Kastell Duiven-Loowaard
Kastell Duiven-Loowaard | |
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Limes | Niedergermanischer Limes |
Datierung (Belegung) | um 40/50 bis 4. Jh. |
Erhaltungszustand | vom Rhein fortgespült |
Ort | Duiven-Loo |
Geographische Lage | 51° 55′ 15″ N, 5° 59′ 15″ O |
Vorhergehend | Carvium (südöstlich) |
Anschließend | Castra Herculis (nordwestlich) |
Das Kastell Duiven-Loowaard war ein römisches Grenzkastell am Niedergermanischen Limes.
Lage
Der durch Rheinüberflutungen und -unterspülungen inzwischen abgegangene Garnisonsplatz befand sich in römischer Zeit am westlichen Ufer des Flusses, etwa auf halbem Wege zwischen Carvium und Castra Herculis. Die Lage auf einem natürlich entstandenen Deich („Oeverwal“) sorgte für eine gute Verbindung mit dem Hinterland. Im heutigen siedlungsgeographischen Bild lag das Lager auf dem Gebiet der niederländischen Gemeinde Duiven in der Provinz Gelderland.
Befunde und Geschichte

Das Kastell Duiven-Loowaard war ein Auxiliarkastell, das entweder noch unter Caligula ab dem Jahre 40 oder in frühclaudischer Zeit, möglicherweise während der Statthalterschaft des Gnaeus Domitius Corbulo ab dem Jahre 47, gegründet wurde. Der antike Name des Kastells ist nicht bekannt. Ebenfalls unbekannt sind Name und Waffengattung der im Kastell stationierten Auxiliartruppe. Auch die Belegungsdauer ist nicht geklärt, möglicherweise wurde das Lager in spätantiker Zeit, im vierten Jahrhundert, noch einmal neu errichtet. Die Befunde wurden durch den mäandernden Fluss gänzlich weggespült. Nur durch das vornehmlich bei Auskiesungen zu Tage getretene, relativ hohe Fundaufkommen konnte das Lager einigermaßen lokalisiert werden. Die Zusammensetzung des Fundmaterials weist auf eine militärische Nutzung des Platzes hin, bei dessen Errichtung möglicherweise Truppen aus Vetera als Pioniere eingesetzt waren.
Nach dem Abzug der Römer nutzten die Franken den Siedlungsplatz bis ins siebte Jahrhundert. In dieser Zeit oder bald darauf wurde das Gelände vom Rhein schließlich verwüstet.
Siehe auch
Literatur
- Tilmann Bechert und Willem J. H. Willems: Die römische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseeküste. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1189-2
- Julianus Egidius Bogaers und Christoph B. Rüger: Der Niedergermanische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. Rheinland-Verlag, Köln 1974, ISBN 3-7927-0194-4
Weblinks
- Kastell Duiven-Loowaard auf cultuurwijzer.nl, einer offiziellen Webseite für das kulturelle Erbgut der Niederlande (niederländisch)
- Kastell Duiven-Loowaard auf limes.nl, einer offiziellen Webseite der „Romeinse Limes Alliantie“ (niederländisch)
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