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Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Bundesrepublik Deutschland. Zu weiteren Bedeutungen des Wortes "Deutschland", insbesondere im jeweiligen historischen Kontext, siehe Deutschland (Begriffsklärung).

Flagge von Deutschland

Wappen von Deutschland

(Details) (Details)

Wahlspruch: Einigkeit und Recht und Freiheit

Amtssprache Deutsch1
Bundeshauptstadt Berlin
Bundespräsident Johannes Rau
Bundeskanzler Gerhard Schröder
Fläche 357.022 km²
Einwohnerzahl 82,525 Millionen
Bevölkerungsdichte 231 Ew. pro km²
Gründung der Bundesrepublik 23. Mai 1949
Wiedervereinigung mit dem Territorium der DDR 3. Oktober 1990
Währung Euro
Siehe auch: Deutsche Euromünzen
Zeitzone MEZ (UTC +1)
Nationalhymne Das Lied der Deutschen
Autokennzeichen D
Internet-TLD .de
Vorwahl +49

(1) (Deutsch = Hochdeutsch), Dänisch, Sorbisch, Friesisch, Romanes und (eingeschränkt) Niederdeutsch (Plattdeutsch) sind offiziell anerkannte Minderheitensprachen.

Lage Deutschlands in Europa
Eine Landkarte Deutschlands mit den wichtigsten Städten aber ohne Grenzen der Bundesländer

Die Bundesrepublik Deutschland, Kurzform Deutschland, "Bund" oder "Bundesdeutschland") ist ein föderal organisierter parlamentarisch-demokratischer Staat in Europa.

Deutschland liegt im Zentrum Europas und hat (im Uhrzeigersinn) gemeinsame Grenzen mit Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, dem Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. Im Norden bilden die Nordsee und die Ostsee die natürlichen Landesgrenzen.

Bevölkerung

Die Bundesrepublik Deutschland hat rund 83 Millionen Einwohner. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (rd. 68 Mill. Menschen) sind Deutsche (deutsche Volks- und Kulturgemeinschaft). Der Ausländeranteil liegt zur Zeit bei rd. 18 %, das sind rd. 15 Millionen Menschen (Wohnbevölkerung in Deutschland).

Sprachen

Die offizielle Schrift- und Amtssprache ist (Hoch-)Deutsch. Als Minderheitensprachen anerkannt sind Dänisch, Friesisch und Sorbisch. Anerkannt ist seit 1994 durch die EU auch in eingeschränkter Weise Niedersächsisch (Niederdeutsch bzw. Plattdeutsch).

Umgangssprachlich werden verschiedene hochdeutsche (ober- und mitteldeutsch) Dialekte und niederdeutsche Sprachen (Niedersächsisch und Niederfränkisch)benutzt, die zumeist als dem Westgermanischen zugehörig bezeichnet werden aber ebenso gut als einen südgermanischen Zweig bildend gesehen werden können. Die Sprecher der "oberdeutschen" (Bairisch, Alemannisch, Schwäbisch,..) und "mitteldeutschen" (Hessisch, Moselfränkisch, Thüringisch, ..) Mundarten verstehen die "Niederdeutsche Sprache" (Niedersächsisch und Niederfränkisch) nicht gut, da zu den eigentlichen deutschen Sprachformen bedeutende phonologische, morphologische und lexikal-semantische Unterschiede bestehen. (In den angrenzenden Niederlanden, deren Sprache sich aus dem Niederdeutschen entwickelt hat, bestehen daher dazu nicht ganz so bedeutende Unterschiede).

Von den in Deutschland lebenden Ausländern werden vor allem Russisch (mit 5 Mio. Sprechern in Deutschland), Türkisch (3 Mio.), Polnisch (2 Mio.) und Spanisch gesprochen. (Die Zahlen in Klammern sind Schätzungen, da hierzu keine genauen Zahlen existieren – u. a. auf Grund der Heterogenität der betreffenden Bevölkerungsgruppen.)

Siehe auch: Polnischsprachige Kultur in Deutschland, Russischsprachige Kultur in Deutschland, Türkischsprachige Kultur in Deutschland

Religion

Deutschland, seit fränkischer Zeit christianisiert, ist das Mutterland der Reformation. Vor dem 2. Weltkrieg waren über 2/3 der Deutschen protestantisch und 1/3 römisch-katholisch. Vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands überwiegt die Zahl der Protestanten.

