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Burg Königsberg (Bayern)

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Burg Königsberg
Burg Königsberg - Südansicht

Burg Königsberg - Südansicht

Staat Deutschland
Ort Königsberg in Bayern
Entstehungszeit nach 1168
Burgentyp Höhenburg in Spornlage
Erhaltungszustand Restaurierte Ruine
Geographische Lage 50° 5′ N, 10° 34′ OKoordinaten: 50° 4′ 47,6″ N, 10° 34′ 27,5″ O
Höhenlage 355 m ü. NN
Burg Königsberg (Bayern)
Burg Königsberg (Bayern)
Innenhof mit Brunnenhaus und neuzeitlichem Turm

Burg Königsberg ist die Ruine einer ehemaligen hochmittelalterlichen Adelsburg über der Stadt Königsberg in Bayern, gelegen im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern. Die Anlage wurde Ende des 20. Jahrhunderts grundlegend saniert und teilweise wiederaufgebaut.

Die Burgruine kann besichtigt werden.

Lage

Die Burgruine liegt im fränkischen Naturpark Haßberge auf dem 355 Meter hohen Schlossberg in Spornlage auf der in einer mittelalterlichen Urkunde als "Weinberg des Königs" bezeichneten Höhe östlich hoch über der historischen Altstadt Königsbergs, etwa 7 Kilometer nordöstlich der Stadt Hassfurt.

In der Nähe befinden sich die Ruine Bramberg und das Bergschloss Bettenburg.

Geschichte

Gründung und erste Besitzer

Nachdem zuvor die Burg Bramberg, ebenfalls im Landkreis Haßberge gelegen, auf Befehl Kaiser Friedrich Barbarossas geschleift wurde, entstand nach 1168 auf dem "Weinberg des Königs" diese Burganlage.

Die hochmittelalterliche Kernburg wird ein Lehen der Andechs-Meranier. Im Jahr 1192 erscheint in den Urkunden erstmals ein "Bertoldus de Kunigesberc". 1227 sitzen Würzburgische Dienstmänner auf der Burg ("Ulrich und Friedrich de Bruege"), ab 1249 gehört die Burg "Kynegesperch" zum Besitz des Grafen Hermann I. von Henneberg. Durch Sophie, der Tochter der Gräfin Jutta, gelangte Stadt und Burg Königsberg 1374 an Burggraf Albrecht von Nürnberg. Dessen Tochter Anna brachte diese Besitztümer mit in die Ehe mit dem Herzog Swantibor von Pommern, welcher sie 1394 an den Bischof von Würzburg verkaufte. Letzterer verkaufte wiederum im Jahre 1400 an Balthasar von Thüringen, welcher Königsberg den fränkischen Ortslanden zuschlug.

Fortan saß auf der Burg ein fürstlicher Schößer oder Amtmann.

Teil der hochmittelalterlichen Ringmauer mit Lichtscharte (vor Restaurierung)

Mittelalterliche Ausbauten

Die Kernburg bestand aus einer romanischen Ringmauer, einem an diese Mauer in der Nähe des Tores herangerückten Bergfried, verschiedenen Wirtschaftsgebäuden, einer 1317 erstmals erwähnten Kemenate und wahrscheinlich einem Saalbau. Von den letzten beiden Gebäuden sind noch Unterkellerungen vorhanden.

Gegen Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts - vielleicht zur Zeit der Hussitenkriege - wurde eine zweite, hohe Ringmauer gebaut, sodass Zwingeranlagen entstanden.

Der trockene Graben wurde zum Teil schon 1442, wie ehemals eine Inschrift bezeugte, größtenteils jedoch erst 1498 bis 1511 mit einer weiteren Mauer umgeben. Bis dahin war der Graben durch einen Zaun gesichert gewesen.

Ein heute noch vorhandener, eindrucksvoller tiefer Burgbrunnen (ca. 60 m) könnte ebenfalls im 15. Jahrhundert ausgeschachtet worden sein. Zum Fördern des Wassers diente ein Tretrad.

Während des sächsischen Bruderkrieges gehörte Königsberg als Teil der fränkischen Ortslande kurzzeitig Apel Vitzthum.

16. Jahrhundert

Anders als viele anderen Burgen blieb Königsberg vom Bauernkrieg verschont. Königsberg war bereits seit 1523 evangelisch.

Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die äußere Ringmauer aus fortifikatorischen Gründen mit 6 Rundellen versehen. Sie waren in ihrem Obergeschoss gewölbt.

In den Jahren 1544 - 45 ließ der damalige Amtmann Eberhard von der Tann ein "neues Häuslein" im Burghof bauen. Es war von der Hofstube der "hohen Kemenate" aus zugänglich und enthielt eine Badstube, ein Backhaus, eine Fürstenstube und diverse Stuben und Kammern.

Die "hohe Kemenate" befand sich an der Stelle der heutigen Gaststätte. Sie war drei Stockwerke hoch, wobei die beiden untersten aus Stein und das obere eine Fachwerkkonstruktion war. Im zweiten Stockwerk befand sich die Hofstube, ein Vorsaal, sowie Kammern. Das Fachwerkgeschoss enthielt in seiner ganzen Länge und Breite den Festsaal. Den Zugang zu diesen Räumen bildete ein achteckiger Treppenturm, der als Aussichtsturm 1860 auf den Resten des alten Turms neu aufgebaut wurde.

Die "alte Kemenate" hingegen war ein annähernd quadratischer mittelalterlicher Steinbau, der nur ein Obergeschoss besaß. Heute steht dort eine Freilichtbühne, die vor allem in den 30er Jahren für folkloristische Aufführungen genutzt wurde. Hinter der "alten Kemenate" befand sich die Burgküche. Dahinter wurden in der Folgezeit Pferde- und Kuhställe eingerichtet. Diese Gebäude nutzten die hochmittelalterliche Ringmauer als Außenmauer, zum Innenhof hin waren die Ställe aus Holz.

1547 eroberte im Zuge des Schmalkaldischen Kriegs Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach Burg und Stadt Königsberg. 1549 wurde er damit belehnt, verpfändete es aber an Wilhelm von Grumbach. Von diesem kam Burg und Stadt 1551 an Kurfürst Moritz, welcher sie im Jahr darauf an Würzburg verkaufte.

Die Würzburgischen Amtmänner bauten eine neue Amtmannwohnung mit Amtstube und Küche in den nordwestlichen Zwinger. Diese Gebäude bezog zwei Rundelle mit ein. In dem östlicheren, heute "Seckendorffturm" genannt, wurde am 5. Juli 1673 Friedrich Heinrich Reichsgraf von Seckendorff geboren.

1569 kam Königsberg wieder in sächsischen Besitz. In der Folgezeit wurde die Burganlage baufällig, sodass ab 1595 umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen notwendig wurden: Der große Bergfried (abzüglich Dach 102 Schuhe, also ca. 30 m hoch) erhielt ein neues, einfaches Kegeldach, nachdem das alte, aufwändig mit Erkertürmchen versehene Turmdach einsturzgefährdet war. Eines der sechs Rundelle, nämlich das westliche, der Stadt zugewandte, musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Stattdessen wurde ein rechteckiger Turm mit einem Fachwerkobergeschoss, das Stuben und Kammern für den Wächter enthielt, gebaut.

17. Jahrhundert: Ausbau zum Schlösschen

Kolorierte Ansicht der Burg im 17. Jahrhundert

Das beginnende 17. Jahrhundert war vor allem von Renovierungs- und Umbaumaßnahmen geprägt: Die Amtmannswohnung im Nordwesten der Anlage wurde 1607 umgebaut und mit einem anderen Dach versehen, ebenso wurde der "Wächterturm" fertig gestellt.

1611 hat man die alte Kemenate, an der schon seit 1596 gebaut wurde, abgerissen und bis 1614 einen neuen, fünfstöckigen Bau mit Archiv, Kammern und Stuben errichtet. In den dort befindlichen Gemächern wohnte in der Folgezeit die fürstliche Herrschaft, wenn sie zu Besuch in Königsberg weilte.

Seit 1613 versorgte eine ca. 2 km lange, hölzerne Wasserleitung das "Bergschloss" mit fließendem Wasser.

