Rendzina
Als Rendzina wird in der Bodenkunde ein Ah-C-Boden auf kalkhaltigem Fest- oder Lockergestein (meistens Kalkstein) bezeichnet. Die Rendzina ist wie der verwandte Ranker von Hangneigung und Untergrund abhängig. Der A-Horizont weist dabei wieder nur eine geringe Mächtigkeit auf – es handelt sich um relativ karge Böden. Rendzinen finden sich oft in Karstgebieten als Weidegebiete ohne nennenswerten Ertrag. Die Rendzina gehört wie der Ranker und die Pararendzina im WRB-System zu den Leptosolen. Die einzelnen Bodentypen dieser Gruppe unterscheiden sich durch ihren Kalkgehalt.
Rendzinen entstehen auf einem Untergrund aus Kalkstein oder Kreide, wenn die Lösungsverwitterung noch nicht weit fortgeschritten ist, oder das Verwitterungsmaterial durch Erosion immer wieder abgetragen wird, so dass sich kein Unterboden daraus bilden kann.
Pedogenese
Rendzinen entstehen durch Lösungsverwitterung oder Erosion. Calcium- und Magnesiumcarbonat wird gelöst und mit dem Sickerwasser als Hydrogencarbonat abtransportiert.
Ökologische Bewertung
Rendzinen sind flachgründig und daher insbesondere an den Südhängen trockener Standorte gelegen. Der Ah-Horizont ist in der Regel carbonathaltig und humusreich mit einer hervorragenden Krümelstruktur. Für die Pflanzen gibt der Ah-Horizont kaum Wurzelraum, im Winter neigt er zur Austrocknung, was zu Frostschäden führen kann. Die für Pflanzen wichtigen Nährstoffe befinden sich noch im Gestein.
Der Begriff Rendzina kommt aus Tomerdingen und bezeichnet dort Böden, auf denen der Pflug ein scharrendes Geräusch erzeugt.
Literatur
- Bernhard Eitel: Bodengeographie. Das Geographische Seminar. 2. Auflage. Westermann, Braunschweig 2001, ISBN 978-3-14-160281-4.
- Fritz Scheffer: Lehrbuch der Bodenkunde / Scheffer/Schachtschabel. neubearb. und erw. von Hans-Peter Blume u.a.,. 15. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg – Berlin 2002, ISBN 3-8274-1324-9, S. 492 f.