Gegenwärtig gehören 66,8 % der Deutschen, über 55 Millionen, einer christlichen Kirche an. 33,4% der Bevölkerung sind Protestanten, ebenfalls 33,4% Katholiken. Die meisten deutschen Protestanten sind Mitglieder von Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Katholiken gehören zu 27 Erzbistümern und Bistümern.

Annähernd 3 Million Muslime (Türken, Kurden, Araber, Albaner, Bosnier, Iraner,..) der verschiedensten islamischen Richtungen, mehrere 100.000 Orthodoxe Christen (v.a. Serben, Griechen und Russen), gut 380.000 Neuapostoliker und etwa 100.000 Juden, die einer Synagoge angeschlossen sind (darunter neben Alteingesessenen zunehmend Einwanderer aus den GUS-Staaten) leben in Deutschland. Darüber hinaus gibt es mehrere zehntausend nicht einer Synagoge angeschlossenen Menschen mit jüdischer Identität. Daneben gibt es kleinere bis kleinste Gemeinden praktisch aller Weltreligionen und ihrer Untergruppen. Etwa 25% der Bewohner gehören keiner Religionsgemeinschaft an.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiert die Glaubens- und Religionsfreiheit. Es besteht keine rechtliche Diskriminierung religiöser Bekenntnisse. Mit der katholischen sowie der evangelischen Kirche bestehen allerdings Staatsverträge, die insbesondere einen Religionsuntericht für Kinder dieser Konfessionen in staaltlichen Schulen vorsehen. Der Staat zieht für die von ihm als solche anerkannten Religionsgemeinschaften eine Kirchensteuern ein.

Siehe auch: Konfessionen in Deutschland

Feiertage

In Deutschland gelten die folgenden bundeseinheitlichen Feiertage:

In den Bundesländern gelten unterschiedliche Regelungen für weitere Feiertage, siehe dort.

Geschichte

Der folgende Abschnitt gibt einen kurzen Abriss über die geschichtlichen Entwicklungen Deutschlands und in der Region des heutigen Deutschlands. Eine detailliertere Schilderung erfolgt im Artikel Geschichte Deutschlands, speziell auf die Bundesrepublik bezogen in den Artikeln Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, sowie bezogen auf die DDR in Geschichte der DDR. Die ältesten Nachweise von Menschen auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands sind etwa 700.000 Jahre alt. Seit rund 500.000 Jahren geht man von dauerhaften Besiedlungen aus.

Erste Erwähnung finden einige keltische und germanische Stämme bei den Griechen und Römern in der vorchristlichen Zeit. Der Rhein bildet dann 58 v. Chr. die Grenze zum römischen Reich. Eine erste Geschichte Gesamtgermaniens liefert im Jahr 98 der römische Schreiber Tacitus. Zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert verteilen sich die germanischen Stämme über Europa (siehe Völkerwanderung) und vermischen sich mit den nicht ausgewanderten Kelten.

Politische Geschichte

Das Frankenreich entsteht und stellt mit Karl dem Großen als erstem Kaiser nach den Römern (800) den Anspruch auf die Führungsmacht in Europa. Doch sein Reich währt nicht lange. Streitigkeiten unter seinen Nachfolgern lassen es in das Westfrankenreich und das Ostfrankenreich zerfallen.

Das Westfränkische Reich entwickelt sich daraufhin zu einem Nationalstaat (dem heutigen Frankreich), während im Ostfränkischen Reich die Territorialfürsten nach und nach ihre Partikularinteressen durchsetzen können. Obwohl die Kaiser des Ostfränkischen Reiches wiederholt versuchen das Reich zu einen, zersplittert so das entstehende heilige römische Reich deutscher Nation in unzählige weitgehend unabhängige Staaten und Reichsstädte.

