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Apache OpenOffice

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OpenOffice.org

Logo von Openoffice.org
Logo von OpenOffice.org
Basisdaten

Entwickler OpenOffice.org
Erscheinungsjahr 8. Mai 2012[1], 30. April 2002[2], 3. Januar 2013[3]
Aktuelle Version 1.1.4 (2.0 BETA)
(13. Dezember 2004)
Betriebssystem Windows, Linux, Unix, Mac OS X uvm.
Programmier­sprache C++[3], Java[4]
Kategorie Office-Paket
Lizenz LGPL, SISSL
deutschsprachig ja
de.openoffice.org

OpenOffice.org ist ein freies Office-Paket, also eine Kombination aus verschiedenen Programmen zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation, Zeichnung und Datenbankverwaltung.

Das Programm wird oft auch kurz OpenOffice genannt. Da dieser Begriff in der Schweiz jedoch markenrechtlich geschützt ist, wird als Name OpenOffice.org verwendet. OpenOffice.org kann die Daten vieler anderer Programme sowie die verbreiteten Dateiformate von Microsoft Word (.doc), Microsoft Excel (.xls) und Microsoft PowerPoint (.ppt) zumeist ohne große Probleme importieren und exportieren. OpenOffice.org kann problemlos parallel zu anderen Office-Paketen installiert und benutzt werden.

Ziel des Open-Source Projektes OpenOffice.org ist es, das international führende Office-Paket zu werden und für alle wichtigen Betriebssysteme verfügbar zu sein. Dabei soll der Zugang zu Funktionen und Daten durch transparente Schnittstellen und ein XML-basiertes Dateiformat ermöglicht werden.

OpenOffice.org ist für Microsoft Windows, Apple Mac OS X (derzeit als X11-Version), Linux und Unix-Systeme erhältlich. Daneben existiert eine Portierung für IBM OS/2 bzw. eComStation. Auch an einer Unterstützung von ReactOS wird seitens des ReactOS-Teams gearbeitet.


Programmpaket

Die Office-Suite enthält die folgenden Programme:

  1. Writer (Textverarbeitung)
  2. Calc (Tabellenkalkulation)
  3. Web HTML-Editor
  4. Impress (Präsentationsprogramm)
  5. Draw (Grafikprogramm)
  6. Math (Formel-Editor)
  7. Base (Datenbankprogramm, ab Version 2.0)

Geschichte

Marco Börries gründete 1984 im Alter von 16 Jahren die Firma Star Division, deren Hauptprodukt das Office-Paket StarOffice wurde [1]. Nachdem StarOffice mehr als 25.000.000 mal verkauft wurde, erwarb 1999 Sun die Firma Star Division für über 70 Millionen Dollar und bot StarOffice 5.2 zum kostenlosen Download an. Am 19. Juli 2000 wurde das OpenOffice.org Projekt von Sun öffentlich bekanntgegeben und am 13. Oktober 2000 ging die Webseite OpenOffice.org online, über die der Quellcode einer Vorversion von StarOffice 6.0 bezogen werden konnte. Er war zu diesem Zeitpunkt etwa 400 MByte groß und enthielt über 35.000 Dateien mit insgesamt rund 7.500.000 Zeilen C++-Code. Von Drittanbietern lizenzierte Komponenten waren zuvor aus dem Quellcode entfernt worden.

Build 638c – die erste funktionierende Version – wurde im Oktober 2001 veröffentlicht. OpenOffice.org 1.0 wurde am 1. Mai 2002 und OpenOffice.org 1.1 am 2. September 2003 herausgegeben. Die momentan aktuelle Version OpenOffice.org 1.1.4 wurde im Dezember 2004 fertig. Voraussichtlich wird im Sommer/Herbst 2005 der nächste große Schritt auf Version 2.0 erfolgen.

Die heutigen Versionen von StarOffice basieren auf OpenOffice.org, werden von Sun aber u. a. um die aus dem OpenOffice.org-Quellcode entfernten Komponenten (z. B. Rechtschreibkorrektur, Thesaurus, Datenbankmodul Adabas D, Cliparts und WordPerfect Office-Dateifilter) erweitert. Die Verwendung des OpenOffice.org-Codes für das nicht quelloffene StarOffice ist möglich, da Sun neben der GNU Lesser General Public License (LGPL) auch nach der Sun Industry Standards Source License (SISSL) Lizenzen vergibt.

Versionen

OpenOffice.org 1

OpenOffice.org 1.0 wurde am 1. Mai 2002 veröffentlicht. Im Oktober 2003 wurde die Version 1.1 freigegeben, die mittlerweile in der überarbeiteten Version 1.1.4 vom Dezember 2004 vorliegt. Wichtige Änderungen in der Version 1.1 sind:

  • Dateien im PDF-Format können ohne zusätzliche Software erstellt werden. Das ist besonders wichtig für den Austausch von Dokumenten, da für PDF-Dokumente unter beinahe jedem Betriebssystem ein Programm zum Öffnen vorhanden ist und das Layout (Aussehen) immer gleich bleibt. Die Unveränderbarkeit von PDF-Dokumenten kann hier, je nach Anwendungsfall, als Vor- oder Nachteil gesehen werden.
  • Man kann Dateien über XSLT in andere XML-Formate exportieren. Derzeit existieren XSLT-Filter für DocBook, XHTML, Word 2003, u.a.
  • Ein Makrorecorder ermöglicht das Aufzeichnen von Arbeitsabläufen.

