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Silla

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Silla Grabhügel in Gyeongju
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 신라
Hanja: 新羅
Revidierte Romanisierung: Silla
McCune-Reischauer: Shilla
Geschichte Koreas
Prähistorisches Korea
Antike
Proto-Drei-Reiche
Zeit der Drei Reiche
  • Goguryeo (37 v. Chr. – 668 n. Chr.)
  • Baekje (18 v. Chr. – 660 n. Chr.)
  • Silla (57 v. Chr. – 935 n. Chr.)
  • Gaya (42/370 – 562 n. Chr.)
Nord- und Südstaaten
Spätere Drei Reiche
Staaten der Reichseinheit
Kolonialzeit
Teilung Koreas
Drei Reiche von Korea am Ende des 5. Jahrhunderts

Silla ist eines der drei Reiche im alten Korea. Es vereinigte 668 die zwei anderen Königreiche Baeckje und Koguryeo unter sich.

---Geschichte--- Es wird angenommen, dass Silla 57 v. Chr. von Hyokkose gegründet wurde. Es ist gesichert, dass im 2. Jahrhundert eine Art Staatenbund im Südosten von Korea bestand. Durch die Einführung der erblichen Monarchie, während der Regierung des Königs Naemul (356-402) und die Annexion der östlichen Hälfte des Staates Kaya im 6. Jahrhundert wurde Silla zu einem Reich im eigentlichen Sinne.

Der berühmte Mönch Weon Gwang fasste buddhistische und konfuzianistische Tugenden zu einem Leitfaden für die Erziehung der Jugend zusammen. Aus Freiwilligen wurde das Elitekorps der Hwarang gebildet, die sowohl militärisch als auch kulturell und ethisch geschult wurden. Sie waren die Speerspitze Sillas bei der Einigung Koreas. Unter König Chinhung (540-576) war eine schlagkräftige Armee aufgebaut worden, und Silla wartete auf die Gelegenheit, seine Rivalen zu unterwerfen. Koguryeo hatte jahrelang Krieg gegen die Sui und Tang-China geführt. Nach drei erfolglosen Invasionen 644, 645 und 655 verbündete sich der Tang-Kaiser Tai-tsung mit Silla. Sein Nachfolger Kao-tsung führte die Allianz fort und 668 waren Baeckje und Koguryeo besiegt; Korea war zum erstenmal vereinigt. Ab 671 bekämpfte Silla die chinesischen Truppen, die auf koreanischem Gebiet standen und warf sie Stück für Stück zurück, bis 735 die letzten vertrieben waren.

---Kultur--- Silla war das letzte der Drei Reiche, das den Buddhismus 528 zur Staatsreligion machte, und das einzige, das seine Geschichte in einer amtlichen Chronik dokumentierte. Dort erlebte die neue Religion ihre größte Blüte und erstreckte ihren Einfluss auf alle Lebensbereiche. Ihren architektonischen und künstlerischen Ausdruck fand sie in großartigen Tempelbauten wie Hwangyongsa, Pulguksa und der Tempelgrotte von Sokkuram. Im Jahr 645 war die 70 m hohe Pagode des Hwangyongsa fertig, sie erhob sich bis zum Mongolensturm im 13. Jahrhundert. Die ersten Pagoden wurden als Holzkonstruktionen ausgeführt, später wurden sie dann als Steinbauten errichtet.

Die Hauptstadt von Silla war Gyeongju, das im 10. Jahrhundert als Millionenstadt eine der großen Metropolen Asiens war. Die Grabhügel der Silla-Dynastie sind noch heute im Stadtzentrum anzutreffen. Die Gräber bestanden aus einer steinernen Kammer, welche dann unter einem Erdhügel vergraben wurde. Die Grabhügel sind unterschiedlich groß, die größten erheben sich noch heute auf eine Höhe von 12 Metern und weisen einen Durchmesser von 47 Metern auf. Nur ein Teil der Gräber konnte exakt bestimmten Herrschern zugeordnet werden. Einige wurden geöffnet und sie enthielten erstaunliche Schätze, wobei die Goldkronen, der Goldschmuck und die prachtvollen Pferdegeschirre hervorragen; sie zählen zu den den besten Goldschmiedearbeiten die je geschaffen wurden. Die meisten Stücke sind im Nationalmuseum in Seoul zu bewundern. Eines der Gräber ist zugänglich. Rund um Gyeongju sind zahlreiche Kulturzeugnisse aus der Silla-Zeit zu finden.

Von der kulturellen Blüte des Buddhismus legen überall Gravuren Zeugnis ab, die von Mönchen in den Fels gearbeitet wurden. Besonders zahlreich sind sie auf dem Namsan vorhanden und künden noch nach Jahrhunderten von der Frömmigkeit ihrer Schöpfer. Daneben wurden prachtvolle Bronzen gegossen und Korea war für seine Meisterschaft im Gießen großer Stücke berühmt. Fast alle Zeugnisse dieser Handwerkskunst sind in der Hideyoshi-Invasion untergegangen. Eines der wenigen Überbleibsel, die Bronzeglocke von König Seongdeak dem Großen ist heute ein Anziehungspunkt für Touristen. Die Glocke produziert einen einzigartigen Klang, zu welchem es eine Legende gibt. Die Cheomseongdae Sternwarte nahe Gyeongju ist die älteste in Ostasien. Sie ist aus 365 Steinblöcken konstruiert, ein Symbol für die 365 Tage des Jahres.


Datei:Korea silla buddha.jpg
Buddha in Stein auf dem Namsan
Datei:Korea silla glocke.jpg
Seongdeaks Glocke
Datei:Korea silla pagoda.jpg
Pagode auf dem Namsan
Datei:Korea silla warte.jpg
Cheomseongdae Sternwarte