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DDR-Fußball-Oberliga 1959

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Die Saison 1959 war die elfte Auflage der DDR-Oberliga. Meister wurde zum dritten Mal der SC Wismut Karl-Marx-Stadt. Die Saison begann am 8. März 1959 und endete am 28. November 1959.

Vor der Saison

Durch den Abstieg des SC Chemie Leipzig und den Aufstieg von Chemie Zeitz und Lokomotive Stendal hatte sich erstmals seit fünf Jahren der Zahl der Sportclubs in der Oberliga wieder verringert.

Saisonverlauf

Wismuts Spieler und Fans feiern am letzten Spieltag den Gewinn der Meisterschaft.
Szene vom 18. Spieltag: Der amtierende Meister Vorwärts trifft auf den amtierenden Meister Einheit im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion.

Die Meisterschaftsentscheidung fiel am letzten Spieltag. Wismut Karl-Marx-Stadt, bereits mit zwei Punkten aussichtsreich vor Verfolger Vorwärts Berlin liegend, gewann bei Lokomotive Leipzig und sicherte sich so den fünften Titel in nur fünf Jahren. Dies blieb aber auch der letzte DDR-Titel, den Wismut gewann. Vorwärts verlor seinen Titel unter anderem auch deshalb, weil sich mit Horst Assmy und Rolf Fritzsche zwei der besten Spieler in den Westen absetzten.

Als drittbeste Mannschaft schloss Dynamo Berlin ab, die sich wenig später im FDBG-Pokalfinale gegen den frisch gekührten Meister Wismut durchsetzte. Am 1960 erstmals ausgetragenen Europapokal der Pokalsieger nahm Dynamo jedoch nicht teil, da der DFV Vorwärts Berlin als ostdeutschen Vertreter entsandt. Fünfter wurde Motor Jena. Großen Anteil am Erfolg der Jenenser hatte das Brüderpaar Roland und Peter Ducke (Peter kam erst zum Beginn der Saison nach Jena), die beide fortan nachhaltig den DDR-Fußball prägen sollten.

Lange offen blieb der Kampf gegen den Abstieg. Vor dem vorletzten Spieltag hatten die drei letzten Mannschaften jeweils 15 Punkte: Lokomotive Stendal (Torverhältnis -13), Turbine Erfurt (-19) und Einheit Dresden (-21). Am vorletzten Spieltag kam es dann zum direkten Duelle zwischen Stendal und Dresden. Durch einen 2:1-Sieg der Dresdner tauschten beide Mannschaften die Tabellenränge (Erfurt spielte Unentschieden). Da Dresden auch am letzten Spieltag sein Spiel gegen Jena gewann, waren damit der Vorjahresaufsteiger Stendal und der Meister von 1954 Turbine Erfurt abgestiegen.

Abschlusstabelle
Platz Mannschaft Sp S U N Tore Diff. Punkte
1. SC Wismut Karl-Marx-Stadt 26 17 5 4 44:25  +19 39-13
2. ASK Vorwärts Berlin (M) 26 13 9 4 49:24  +25 35-17
3. SC Dynamo Berlin 26 14 5 7 46:26  +20 33-19
4. SC Empor Rostock 26 10 9 7 36:26  +10 29-23
5. SC Motor Jena 26 10 9 7 29:27  +2 29-23
6. SC Fortschritt Weißenfels 26 10 7 9 36:39  -3 27-25
7. SC Aktivist Brieske-Senftenberg 26 8 8 10 36:30  +6 24-28
8. BSG Motor Zwickau 26 9 6 11 30:32  -2 24-28
9. SC Lokomotive Leipzig 26 8 8 10 28:36  -8 24-28
10. BSG Chemie Zeitz (N) 26 9 6 11 42:52  -10 24-28
11. SC Rotation Leipzig 26 6 10 10 31:40  -9 22-30
12. SC Einheit Dresden (P) 26 4 11 11 23:42  -19 19-33
13. SC Turbine Erfurt 26 6 6 14 27:45  -18 18-34
14. BSG Lokomotive Stendal (N) 26 4 9 13 19:32  -13 17-35
Legende
DDR-Meister und Teilnehmer am Europapokal der Landesmeister 1960/61
DDR-Pokalsieger
Teilnehmer am Europapokal der Pokalsieger 1960/61
Absteiger in die Liga
(M) Meister der letzten Saison
(P) Pokalsieger der letzten Saison
(N) Aufsteiger der letzten Saison
Aufsteiger aus der DDR-Liga 1959: SC Chemie Halle, SC Aufbau Magdeburg

Statistik

Torschützenliste

Spieler Mannschaft Tore
1. Bernd Bauchspieß BSG Chemie Zeitz 18
2. Horst Kohle ASK Vorwärts Berlin 13
Günter Schröter SC Dynamo Berlin 13
4. Heinz Lemanczyk SC Aktivist Brieske-Senftenberg 12

Sonstiges

Insgesamt sahen 1.785.000 Zuschauer die 182 Oberligaspiele, das ergibt einen Schnitt von 9.808 Zuschauern pro Spiel. Der Saison-Zuschauerrekord wurde am 19. April 1959 bei der Begegnung SC Lok Leipzig - SC Rotation Leipzig (2:2) mit 30.000 Besuchern aufgestellt.

Es fielen 476 Tore, also 2,62 pro Spiel. Die torreichsten Spiele fanden am 12. April 1959 beim 5:2 des SC Rotation Leipzig über Chemie Zeitz und am 7. Juni 1959 bei 7:0 des ASK Vorwärts ebenfalls über Chemie Zeitz statt.

Siehe auch