Zum Inhalt springen

Arthur Harris

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. März 2004 um 16:23 Uhr durch Fab (Diskussion | Beiträge) (Wiederhergestellt zur letzten Änderung von Anathema). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Sir Arthur Harris, gen. "Bomber Harris", (* 13. April 1892 in Cheltenham; † 5. April 1984) war ein Luftmarschall der britischen Royal Air Force.

Leben

Harris trat 1919 in die Royal Air Force ein und diente u.a. in Indien, im Irak und im Iran. Ab 1930 war er im Luftstab für den Mittleren Osten tätig wo er an der blutigen Niederschlagung verschiedener Aufstände der dortigen Bevölkerung gegen die britische Gewaltherrschaft beteiligt war. Dabei schreckte er nicht vor dem Einsatz von Streubomben, Anti-Personen Minen und Giftgas gegen die Zivilbevölkerung zurück. Er begründete dies damit, dass die Araber nur eine Politik der harten Hand verstünden.

Harris wurde im Februar 1942 zum Oberkommandierenden des Bomber Command der britischen Luftwaffe ernannt. Er sprach sich für die Flächenbombardierung deutscher Städte aus, nicht nur weil einzelne Punktziele mit den damaligen Mitteln nur schwer zu treffen waren. Seiner Meinung nach sollten ganz bewusst zivile Ziele angegriffen werden, um die Moral und den Widerstandswillen der deutschen Bevölkerung zu brechen.

Um die deutsche Flugabwehr zu durchbrechen entwickelte er die Methode der Bomberströme, bei der möglichst viele Bomber in kurzer Zeit ein Ziel angriffen.

In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1942 zog Harris alle verfügbaren Bomber zusammen, um mit 1047 Maschinen den ersten Tausend-Bomber Angriff durchzuführen; das Ziel in dieser Nacht war Köln.

Unter seiner Führung wurden zahlreiche deutsche Städte angegriffen, so auch Hamburg vom 24. Juli - 2. August 1943 (Operation Gomorrha) und Dresden am 13. und 14. Februar 1945.

Trotz zahlreicher Proteste der Besiegten, verhinderten die Siegermächte Amerika und Großbritannien, dass sich Harris vor dem Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg für seine Handlungen verantworten musste.

Wegen der absichtlichen Angriffe auf zivile Ziele waren seine Ehrungen durch die angebotene Erhebung in den Adelsstand 1953, die er allerdings abgelehnt hat, sowie die Enthüllung eines Denkmals 1992 in London durch Queen Elizabeth II auch in der englischen Bevölkerung nicht unumstritten.

Siehe auch: Kriegsverbrechen, Zweiter Weltkrieg, Luftkrieg