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União Nacional para a Independência Total de Angola

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Datei:Flag of Unita.jpg
Flagge der UNITA

Die União Nacional para a Independência Total de Angola (Nationale Union für die völlige Unabhängigkeit Angolas, kurz UNITA) ist eine ehemalige Guerillaorganisation und heute eine politische Partei in Angola.

Geschichte

Guerilla und Partei unter Savimbi

Die UNITA wurde offiziell als Guerillabewegung im Kampf gegen die portugiesische Kolonialherrschaft gegründet und hauptsächlich von den Ovimbundu im zentralen Hochland Angolas (der größten Ethnie des Landes) unterstützt. Von ihrer Gründung bis zu dessen Tod (2002) wurde die UNITA von ihrem Anführer Jonas Savimbi dominiert.

Die UNITA bekämpfte jedoch hauptsächlich die anderen Unabhängigkeitsbewegungen FNLA und MPLA. Laut (heute öffentlich zugänglichen) portugiesischen Akten aus dieser Zeit hatte der UNITA-Anführer Savimbi in Wirklichkeit Anfang 1970 ein Kollaborationsabkommen mit der Kolonialmacht Portugal geschlossen.[1]

Ursprünglich erhielt sie Hilfe von China, geriet aber noch vor dem endgültigen Abzug der Portugiesen unter den Einfluss der USA, Apartheid-Südafrikas und Marokkos. Wesentliche inländische Finanzquelle der UNITA war der Verkauf von Blutdiamanten aus den eroberten Gebieten, u.a. an De Beers[2].

Nach der Unabhängigkeit Angolas von Portugal im Jahre 1975 wurde die UNITA nicht an der Macht beteiligt und die marxistisch beeinflusste siegreiche MPLA übernahm die Regierungsaufgaben im Land. Wenig später begann die UNITA mit militärischen Aktionen gegen die Regierung und der folgende Bürgerkrieg in Angola dauerte mit Unterbrechungen bis 2002 an.

Tod Savimbis und Ende des Bürgerkrieges

Mehrere Male in ihrer Geschichte beendete die UNITA Friedensgespräche und neue Kämpfe brachen aus, so zum Beispiel 1992 und 1998. Bei den Wahlen 1992 hatte die UNITA zwar im Vergleich zu anderen Oppositionsparteien einen relativ hohen Stimmenanteil, aber nicht die gewünschte Mehrheit erreicht, woraufhin sie wieder vorbereitete militärische Aktionen gegen die Regierung begann.

Gegen Ende der 1990er Jahre verlor die UNITA die Unterstützung der USA und anderer westlicher Staaten. 2002 kam es zur Einkreisung des Anführers Savimbis und dessen Tod im Gefecht mit Regierungstruppen. Sechs Wochen später kam es zur Unterzeichnung einer Waffenstillstandsvereinbarung zwischen der Regierung und der UNITA.

Konsolidierung zur Partei

Im August 2002 löste die UNITA offiziell ihren militärischen Arm auf. Seither ist die UNITA unter ihrem neuen Präsidenten Isaias Samakuva bemüht, sich als politische Partei zu konsolidieren.

Bei den ersten Parlamentswahlen nach Ende des Bürgerkrieges am 5. und 6. September 2008 erhielt die Partei etwa zehn Prozent der Stimmen. Um den Frieden im Land nicht zu gefährden, gestand sie ihre Niederlage gegenüber der mittlerweile sozialdemokratischen MPLA ein. [3]. Die UNITA hat inzwischen in einer 200 Seiten umfassenden Publikation detailliert auf die Unregelmäßigekeiten bei den Wahlen hingewiesen, bei der die regierende MPLA 82% der Stimmen erreicht haben soll. [4]. Zahlreiche Wahlbeobachter bezeichneten die Wahlen als teilweise frei, keineswegs aber als fair. [5].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Guardian, 25. Februar 2002
  2. Savimbis Quellen sprudeln, Freitag, 12. Februar 1999
  3. n-tv.de, Parlamentswahlen in Angola - Opposition gesteht Niederlage ein, 9. Sept. 2008
  4. [1]
  5. [http://www.kas.de/wf/de/33.15186/ ]