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Tulle

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Tulle
Tulle (Frankreich)
Tulle (Frankreich)
Sunt rupes virtutis iter.
Felsen sind der Tugend Pfad (Latein)
Staat Frankreich Frankreich
Region Limousin
Département (Nr.) Corrèze (Präfektur) (19)
Arrondissement Tulle
Kanton Chef-lieu von 4 Kantonen
Koordinaten 45° 16′ N, 1° 46′ OKoordinaten: 45° 16′ N, 1° 46′ O
Höhe 185–460 m
Fläche 24,44 km²
Bürgermeister François Hollande (PS)
Einwohner 13.602 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 557 Einw./km²
Postleitzahl 19000
INSEE-Code
Website http://www.tulle.fr/

Tulle mit dem Fluss Corrèze

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Tulle (okzitanisch Tula) ist eine Stadt in Zentralfrankreich und Präfektur des Départements Corrèze. Ihre 13.602 Einwohner (Stand 1. Januar 2022) nennen sich Tullistes. Die Stadt ist Bischofssitz und somit ein wichtiges geistliches Zentrum des Limousin. Bekannt ist Tulle auch aufgrund seiner historischen Rolle in mehreren Industriezweigen: So gab die Stadt der Tüllspitze, die hier zuerst produziert wurde, ihren Namen; auch in der Akkordeonfabrikation und Waffenherstellung hatte sie lange Zeit eine herausragende Bedeutung.

Während des Zweiten Weltkrieges beging die 2. SS-Panzerdivision Das Reich unter Heinz Lammerding im Juni 1944 hier an zivilen Opfern Geiselmorde (allein in dieser Stadt an 99 Personen, weitere im Umfeld), die denen in Oradour-sur-Glane unmittelbar vorangingen. Das Massaker wurde von der SS als "Volksfest" mit Grammofonmusik inszeniert. Lammerding wurde von der deutschen Justiz nicht behelligt; er musste maximal "erdulden", von einer Zeitung als Geiselmörder bezeichnet zu werden.

Geographie

Tulle liegt am westlichen Rand des Zentralmassivs an beiden Ufern der Corrèze, unmittelbar vor ihrem Austritt aus dem engen Flusstal in das Bassin von Brive-la-Gaillarde. Durch diese Lage ist die Stadt bereits klimatisch begünstigt, erhält zugleich jedoch erhebliche Niederschlagsmengen. Das Maximum der Niederschläge entfällt hierbei auf das Winterhalbjahr, während die Sommer zeitweise trocken ausfallen können.

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Helga Bories, Rolf Sawala: J'écris ton nom: Liberté. La France occupée et la Résistance Schöningh, Paderborn 2002 ISBN 3140455003 (Diese Quellensammlung beginnt mit dem Bericht, wie eine der bekannten Täterinnen von 1944, genannt "Die Hündin", im Jahr 1978 in Tulle erkannt wird, als sie regionale Feinkost zum Weiterverkauf in Dtld. erwirbt und wie die Menschen darauf reagieren)
  • Collaboration and Resistance in France S. 207: Bild "Lachende Deutsche neben den erhängten Zivilisten" (eine Illustration, die genau zu Theweleits "Männerphantasien" passt) ISBN 0810941236 (auch in frz. Version gedruckt)
  • Bruno Kartheuser: Reihenwerk Walter, SD in Tulle 4 Bde. & Register. Edition Krautgarten, St. Vith
    • Register: Tulle Band 1 - 4. Namensregister. Index des noms propres. 2009
    • Bd. 4: Die Erhängungen von Tulle. Ein ungesühntes Verbrechen. in Franz.: Les pendaisons de Tulle. Crime sans chatiment. Deutsch: 2008 ISBN 2873160322
    • Bd. 3: Die Erhängungen von Tulle. Der 9. Juni 1944. 2004. ISBN 2873160209.- In Franz.: Les pendaisons de Tulle. Le 9 juin 1944.
    • Bd. 2: Die Tragödie des 9. Juni 1944. Das besetzte Frankreich 1940 - 1943. 2004 ISBN 2873160152. In Franz.: La France occupée 1940-1943. 2002
    • Bd. 1: Die 30er Jahre in Eupen-Malmedy. Einblick in das Netzwerk der reichsdeutschen Subversion. (viele Täter kamen aus Ostbelgien). In Niederländisch: De jaren dertig in Eupen-Malmedy. Een blik op het netwerk van de Groot-Duitse subversie. In Französisch: Les années trente à Eupen-Malmedy. Regard sur le réseau de la subversion allemande.
  • ders.: Un regard vrai sur les événements de Tulle. Droit de questions. Peuple et Culture, Conférence le 10 nov. 2008, PEC Tulle. Ed. Krautgarten, St. Vith 2009
  • Alan Shillaker: The martyrs of Tulle. (in engl. Sprache) ebd. 2005