Von 1615 bis 1621 wurde in der "hohen Kemenate" eine Schlosskirche eingerichtet. Das Fachwerkgeschoss dieses Baus war schadhaft geworden, weshalb es samt Dach abgenommen wurde. Stattdessen baute man ein neues Dach auf das zweite, steinerne Stockwerk. Diese Dach beinhaltete 2 weitere Stockwerke: In dem unteren war - wie schon zuvor im Fachwerkgeschoss - der große Festsaal untergebracht, darüber befanden sich Stuben und Kammern. Jedes Dachgeschoss hatte 4 Gauben auf jeder Seite, wobei der große Saal zusätzlich einen großen Giebel hatte.

1617 errichtete man auf der hochmittelalterlichen Ringmauer einen Gang, der den großen Saal mit den fürstlichen Gemächern der ehemaligen "alten Kemenate" verband.

Die Schloßkirche wurde auf Initiative der Herzogin Dorothea Maria von Sachsen-Weimar eingerichtet. Sie nahm die beiden steinernen Stockwerke der "hohen Kemenate" fast vollständig ein. Den Altarraum bildete ein runder Erker, daneben stand ein Predigtstuhl aus Gips, der durch eine Treppe erreicht werden könnte. Dieser Predigtstuhl war mit den vier Evangelisten verziert. Vom zweiten Stockwerk aus betrat man die Emporen. Es befand sich auch ein Zugang zur Amtmannswohnung in der Kirche. Um den darunter liegenden Gewölbekeller nicht zu sehr zu belasten, verlegte man anstelle von Steinplatten nur einen Estrich. Aus Gips formte man ein mit Leisten und Postamenten verziertes Deckengewölbe.

Am 27. Januar 1625 feierte der kurz zuvor aus seiner Gefangenschaft entlassene Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar in dieser von seiner Mutter erbauten Schlosskirche zum ersten Mal seit seiner Freilassung das Abendmahl. Zum Andenken stiftet er eine Dankpredigt und ein Schlossfest. Noch heute wird im Rahmen der so genannten "Herzog- Wilhelm- Kettenfeier" an dieses Ereignis des Dreißigjährigen Kriegs gedacht.

Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Schloss mehrmals erobert, ausgeplündert und Teile der Innenausstattung zerstört.

Daraufhin wurde der Zugang zur Burg verlegt. Bisher gelangte man über eine Brücke zu dem Tor, das sich zwischen den beiden bewohnten Rundellen mit der Amtmannswohnung befand, in den Zwingerbereich und von dort schließlich in den Burghof. Ab 1640 befand sich die Brücke dort, wo sie noch heute ist. Die steinernen Pfeiler mit Joche wurden 1666 neu gebaut. Das Tor war durch eine Zugbrücke geschützt. Links neben dem Tor ragt ein dreieckiges Bastion in den Graben. Das dort befindliche Gebäude war zunächst eine Wachtstube, später wurde die Badestube aus dem Burgkern dorthin verlegt.

Während das alte Burgtor noch von Fuhrwerken und Fußgängern gemeinschaftlich genutzt wurde, war die neue große "Fahrbrücke" nun den Fuhrwerken vorbehalten. Für Fußgänger wurde eine neue Brücke aus dem Holz der alten abgerissenen Brücke gebaut. Diese neue Brücke überspannte im Westen der Anlage den Graben. Der Zugang erfolgte durch die neben dem Wächterturm befindliche "schwarze Pforte".

Von 1653 bis 1660 reparierte man den im Krieg 1634 zerstörten "Röhrenbrunnen" aus Baumstämmen.

Herzog Ernst "der Fromme" spendete für die Schlosskapelle ein hölzernes Kreuz mit alabasternem Kruzifix, sowie zwölf Apostelfiguren, ebenfalls aus Alabaster. Ein Jahr später schickte er außerdem eine kleine Orgel für die Schlosskirche.

1654 baute man eine neue Küche. Eine Küche mit Waschhaus und Speisekammer befand sich in der Amtmannwohnung, eine ältere Küche hinter der "alten Kemenate". Die neue Küche wurde nun in die Nähe der alten Küche gebaut, allerdings nicht mehr im Inneren des Burgkerns, sondern vor die hochmittelalterliche Ringmauer. Die alte Küche hingegen baute man zur Küchenstube und zum Eingang zur neuen Küche um.

Das Obergeschoss des Treppenturms erhielt im Jahr 1657 eine Schlaguhr.