Dieser Zustand währte bis 1806, als der deutsche Kaiser Franz II., der bereits zuvor 1804 auch Kaiser des österreichischen Vielvölkerstaates wurde, die Reichskrone auf Druck des franz. Kaisers Napoleon ablegte. Unter Napoleon Bonaparte wurden die deutschen Staaten durch Zusammenlegung erheblich verringert und auch viele Reichsstädte verloren ihre Unabhängigkeit (deren Zahl betrug zur Blütezeit über 80). Der Wiener Kongress führte die Vereinigung fort und schließlich gründeten 38 deutsche Staaten einen losen deutschen Bund unter Federführung von Österreich. Im Zuge der Demokratiebestrebungen von 1848 trat Preußen dem Deutschen Bunde bei. Schon bald darauf kam es zur Kollision des erstarkenden Preußen mit der deutschen Großmacht Österreich um die Vormachtsstellung im Deutschen Bund wie in Europa, die zum österreichisch-preußischen Krieg von 1866 führte. Nachdem Preußen diesen Krieg für sich entscheiden konnte, kam es zur Teilung und damit zur Auflösung des Deutschen Bundes und eine weitere Schrumpfung deutscher Staaten.

Die anschließende Gründung des Norddeutschen Bundes unter preußischer Führung ging fast nahtlos über in das Deutsche Reich (so genanntes Kleindeutsches Reich), das nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 und der Krönung des preußischen Königs Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser (er sah sich nicht als Kaiser von Deutschland, da das deutsche Österreich fehlte) seinen Anfang nahm.

Mit der Novemberrevolution 1918 endete auch die Monarchie im Deutschen Reich (und in Österreich-Ungarn). Der Kaiser dankte ab und das Deutsche Reich wurde zu einer parlamentarisch-demokratischen Republik. Im Versailler Diktat wurde es von den Siegermächten zu größeren Gebietsabtretungen (Elsaß-Lothringen an Frankreich, Eupen-Malmedy an Belgien, Teile von Schleswig an Dänemark, die Mark Posen-Westpreußen an Polen und das Hultschiner Ländchen an die Tschechoslowakei, Verlust der Kolonien). Doch schon ab 1933 etablierte der Österreicher Adolf Hitler mit seiner NationalSozialistischen Deutschen ArbeiterPartei (NSDAP) die Diktatur des Nationalsozialismus', schuf ein gesamtdeutsches Reich durch den Anschluß Österreichs (Deutschösterreich), des Sudetenlandes, Elsaß-Lothringen, usw., aber annektierte auch fremdsprachige Gebiete. Mit der militärischen Niederlage im zweiten Weltkrieg endete das (Gesamt-)Deutsche Reich.

Zwischen 1945 und 1949 verlor das Deutsche Reich wieder große Flächen an seine Nachbarstaaten (Sudetenland an die Tschecheslowakei, Pommern und Schlesien an Polen, Ostpreußen an Polen und die Sowjetunion) und wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Österreich bzw. die ostmärkischen Länder wurden wieder abgetrennt und als eigenständiger Staat gegründet (Republik Österreich). Im übrigen Land wurden wieder Länder (in der Bundesrepublik später Bundesländer genannt) gebildet. Dabei wurde deren Grenzziehung teilweise durch die Grenzen der Besatzungszonen bestimmt, z.B. zwischen Niedersachsen und Mecklenburg bzw. Sachsen-Anhalt sowie zwischen Thüringen und Hessen.

Die Bundesrepublik Deutschland wurde am 23. Mai 1949 in den drei westlichen Besatzungszonen gegründet; die DDR am 7. Oktober 1949 in der sowjetischen Besatzungszone. Damit war das vormalige Deutsche Reich endgültig zerschlagen, in 3 neuen Staaten aufgeteilt und große Gebiete den Nachbarstaaten zugeschlagen. Der anschließende kalte Krieg zwischen West und Ost trennte Mitteleuropa, die BRep. Deuschl. und die DDR durch einen eisernen Vorhang. Erst ein Machtwechsel in der Sowjetunion führte zu einer Öffnungspoltik, zu (friedlichen) Revolutionen und letztendlich zum Zusammenbruch der kommunistischen Regimes in der DDR und den anderen Ostblockstaaten. Mit dem Fall des "eisernen Vorhangs" in Mitteleuropa öffnete sich auch die Grenze zwischen der BRD und der DDR. Am 3. Oktober 1990 erfolgt die Vereinigung der BRD und der DDR (so genannte Wiedervereinigung). Die "neue" Bundesrepublik Deutschland erlangte damit auch ihre volle Souveränität.

