Schlacht bei Nikopolis
Vorlage:Schlacht In der Schlacht von Nikopolis im Jahr 1396 wurde ein französisch-ungarisches Heer durch eine osmanische Streitmacht vernichtend geschlagen. Die Schlacht wird manchmal auch als der letzte Kreuzzug bezeichnet.
Vorgeschichte
Seit seiner Thronbesteigung bemüht sich der ungarische König Sigismund in der abendländischen Welt um Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen. Nach langwierigen Bemühungen auch seitens des Papstes Bonifatius IX. und des Gegenpapstes Benedikt XIII., sammelt sich ein Kreuzzugsheer unter Johann Ohnefurcht und Marschall Boucicaut in Buda. Die mehrheitlich burgundischen Kreuzfahrer marschieren an der Seite des ungarischen Heeres in Bulgarien ein und erreichen am 10. September 1396 Nikopolis (heutiges Nikopol in Bulgarien). Zwei Wochen lang berennen sie die Festung vergeblich, auch Verstärkung durch die über die Donau angerückten Johanniter wendet das Blatt nicht. Dann erreicht das osmanische Heer von Bayezid I. Nikopolis.
Die Schlacht
Am 25. September 1396 stehen sich die beiden etwa gleich starken Armeen gegenüber. Sigismund will seine Hilfskontingente aus Siebenbürgen und der Walachei in der Vorhut einsetzen, da er deren Kampfmoral niedrig einstuft und sie so besser beobachten könnte. Die französischen Ritter schmettern dies erbost ab und bestehen auf ihr Vorkampfrecht, als erste in die Schlacht ziehen zu dürfen.
Die schwer gepanzerten Ritter preschen sogleich auf das Plateau vor, auf dem Bayezid seine Armee aufgestellt hat. Sigismund versucht mit der Infanterie zu folgen. Genau das hatte Bayezid gewollt. Er läßt die in der Vorhut postierten Akinci, eine leichte und wendige Reiterei seitlich zu den Janitscharen ausweichen und die Ritter durch seine Bogenschützen unter Beschuß nehmen. Die Ritter wenden sich nun gegen die neue Bedrohung. Diese sind aber hinter einem mit Pfählen verhauenen Feld postiert. Wütend sitzen die Ritter von ihren Pferden ab und kämpfen zu Fuß weiter. Trotz ihrer schweren Rüstungen erreichen sie die Bogenschützen und Janitscharen und setzen diesen schwer zu. Nun setzt Bayezid seine schwere Reiterei der Sipahi gegen die erschöpften Ritter ein. Mit angelegter Lanze und in Formation machen sie die vereinzelt und zu Fuß kämpfenden Ritter nieder. Die siebenbürgischen und walachischen Einheiten desertieren. Die Reihen der Ungarn werden durch die zurückeilenden Ritter durcheinander gebracht und können den Osmanen nicht lange standhalten. Sigismund kann sich gerade noch mit dem Großmeister der Johanniter auf ein Schiff retten und die Donau hinab nach Konstantinopel flüchten.
Folgen
Die Niederlage des christlichen Heeres ist umfassend: Nur wenige können entkommen, Tausende geraten in türkische Gefangenschaft, darunter auch Johann Ohnefurcht. Doch auch Bayezid ist über die schweren Verluste verärgert und läßt 3000 gefangene Ritter sogleich enthaupten. Die christliche Welt ist geschockt, das osmanische Heer gilt als unbesiegbar.
Weblinks
Siehe auch: Liste von Schlachten, Liste der Schlachten von weltgeschichtlicher Bedeutung