Während des 17. Jahrhunderts schlug mehrmals der Blitz in den hohen Bergfried ein, sodass er 1664 in seinen oberen Stockwerken abgenommen wurde. In ihm befand sich seit 1657 im Erdgeschoss eine Silberkammer, darüber Gefängnisse.

1683: Sämtliche Jahreseinkünfte dienten zur Reparatur des baufälligen Schlosses.

Verkauf und Verfall

Kupferstich von 1717

Schon Anfang des 18. Jahrhunderts wohnte die fürstliche Herrschaft bei ihren Besuchen nicht mehr auf der Burg, sondern in der Stadt. Im Jahr 1757 zog dann auch der Amtmann aus seiner Wohnung aus.

Ab 1764 verkaufte man Materialien der stark heruntergekommenen Gebäude, so zum Beispiel ettliche Fuhren Sandstein, aus denen die Gebäude gebaut waren, sowie Holz und Ziegel. Die ersten Dächer fingen an, einzustürzen. Im Jahr 1773 musste die Witwe des alten Wächters wegen Einsturzgefahr aus dem Wächterturm ausziehen. Sowohl der Bergfried, als auch der Wächterturm wurden zum Teil von Maurern und ihren Gesellen manuell abgerissen. Durch Versteigerungen gelangten die Baumaterialien in den Besitz der Königsberger Bürger. Nach 1780 fungierte das Areal als kostenloser Steinbruch. 1790 stürzte das letzte noch intakte Dach ein. Bis 1834 war praktisch fast nichts mehr von der einstigen Anlage vorhanden.

Von nun an entdeckte man den "Schloßberg" als romantische Kulisse für Spaziergänge und Feste. Ein Königsberger Wirt betrieb auf dem Areal eine Sommerwirtschaft mit Kegelbahn und Scheibenschießen. Das Vorhaben der 1834 gegründeten "Schloßberggesellschaft", ein Gesellschaftshaus im ehemaligen Wallgraben zu errichten, scheiterte.

1854 verkaufte das Haus Sachsen- Coburg und Gotha den Schlossberg an den Privatier und späteren Bürgermeister von Königsberg, Franz Ronge. Dieser ließ Pavillons und Wege auf dem Areal anlegen und errichtete 1860 auf den Resten des ehemaligen Treppenturms einen Aussichtsturm. Er kann gegen eine freiwillige Spende für die Schloßberggemeinde besichtigt werden.

20. Jahrhundert

Nach dem Tod Ronges gehörte der Schlossberg der Familie Sattler. Einer ihrer Arbeiter entdeckte den im Jahre 1716 mit einer Steinplatte verschlossenen und danach unter Schutt begrabenen Burgbrunnen neu. Er wurde geöffnet, mit einem Brunnenhaus in den zwanziger Jahren überbaut und kann heute gegen eine freiwillige Spende für den Verein besichtigt werden.

1904 kaufte schließlich die Stadt Königsberg den Schloßberg. Sie hatte allerdings nicht die Mittel, das stark verfallene Gemäuer zu erhalten. Im Jahre 1921 bildete sich daraufhin eine Bürgerinitiative, die "Schlossberggemeinde", die sich fortan um den Erhalt und Wiederaufbau der Burganlage kümmerte. Dieser Verein legte noch in den zwanziger Jahren die Keller frei und ließ von dem Coburger Architekten Oelenheinz Teile der noch erhaltenen Mauerpartien im Burghof renovieren, sowie ein neues Brunnenhaus bauen. Auch die alten Brückenpfeiler von 1666 wurden erneuert und eine hölzerne Brücke neu gebaut. Auf dem Kellergewölbe, das ehemals die Schlosskirche trug, wurde in den 30er Jahren eine hölzerne Halle gebaut, ebenfalls nach den Plänen von Prof. Oelenheinz ("Heim der Hitlerjugend"). Anstelle des kriegsbeschädigten Gebäudes wurde 1949/50 eine Gaststätte errichtet, die heute im Besitz der Stadt Königsberg ist und verpachtet wird.

Die "Schloßberggemeinde Königsberg e.V." ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein und bis heute aktiv. Er kümmert sich vor allem um die Instandhaltung der alten Bausubstanz und der Freihaltung der Sichtschneisen. Die Schlossberggemeinde finanziert sich ausschließlich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Einnahmen bei Vereinsfesten. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.