Politik

Die Bundeshauptstadt ist Berlin, wo die Bundesregierung auch ihren Sitz hat. Das politische System der Bundesrepublik Deutschland ist auf der Grundlage ihrer Verfassung, (dem Grundgesetz), nach den Prinzipien der Gewaltenteilung organisiert.
Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident mit eher repräsentativen Aufgaben.

Gesetzgebende Gewalt, die Legislative, ist der Bundestag zusammen mit dem Bundesrat.

Vollziehende Gewalt, die Exekutive, ist die Bundesregierung mit dem Bundeskanzler an der Spitze.

Rechtsprechende Gewalt, die Judikative oder Justiz, sind die Gerichte. Oberste Gerichte sind das Bundesverfassungsgericht, das zugleich zu den obersten Verfassungsorganen zählt, sowie als oberste Gerichtshöfe des Bundes der Bundesgerichtshof, das Bundesverwaltungsgericht, das Bundesarbeitsgericht, das Bundessozialgericht und der Bundesfinanzhof.

Obwohl (auch) die politischen Parteien nach dem Grundgesetz nur zur politischen Willensbildung beitragen sollen, wird den Parteien große Privilegien eingeräumt.

Siehe auch: Grundgesetz (Quellentext), Politische Parteien in Deutschland

Außenpolitik

Die deutsche Regierung und große Teile der Medien sehen Deutschland als einen der Motoren der europäischen Einigung. Deutschland wird häufig zusammen mit Frankreich als Hauptinitiator eines "Kerneuropas" gesehen. Militärisch ist das Deutschland in der NATO aktiv, gehört aber auch zu den Befürwortern einer militärischen Komponente der EU. Deutsche Soldaten sind innerhalb des NATO-Bündnisses als so genannte Friedenssoldaten in einigen Staaten stationiert. 1999 nahm die Bundesrepublik zusammen mit anderen NATO-Staaten am Kosovokrieg in Jugoslawien teil, 2001 am Krieg in Afghanistan und 2003 mit Spürpanzern und AWACS-Besatzungsmitgliedern am Krieg gegen den Irak.

Administrative Gliederung

Der deutsche Staat ist eine Bundesrepublik und besteht seit 1990 aus den folgenden Bundesländern:

Geografie

Siehe auch: Deutsche Inseln

Städte

Siehe auch: Liste der Städte in Deutschland

Verkehr

Siehe auch: Liste deutscher Eisenbahngesellschaften, Liste der Autobahnen in Deutschland

Kultur

Auf Grund der föderativen, also dezentralen Struktur Deutschlands gibt es eine Vielzahl von kulturellen Institutionen und Ereignissen vor allem in den großen Städten des Landes.

Beispiele: Bayreuther Festspiele, Berliner Festwochen, Berliner Philharmoniker, Internationale Filmfestspiele Berlin (Berlinale), Lange Nacht der Museen in Berlin, Frankfurter Buchmesse, Leipziger Büchermesse, Kurzfilmtage in Oberhausen

Die Deutschen werden bzw. wurden im Rückblick auf besonders viele Erfinder und bedeutende Wissenschaftler (Otto Hahn, Wilhelm Conrad Röntgen, usw.), ihrer klassischen Literatur (Goethe, Schiller etc.), ihrer berühmten Musiker Beethoven, Mozart, Wagner, Bach, usw. und Philosophie (Kant, Hegel etc.) auch als "Volk der Dichter und Denker" genannt.

Sport

Militär

Die Bundeswehr sind die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundeswehr hat an verschiedenen friedenserhaltenden Einsätzen sowie den folgenden bewaffneten Konflikten teilgenommen:

Siehe auch: Deutschland (Begriffsklärung), Deutschland-Statistik (1925), Deutsche Demokratische Republik


---Sidenote START---
Europäische Union / Europa / Staaten der Welt

Belgien | Dänemark | Deutschland | Finnland | Frankreich | Griechenland | Irland | Italien | Luxemburg | Niederlande | Österreich | Portugal | Schweden | Spanien | Vereinigtes Königreich
Beitrittskandidaten zum 1. Mai 2004: Estland | Lettland | Litauen | Malta | Polen | Slowakei | Slowenien | Tschechien | Ungarn | Zypern