=== OpenOffice.org 2 ===

OpenOffice.org 2.0 (Beta) unter KDE

Die Entwicklung an Version 2 von OpenOffice.org begannen bereits im Juli 2003. Seit Oktober 2003 erschienen dann immer wieder sogenannte Snapshots, die nur für Entwickler oder Nutzer, die die neuen Funktionen testen wollten, gedacht waren. Die Betaversion von OpenOffice.org 2.0 erschien im Februar 2005. Wichtigste Neuerungen sind die eigene Datenbankanwendung (Base), das neue Dateiformat OpenDocument und eine sich den Desktop-Einstellungen anpassende Oberfläche. Außerdem wurde die Benutzerführung optimiert, um Benutzern von Microsoft Office eine möglichst einfache Migration auf OpenOffice.org zu ermöglichen.

Wichtige Änderungen in der Version 2.0 sind:

  • XML Dateiformat nach offenem Standard (OASIS OpenDocument)
  • Die neue "Multi-pane"-Ansicht
  • Neue CustomShapes (kompatibel zu Microsoft AutoShapes)
  • Mehr Diashow-Übergänge und Animationseffekte
  • Erweiterter PDF-Export
  • Neues erweitertes Datenbank-Frontend
  • Serienbrief-Assistent
  • Erweiterte Wortzählfunktion
  • Unterstützung für verschachtelte Tabellen
  • Unterstützung für digitale Signaturen
  • XForms-Unterstützung
  • WordPerfect-Filter
  • Bis zu 65.536 Zeilen in Calc
  • Erweiterte Unterstützung für Pivot-Tabellen
  • Plattformspezifische Installationsprogramme
  • Integration in die Arbeitsumgebung
  • Schwebende Werkzeugleisten

Dateiformat

Das Dateiformat von OpenOffice.org wurde von der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) als Basis für das neue offene Austauschformat OpenDocument verwendet, welches auch das Standardformat von OpenOffice.org ab Version 2.0 sein wird. Die XML-Dateien sind gepackt und belegen deshalb sehr wenig Festplattenspeicherplatz. Zudem kann man diese Dateien auch entpacken und den Inhalt mit jedem beliebigen Texteditor ansehen oder auch mit eigenen Programmen verändern. So ist es zum Beispiel möglich, Programme zu schreiben, die Formulare mit Inhalten einer Datenbank automatisch ausfüllen. Außerdem kann man sich sicher sein, dass man auf seine Dateien auch in vielen Jahren noch uneingeschränkt zugreifen kann - gerade im kommerziellen und behördlichen Einsatz aufgrund der langen Aufbewahrungsfristen für Unterlagen ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Derzeit steigen immer mehr öffentliche europäische Einrichtungen auf OpenOffice.org um. So hat die französische Polizei angekündigt, 80.000 Desktoprechner von Microsoft Office auf OpenOffice.org zu migrieren. Die Europäische Union plant, das OASIS-Dateiformat als einheitliches Standarddatenformat für ihre Dokumente einzusetzen.

Das OpenDocument-Format ist nicht kompatibel zum vorherigen Dateiformat. Die Versionen 1.0 und 1.1 von OpenOffice.org können also Dateien, die mit der Version 2.0 erstellt werden, nicht lesen. Eine erweiterte Version, basierend auf 1.1, die OpenDocument-Dateien lesen kann, wurde in Aussicht gestellt, bisher aber nicht veröffentlicht. Ob die geplante ISO-Standardisierung wiederum zu einer Änderung des Formats führen wird, ist noch nicht abzusehen.

Migrationsproblematik für Endanwender

Da OpenOffice.org aus lizenzrechtlichen Gründen keine deutschsprachige Rechtschreibprüfung beiliegt, muss diese nachinstalliert werden, was direkt in der Anwendung möglich ist. Dabei werden automatisch die gewünschten Wörterbücher, die für eine große Anzahl Sprachen zur Verfügung stehen, über das Internet nachgeladen.

Zur Erweiterung der Programmfunktionalität stehen eine Vielzahl von Vorlagen, Addins und Makros in den Sprachen BASIC, Python, Java und JavaScript zur Verfügung. Wie bei jeder Software-Umstellung benötigt der Benutzer eine gewisse Einarbeitungszeit, ehe er mit den teilweise vom Gewohnten abweichenden Menüstrukturen und Vorgehensweisen vertraut ist.

Grenzen

Experten, die sowohl Microsoft Office als auch OpenOffice.org kennen, bestätigen, dass beide Office-Suiten Anwender, die lediglich ein Schreibprogramm suchen, überfordern. Selbst die Schreibkomponente von OpenOffice.org ist so mächtig, dass die Vielfalt verwirren kann. Für Anwender, die lediglich ein freies Schreibtool suchen, können freie Lösungen wie AbiWord daher die bessere Wahl sein.

Literatur

  • Ramin Assisi, OpenOffice für Ein- und Umsteiger, 2004, ISBN 3446229353
  • Thomas Krumbein, OpenOffice.org - Einstieg und Umstieg (mit CD inkl. Open Office), 2003, ISBN 3898424316
  • Malte Borges, Jörg Schumacher, Torsten Redeker, StarOffice 7.0 / OpenOffice.org Kompendium (mit 2 CD), 2004, ISBN 3827266696

Vorlage:Wikibooks1

  1. Product Release. (abgerufen am 14. Dezember 2020).
  2. www.webcitation.org.
  3. a b projects.apache.org. (abgerufen am 8. April 2020).
  4. The openoffice Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 19. Juli 2018).