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Thugga

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Geschichte

Thugga (heute Dougga). Antike Stadt in der römischen Provinz Africa Proconsularis, im heutigen nördlichen Tunesien. Heute bekannt durch die einizigartige Erhaltung der Ruinen und die malerische Lage, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Thugga heisst nach den steilen Felsen (numidisch: tukka), die die Stadt im Norden abschliessen. Im 4. Jahrhundert v. Chr. als punische Stadt im Herrschaftsbereich Karthagos gegründet. Diodor erwähnt Thugga im Zusammenhang mit dem Eroberungszug des Griechen Agathokles im Jahr 305 v. Chr. Nach dem Untergang Karthagos 146 v. Chr. eroberte der numidische König Massinissa Thugga. Nach der Niederlage der Numider wurde Thugga 46 v. Chr. schließlich römisch.

Thugga war rechtlich zuerst abhängig von der römischen Kolonie Karthago. In dieser Zeit weist Thugga eine interessante Doppelverfassung auf. Während die numidischen Einwohner Thuggas in einer civitas zusammengeschlossen waren, bildeten die römischen Bürger den pagus Thuggensis. Unter Septimius Severus wurde Thugga municipium, 261 n. Chr. schließlich Kolonie.

Nach einer Blütezeit im 3. Jahrundert begann schon im 4. Jahrhundert ein stetiger Niedergang der Stadt, die wohl einen grossen Teil ihrer Bedeutung an des benachbarte Thubursicum Bure (Teboursouk) abtrat. Von 439 bis 533 gehörte Thugga zum Reich der Wandalen und wurde anschliessend byzantinisch. Unter Justinian I. wurde auf dem Forum von Thugga eine Festung errichtet, von der Prokop in seiner Schrift de aedificiis berichtet. In der Folgezeit verlor Thugga seine städtische Bedeutung ganz und lebte als arabisches Dorf fort, bis das Dorf um die Mitte des 20. Jahrhunderts umgesiedelt wurde, um archäologische Ausgrabungen zu ermöglichen.

Denkmäler

Zu den sehenswerten Denkmälern in Thugga gehören ein Turmmausoleum aus dem 2. Jahrhundert v. Chr, das Kapitol aus dem 2. Jahrhundert n. Chr, ein gut erhaltenes Theater, die ausserhalb der Stadt liegenden Tempel für Caelestis und Saturn, mehrere Thermenanlagen und viele Privathäuser, in denen teilweise noch die Mosaikfussböden erhalten sind.