St. Paul, Minnesota; † 21. Dezember 1940 in Hollywood) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

F. Scott Fitzgerald am 4. Juni 1937, Foto von Carl van Vechten

Leben

Seine Vornamen hat F. Scott Fitzgerald von seinem Urgroßonkel Francis Scott Key, dem Dichter der US-amerikanischen Nationalhymne.

Nach seiner Schulzeit auf der St. Paul Academy und der Newman School in Lakewood, New Jersey, wechselte Fitzgerald 1913 auf die Princeton University. Dort widmete er sich mehr dem Schreiben als dem Lernen, was zum Abbruch des Studiums führte. Es folgten zwei Jahre beim Militär.

Im Jahr 1920 vollendete er seinen ersten Roman Diesseits vom Paradies, dessen Erfolg ihn berühmt machte. Nur acht Tage nach der Veröffentlichung heiratete er Zelda Sayre. Die beiden galten damals als eines der Traumpaare der 1920er. 1921 kam die gemeinsame Tochter Frances - von ihren Eltern gerne Scottie genannt - zur Welt.

Seine Romane und seine Geschichten aus der Jazz-Ära (1922, den Roaring Twenties) sind charakteristisch für die Zeit zwischen Erstem Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise (Great Depression). Er gilt neben Ernest Hemingway, Gertrude Stein, John Dos Passos und William Faulkner als einer der Hauptvertreter der amerikanischen Moderne und wird mit diesen zur sog. „Verlorenen Generation“ (Lost Generation) gezählt, die sich in den zwanziger Jahren von Amerika abwandte, um in Europa das Leben der Bohème auszukosten. Fitzgerald zog es wie viele andere wohlhabende Amerikaner nach Frankreich, wo er später auch Ernest Hemingway kennenlernte. Während seiner Zeit in Paris vollendete er auch sein wohl bekanntestes Werk Der große Gatsby (1925), das sich allerdings zu seinen Lebzeiten nicht gut verkaufte.

In die Figuren seiner Werke ließ Fitzgerald auch die Persönlichkeit seiner Frau miteinfließen; unter anderem verarbeitete Fitzgerald Passagen aus deren Tagebüchern.

Ständige Geldprobleme aufgrund eines ausschweifenden Lebensstils, Alkoholexzesse und schwindender Erfolg kennzeichneten die zweite Hälfte der 1920er Jahre für Fitzgerald. Auch seine Ehe scheiterte. Als die „Roaring Twenties“ in die weltweite Wirtschaftskrise mündeten, erlitt Scotts Frau Zelda zwei schwere Nervenzusammenbrüche. Ihr Leben war danach von zahlreichen Klinikaufenthalten geprägt. Sie starb 1948 bei einem Brand im Highland-Krankenhaus in Asheville.

Nachdem auch noch sein letzter vollendeter Roman Zärtlich ist die Nacht (1934) ein völliger Misserfolg wurde, verfiel er dem Alkohol und litt an Depressionen. Er suchte nach Einnahmequellen, um seine Familie versorgen zu können und auf lange Sicht einen neuen Roman in Angriff nehmen zu können. Ab 1937 hielt er sich als Drehbuchautor in Hollywood über Wasser, starb jedoch 1940 nach zwei Herzinfarkten während der Arbeit am Roman Der letzte Taikun (verfilmt als Der letzte Tycoon). Das Manuskript wurde von Edmund Wilson für die Veröffentlichung bearbeitet.

In den 1970er Jahren, bedingt durch die Verfilmung von Der große Gatsby, wurde F. Scott Fitzgerald von einem breiten Publikum wiederentdeckt. Der Roman wurde zu einem weltweiten Bestseller. Heute gehören viele seiner Bücher zu den Klassikern der angloamerikanischen Literatur.

Werk

  • 1920 - This Side of Paradise, dt. „Diesseits vom Paradies“ (Roman)
  • 1920 - Flappers and Philosophers, dt. „Backfische und Philosophen“ (Erzählungen)
  • 1921 - The Curious Case of Benjamin Button, dt. „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (Kurzgeschichte)
  • 1922 - The Beautiful and Damned, dt. „Die Schönen und Verdammten“ (Roman)
  • 1922 - Tales of the Jazz Age, dt. „Geschichten aus der Jazz-Ära“, (Erzählungen)
  • 1923 - The Vegetable, (Theaterstück)
  • 1925 - The Great Gatsby, dt. „Der große Gatsby“ (Roman)
  • 1926 - All the Sad Young Men, (Erzählungen))
  • 1934 - Tender Is the Night, dt. „Zärtlich ist die Nacht“ (Roman)
  • 1935 - Taps at Reveille, (Erzählungen)
  • 1941 - (The Love of) The Last Tycoon, (unvollendet), dt. „Der letzte Taikun“ (Roman)
  • 1945 - The Crack-Up, dt. "Der Knacks" (Essays, Notizen)
  • 1960 - Babylon Revisited and Other Stories (Erzählungen)
  • The Basil and Josephine Stories (Kurzgeschichten)
  • The Pat Hobby Stories, dt. „Pat Hobby's Hollywood Stories“ (Kurzgeschichten)

Die Erzählungen und Novellen wurden in jüngeren deutschen Ausgaben in chronologischer Reihenfolge anders zusammengestellt.

Filme

Aufgelistet sind Filme nach Werken von Fitzgerald und an denen er als Drehbuchautor mitgearbeitet hat.

Zeugnisse

  • F. Scott Fitzgerald war der Größte unter uns allen. Ernest Hemingway
  • F. Scott Fitzgerald. Schade, dass er nicht weiß, wie gut er ist. Er ist der Beste. Dashiell Hammett
Commons: F. Scott Fitzgerald – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien