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Mohrenfalter

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Mohrenfalter

Eine von drei Erebia-Tafeln aus Die Großschmetterlinge der Erde, 1915 herausgegeben von Adalbert Seitz.

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Satyrinae
Gattung: Mohrenfalter
Wissenschaftlicher Name
Erebia
Dalman, 1816

Die Mohrenfalter (Erebia) bilden eine große Gattung aus der Familie der Edelfalter, die in der gesamten Holarktis verbreitet ist.

Merkmale

Die meisten der 90 bis 100 Arten sind dunkelbraun bis schwarz mit rotbraunen bis orangen Augen oder Bändern auf den Flügeln, die aber noch schwarz gepunktet sein können. Die dunkle Farbe wird als Anpassung an ein kaltes Klima gedeutet. Die Raupen kommen abends aus ihren Verstecken und können im Frühling in einer Vielzahl von grasreichen Lebensräumen gefunden werden. Manche sind aber auch tagsüber sichtbar, meist kleinfingerlang, dünn, braun oder grün mit Streifen.[1]

Vorkommen

Die Gattung hat sich an trockene und kalte Lebensräume angepasst. So sind die meisten Arten in Hochländern oder in hohen Breitengraden anzutreffen. Viele Mohrenfalter findet man in den Alpen, den Rocky Mountains, in Zentralasien, in subarktischen oder sogar arktischen Regionen in der gesamten Holarktis.

Taxonomie

Die Gattung Erebia wurde von Johan Wilhelm Dalman 1816 aufgestellt. Als Typusart wählte er den Weißbindigen Mohrenfalter, beschrieben von Linné 1758 als Papilio ligea. In diese sehr großen Gattung Papilio wurde bis dahin der große Teil der Edelfalter gestellt.[2] Nur drei Jahre später trennte Jacob Hübner die neue Gattung in fünf weitere Gattungen auf.[3] Durch die Beschreibung zahlreicher neuer Arten speziell in den Alpen im 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es sehr viele Synonyme und Doppelbeschreibungen, ausgelöst unter anderem durch die hohe Variabilität vieler Mohrenfalter bedingt durch Höhenlage, Jahreszeit, Temperaturschwankungen etc. Durch molekularbiologische Studien wurde festgestellt, dass viele bisher als Unterarten geführte Varietäten tatsächlich unterschiedlich genug sind und so ihren Status bestätigen. Auch die Theorie, dass viele Arten Eiszeitrelikte sind, konnten durch neueste Studien bestätigt werden. Inzwischen wird die Zahl der weltweit beschriebenen Arten mit 90 bis 100 angegeben.[4]

Synonyme

  • Atercoloratus Bang-Haas, 1938
  • Epigea Hübner, [1819]
  • Gorgo Hübner, [1819]
  • Marica Hübner, [1819]
  • Medusia Verity, 1953
  • Phorcis Hübner, [1819]
  • Simplicia Verity, 1953 (non Guenée, 1854: preoccupied)
  • Syngea Hübner, [1819]
  • Triariia Verity, 1953
  • Truncaefalcia Verity, 1953

Arten

Die folgende Gliederung listet die im deutschsprachigen Raum vorkommenden Arten (A – Österreich, CH – Schweiz, D – Deutschland). Der Status der einzelnen Arten in der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands ist angegeben.[5]

Quellen

Einzelnachweise

  1. David J. Carter, Brian Hargreaves: Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. 1. Auflage. Paul Parey, Hamburg / Berlin 1987, ISBN 3-490-13918-6 (englisch: A field guide to caterpillars of butterflies and moths in Britain and Europe. Übersetzt von Alexander Pelzer).
  2. Palaearctic Butterfly Checklist, created 18. Mar 2007. V. Lukhtanov, abgerufen am 10. Januar 2010.
  3. Hübner, Jacob (1819): Mehrere neue Gattungen für Erebia. In: Verzeichnis bekannter Schmettlinge.[sic!] (Band 4): 62-64.
  4. J. Albre, C. Gers, L. Legal: Molecular phylogeny of the Erebia tyndarus (Lepidoptera, Rhopalocera, Nymphalidae, Satyrinae) species group combining CoxII and ND5 mitochondrial genes: A case study of a recent radiation. Mol. Phylogenet. Evol. 47(1): 196–210, 2008, doi:10.1016/j.ympev.2008.01.009 (HTML Abstract)
  5. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.

Literatur

Commons: Erebia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien