Austrian Holocaust Memorial Award

Der Austrian Holocaust Memorial Award (AHMA) wurde 2006 vom Österreichischen Auslandsdienst gestiftet.
Der Preis
Der Preis wird jährlich an eine Persönlichkeit vergeben, die sich besonders für das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus engagiert und dadurch innerhalb der Universalität dieses Unrechts und seiner Konsequenzen für die gesamte Menschheit ein Zeichen setzt.
Gedenkdienst
Seit 1992 leisten junge Österreicher in 20 verschiedenen Ländern auf vier Kontinenten Gedenkdienst (Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, China, Deutschland, England, Frankreich, Israel, Italien, Kanada, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Russland, Schweden, Tschechien, Ukraine, Ungarn und den USA). Sie übernehmen damit weltweit Verantwortung für die auch von österreichischen Nationalsozialisten begangenen Verbrechen. Durch den AHMA soll jährlich auf eine Person hingewiesen werden, die diese Erinnerungsarbeit in besonderer Weise unterstützt.
Empfänge im Ausland

Am 17. Oktober 2006 wurde dem chinesischen Historiker Pan Guang vom Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Shanghai, Maurice Ohana, der AHMA 2006 im Österreichischen Generalkonsulat in Shanghai überreicht.[1] Andreas Maislinger und Michael Prochazka, der stellvertretende Vorsitzende des Österreichischen Auslandsdienstes, waren bei diesem Empfang persönlich anwesend.
Der brasilianische Journalist Alberto Dines wurde am 24. Oktober 2007 im Österreichischen Generalkonsulat in Rio de Janeiro mit dem AHMA 2007 ausgezeichnet. In diesem Zusammenhang gab es Gratulationsschreiben von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer[2], Außenministerin Ursula Plassnik[3], Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Bürgermeister Heinz Schaden, die sich bei Alberto Dines für seine hervorragende Arbeit bedankten.
Am 7. März 2008 wurde dem französischen NS-Opfer Robert Hébras[4] - einer der letzten beiden heute noch lebenden Menschen, die dem SS-Massaker von Oradour entkommen konnten - unter Anwesenheit von Beate Klarsfeld und Gedenkdienst-Gründer Andreas Maislinger der AHMA 2008 von Botschafter Hubert Heiss in Paris verliehen.[5] [6]
Der Holocaust-Überlebende und Gründer des Virginia Holocaust Museums Jay M. Ipson wurde vom österreichischen Botschafter in den USA Christian Prosl für sein vorbildhaftes Engagement für Tolerance Through Education (Motto des Museums) der Austrian Holocaust Memorial Award 2009 verliehen.[7] Ipson wurde 1941 als 6-jähriges Kind in das Ghetto Kaunas in Litauen deportiert.
Preisträger
- 2006: Pan Guang, Zentrum für Jüdische Studien Schanghai, China
- 2007: Alberto Dines, Casa Stefan Zweig, Petrópolis, Brasilien
- 2008: Robert Hébras, Oradour-sur-Glane, Frankreich
- 2009: Jay M. Ipson, Richmond (Virginia), USA
- 2010: Eva Marks, Melbourne, Australien
Quellen
- ↑ Professor Pan Guang received Austrian Holocaust Memorial Award (englisch)
- ↑ Gratulationsschreiben an Alberto Dines von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, 24.10.2007
- ↑ Grußworte an Alberto Dines von Außenministerin Ursula Plassnik, 24.10.2007
- ↑ Interview mit Herrn Robert Hébras Überlebender des Massakers von Oradour vom 10. Juni 1944, Werner Kutil, 26. April 2002
- ↑ Robert Hébras erhält Austrian Holocaust Memorial Award, 14. März 2008 (Österreich Journal)
- ↑ Robert Hébras, Überlebender des SS-Massakers von Oradour, erhält Austrian Holocaust Memorial Award 2008, 17. März 2008
- ↑ Virginia Holocaust Museum co-founder honored by Austria, Richmond Times-Dispatch, 11. Mai 2010 (englisch)