Kastell Saalburg

Die auf den Taunushöhen nordwestlich von Bad Homburg v. d. Höhe gelegene Saalburg war einst ein Kastell des Obergermanisch-raetischen Limes. Es entstand im Jahre 90 n. Chr. als einfaches Holzkastell, wurde aber bis 213 zu einer umfangreichen Kastellanlage ausgebaut. Die Besatzung bestand einst aus einer Cohors equitata, d.h. aus 500 Mann Kavallerie und Infanterie.
Nachdem die Römer den Limes ca. 260 n. Chr. aufgaben, wurde das verfallene, ehemalige Kastell vom Mittelalter an als Steinbruch genutzt, bis schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts Ausgrabungen zur Rekonstruktion der Kastellgeschichte begannen.
Im Jahre 1892 begann die Reichs-Limes-Kommission unter Leitung von Theodor Mommsen, den Verlauf des Limes und die Standorte seiner Kastelle in Deutschland zu erforschen, und 1897 veranlasste Kaiser Wilhelm II. die Rekonstruktion der Burg. Die Rekonstruktion stand unter Leitung von Louis Jacobi. Die Saalburg ist heute das einzig vollständige Limeskastell in Deutschland.
Heute beherbergen die Räume der 1910 fertiggestellten Rekonstruktion ein sehr informatives Museum mit vielen Fundstücken aus dem Kastell. Zu sehen sind das Stabsgebäude, die Kommandatur, der Getreidespeicher sowie zwei Mannschaftsbaracken. Die Saalburg ist bequem per Auto über die A661 (Abfahrt 1 - Oberursel Nord/Weilburg) und anschließend über die B456 (Richtung Usingen) erreichbar.
Siehe auch:
- Kleiner Feldberg
- Kapersburg
- Ein Saalburg gibt es auch im Saale-Orla-Kreis in Ostthüringen. Das Städtchen liegt an Deutschlands größtem Stausee, der Bleilochtalsperre.
Literatur
- Egon Schallmayer: Hundert Jahre Saalburg, Zabern, 1998, ISBN 3805323506
- Margot Klee: Die Saalburg, Theiss, 1995, ISBN 3806212058