Kolkwitzie
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Kolkwitzie | ||||||||||||
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![]() Kolkwitzia amabilis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Kolkwitzia amabilis | ||||||||||||
Graebn. |
Beschreibung


Die Kolkwitzie ist ein sommergrüner, 3 bis 4 Meter hoher, aufrechter Strauch, dessen Äste von einer braunen, abblätternden Rinde bedeckt sind. Die Zweige stehen in weiten Bögen übergeneigt und sind fein behaart. Alle Knospen sind gleich groß, etwa 2 bis 5 Millimeter lang, spitz eiförmig und vom Zweig abstehend. Sie werden von vier bis fünf Paaren zugespitzter, brauner, mehr oder weniger dicht weiß behaarten Knospenschuppen bedeckt. Endknospen fehlen.
Die Blätter sind gegenständig angeordnet, breit eiförmig und 3 bis 9 Zentimeter lang, zugespitzt mit gerundeter Basis. Der Blattrand ist entfernt gesägt bis beinahe ganzrandig und bewimpert. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und zerstreut behaart, die Nerven der Unterseite sind rau behaart. Der Blattstiel ist 2 bis 3 Millimeter lang und borstig behaart.
Die Blüten stehen paarweise in 5 bis 7 Zentimeter breiten Trugdolden am Ende kurzer Seitenzweige vereinigt. Die Einzelblüten sind zartrosa. Der Blütenkelch hat fünf bleibende, behaarte, spreizende, schmale Zipfeln, die Krone ist 1,5 Zentimeter lang, zygomorph, glockig und ebenfalls fünfzipfelig. Der behaarte Schlund ist gelb-orange. Die vier Staubblätter sind so lang wie die Kronröhre. Der Fruchtknoten ist dreifächrig, wobei nur ein Fach davon fruchtbar ist. Die Fruchtknoten eines Blütenpaares sind miteinander verwachsen. Blütezeit ist von Mai bis Juni.
Als Früchte werden 0,7 bis 1 Zentimeter lange Schließfrüchte gebildet. Sie sind dicht borstig behaart. Der getrocknete Kelch bleibt als 3 Millimeter langer Schnabel erhalten. [1]
Verbreitung und Standortansprüche
Die Kolkwitzie kommt aus China aus der Provinz Húběi.
Dort findet man sie in artenreichen Wäldern und Gehölzgruppen. Es sind robuste Sträucher die mäßig trockene bis frische Böden bevorzugen. Bevorzugt wächst sie auf schwach saure bis alkalische, nährstoffreiche Böden, vermeidet jedoch Sande und Tone. Sie gedeiht an sonnigen bis lichtschattigen Standorten und ist frosthart. [1]
Systematik
Botanische Geschichte
Die Kolkwitzie wurde erst sehr spät entdeckt, und war auch im alten China nicht in Kultur. Der italienische Pater Guiseppe Giraldi, der sich von 1890 bis 1895 als Missionar in der Provinz Shaanxi aufhielt, fand fruchtende Exemplare und legte davon Belege in seinem Herbarium an. Seine Sammlung schickte er nach Florenz, von wo sie zur Bestimmung an das Botanische Museum in Berlin weitergegeben wurde. Dort erkannt Karl Otto Graebner anhand der Fruchtmerkmale, dass es sich um eine neue Art und eine neue Gattung der Geißblattgewächse handelt. Er benannte die Gattung nach seinem Freund Richard Kolkwitz und gab ihr das Art-Epitheton amabilis (latein für liebenswert). Richard Kolkwitz wurde später als Mitbegründer der Abwasserbiologie und der biologisch-ökologischen Wasseranalyse berühmt. Sein Name geht auf den sorbischen Ort Kolkwitz bei Cottbus zurück. Die Erstveröffentlichung zur Kolkwitzie erschien 1901 in der Flora von Central-China von Ludwig Diels im Band 29 des Botanischen Jahrbuchs. [2]
Um 1900 sandte der Pflanzensammler Ernest Henry Wilson Samen der Kolkwitzie aus der Provinz Hubei nach England, wo sie in der Gärtnerei von Veitch and Sons ausgesät wurden. Jungpflanzen davon wurden am Botanischen Garten in Kew als Vertreter von Kolkwitzia amabilis bestimmt und 1909 im Kew Bulletin vorgestellt, obwohl die Art in England bis zu diesem Zeitpunkt nicht zur Blüte gekommen ist. Die Kolkwitzie wurde „als wenig ansehnlich und nur für Liebhaber geeignet“ beschrieben. 1910 blühte der Strauch erstmals in den Gärten von Veitsch und wurde nach mehreren Veröffentlichungen mit Bildern des blühenden Strauchs in England beliebt. Wilson brachte den Strauch auch in die Vereinigten Staaten, wo er als „Beauty Bush“ bekannt wurde. In Deutschland erreichte der Strauch erst um 1930 eine größere Ausbreitung, häufig wurde er erst nach dem Zweiten Weltkrieg. [3]
Verwendung
Die Kolkwitzie wird aufgrund ihrer dekorativen Blüten als Zierstrauch verwendet. [1]
Nachweise
Literatur
- Roloff, Bärtels: Flora der Gehölze. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6.
- Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S. 250.
- Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot... Von der Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, ISBN 978-3-423-34412-8, S. 247–248.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 362
- ↑ Krausch: Kaiserkron und Päonien rot..., S. 247
- ↑ Krausch: Kaiserkron und Päonien rot..., S. 248
Weblinks
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