Die Besitzer im Überblick

ca. 1180 - 1208 : Herzöge von Andechs- Meran
1227 - 1234: Bistum Würzburg
1234 - 1249: Bistum Bamberg
1249 - 1353: Grafen von Henneberg
1353 - 1374: Burggraf Albrecht zu Nürnberg
1374 - 1394: Herzog Swantibor von Pommern
1394 - 1400: Bistum Würzburg
1400 - 1440: Balthasar von Thüringen, Friedrich der Einfältige
1445 - 1447: Herzog Wilhelm III.
1447 - 1451: Apel Vitzthum
ab 1485: Ernestiner
1542 - 1547: Herzog Johann Ernst von Sachsen-Coburg
1547 - 1551: Markgraf Alcibiades von Brandenburg- Kulmbach, dann Wilhelm von Grumbach
1551 - 1552: Kurfürst Moritz von Sachsen
1552 - 1569: Bistum Würzburg
1569 - 1634: Herzogtum Sachsen-Weimar
1634 - 1675: Herzogtum Sachsen-Gotha
1675 - 1683: Herzogtum Sachsen-Römhild
1683 - 1826: Herzogtum Sachsen-Hildburghausen
1826 - 1854: Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha
1854 - 1904: Franz Ronge und Erben
1904 - heute: Stadt Königsberg i. Bay.

Königsberger Beamten

Hans von Lichtenstein (1394 – 1400); Ritter und Amtmann
Junker Götz Schenk zu Simau (1411); Amtmann
Hans Kemnater (1416 – 1420); Untervogt
Ditz Truchsess zu Wetzhausen (1423 – 1437); Ritter und Vogt
Asinus von Eberstein (1455 – 1470); erst Vogt, dann Amtmann
Claus Zehender (1454 – 1481); erst Kellner, dann Untervogt
Adam von Selbitz (1481 – 1494); Amtmann (wohnte in der Stadt)
Philipp Cent-Graf (1481 – 1487); Untervogt und Kellner
Caspar von Besienberg (1495 – 1502); Amtmann und Vogt
Eucharius von Rosenau (1500 – 1511); Amtmann
Philipp von Haßberg (1498 – 1523); Amtsverweser und gewaltiger Untervogt
Georg von Schaumberg (1512 – 1517); Ritter und Amtmann
Cuntz Gotzmann (1518 – 1542); Ritter, Rat und Amtmann
Georg von Haßberg (1525 – 1540); Untervogt
Johann Neuseser (1535 – 1536); Vogt über das ehemalige Augustinerkloster
Hieronymus von Haßberg (1536 – 1545); Klosterverwalter, dann Untervogt
Eberhard von der Thann (1542 – 1546); Amtmann
Christoph von Haßberg (1543 – 1546); Untervogt
Unter Markgraf Albrecht (ab 1547): Wilhelm von Stein zum Altenstein
Martin Zinck (1554 – 1562); Amtmann und Amtsschösser
Theobald Julius von Thüngen (1569); Amtmann (wohnte nicht in Königsberg)
Friedrich von Amsdorff (1569); Amtmann
Johann Volck (1569 – 1594); Amtschösser
Johann Wolfrum (1594 – 1595); Amtschösser
Laurentius Pierer (1599 – 1605); Amtschösser
Christian Heuer (1605 – 1611); Amtschösser
Dr. Daniel Volck (1611 – 1633); Rat und Amtmann
Georg Nube (1622 – 1658); Amtschreiber, Centgerichtshalter
Dr. Johann Schrickel (1635- 1640); Amtmann
Dr. Wilhelm Schröter (1640 – 1645); Rat und Amtmann
Nicolaus Dechant (1641 – 1650); Amtschreiber, später Amtmann
Johann Caspar von Miltitz (1645 – 1647); Amtmann
Dr. Georg Achatius Heher (1647 – 1658); Rat und Oberamtmann
Johann Andreas Volck (1649 – 1652); Amtsverwalter
Marcus Antonius Heberer (1652); Amtsverwalter
Heinrich Gottlob von Seckendorff (1672 – 1675); Rat und Amthauptmann
Johann Heinrich von Erfa (1675 – 1676); Kriegsrat und Amthauptmann
Wilhelm Christian von Geißmar (1680 – 1683); Rat und Amthauptmann
Georg Laurentius Heher (1676 – 1714); Rat und Amtmann
Andreas Simson Biechling (1714 – 1718); Amtmann
Christoph Benedict Breithaupt (1718 – 1722); Rat und Amtmann
Dr. Paul Friedemann Meckbach (1721 – 1724); übernahm das Amt pachtweise
Johann Andreas Eyring (1725 – 1753); Amtmann
Siegmund Friedrich Bechmann (1753 – 1771); letzter Amtmann auf der Burg, zog 1757 aus.

Fundstücke

Tourismus

Die Burg ist zu Fuß und mit dem Auto gut zu erreichen und verfügt über Parkplätze und eine Gaststätte mit gutbürgerlicher Küche.

Der Aussichtsturm und der Burgbrunnen können besichtigt werden, der Verein bittet lediglich um eine freiwillige Spende.

Anlage


Die Burg war durch Schenkelmauern mit der Stadtbefestigung verbunden. Gut erkennbar ist noch der südliche Mauerzug hinunter zur katholischen Kirche St. Josef.

Gegen die östliche Hochfläche schützt ein ca. acht Meter tiefer, ausgemauerter Halsgraben die Burg. Der Graben läuft anschließend nur noch bis zu zwei Meter tief um die gesamte Ringmauer.

Das Mauerwerk der ovalen Ringmauer wurde großflächig neu verblendet und aufgemauert. Mehr Originalsubstanz zeigen die Stümpfe der beiden Geschützrondelle der Südseite. Der hohe Turm mit dem Fachwerkaufsatz im Westen ist bis auf den Sockel ein vollständiger Neubau der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

Auf dem Burgplateau künden nur noch einige Mauerreste und der Burgbrunnen von der ehemaligen Innenbebauung. Der Brunnen ist mit einem Strahler versehen, so dass bis auf den Grund gesehen werden kann. Er führt heute nur noch nach sehr schweren Regenfällen Wasser. Der Brunnen war nach seiner Reinigung in den zwanziger und dreißiger Jahren vermessen und für 80 Meter tief befunden worden. Heute, nachdem sich wieder einiges an Schutt gesammelt hat, dürfte die Zahl geringer ausfallen. Bemerkenswert sind der relativ große Durchmesser des Brunnens und die Exaktheit der Ausführung.

Die Burggaststätte und der kleine Aussichtsturm sind Ergänzungen des 19./20. Jahrhunderts.

Aus heutiger Sicht wird die Sanierung der bedeutenden Burgruine durch den rührigen Burgverein von der wissenschaftlichen Burgenkunde eher kritisch betrachtet. In Zuge des Ausbaues des Burgenlehrpfades Haßberge wurden die benachbarten Burgruinen teilweise nach modernsten wissenschaftlichen Kriterien archäologisch untersucht und behutsam saniert. Hierbei verzichtete man bewusst auf Ergänzungen und historisierende Zubauten, die das Bild der Burg Königsberg heute in besonderem Maße prägen.



Quellen

  • Johann Werner Krauß: Beyträge zur Erläuterung der Hochfürstlich Sachsen-Hildburghäusischen Kirchen- Schul- und Landes-Historie. Band 4: Von der Stadt und Dioeces Königsberg, Sonnenfeld, Behringen und Schalckau. Johann Gottfried Hanisch, Hildburghausen 1754.
  • Rudolf Mett: Der Königsberg im Hassgau. Ursprung und Entwicklung der Stadt Königsberg in Franken bis zum 14. Jahrhundert. Ein Beitrag zur fränkischen Siedlungsgeschichte. Verlag J. Holl, Hofheim Ufr. 1980.
  • Karl Eisentraut: „O du mein Königsberg!“ Liebeserklärungen. Verlag Gunzenheimer, Ostheim v. d. Rhön, 1981, (Königsberger Heimatbogen 24).
  • Hönn, Georg Paul: Sachsen-Coburgische Historia, Coburg: 1700.
  • StA Coburg, Amtsarchiv Königsberg Nr. 52, 57, 58, 62, 69, 71.
  • StA Coburg, LAF 9578.

Literatur

  • Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken. Band 3: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Bamberg, Bayreuth und Coburg. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00387-7, S. 71–72.

Siehe auch