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Petersplatz

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Von Bernini zwischen 1656 und 1667 unter Papst Alexander VII. (1655-1667) angelegt, besteht der Platz aus zwei Teilen:

Einmal ein trapezförmiger Platz nach dem Vorbild des kapitolinischen von Michelangelo, der die Fassade von Maderno optisch in die Ferne rücken sollte und abschüssige angelegt wurde, um allen den Blick auf den Vorplatz zu ermöglichen, auf dem die religiösen Feiern abgehalten werden.

Als zweiter der elipsenförmige Platz, der auf zwei Seiten von Säulengängen eingeschlossen ist, weil, wie Bernini selbst sagte, "die Kirche Petri sozusagen die Mutter aller anderen Kirchen ist und sie daher Kolonnaden haben muß, die wie mit mütterlich ausgebreiteten Armen die Katholiken aufnehmen, um sie in ihrem Glauben zu bestärken, die Irrgläubigen, um sie der Kirche zuzuführen und die Ungläubigen, um sie im wahren Glauben zu erleuchten.

Eigentlich hatte Bernini als abschließendes Element des Platzes einen weiteren Säulengang als dritten Flügel vorgesehen, aber durch den Tod Alexanders VII. im Jahre 1667 wurde das Vorhaben abgebrochen, so daß die mittleren Kolonnaden nie ausgeführt wurden. Der dritte Säulengang hätte den Zugang zum Petersplatz wie von zwei Kulissen her bewirkt, so daß der aus den Gassen des "Borgo" Heraustretende sich plötzlich vor einem weiten und dynamischen Raum gesehen hätte, der ihm einen Blick mit Überraschungseffekt geboten hätte, wie dies für die Barockzeit typisch war. Der von Bernini nicht durchgeführte Effekt kam aber zum Teil dennoch zustande dank der umliegenden urbanistischen Gegebenheiten, die den offenen Raum trotzdem schlossen.

Die Ausmaße des Platzes können sich sehen lassen:

Die größte Breite beträgt 240 Meter Die Tiefe 340 Meter Der Säulengang besteht aus 284 fünfzehn Meter hohen Säulen, die 4-reihig stehen Auf der Brüstung erheben sich 140 Heiligenstatuen, jede 3,20 Meter groß

Die Pflasterung des Platzes senkt sich nach der Mitte, so daß die versammelte Menschenmenge überschaut werden kann. Im Zentrum erhebt sich der Obelisk, der auch als Sonnenuhr fungiert. Ursprünglich hatte er im Zirkus des Nero gestanden. Von dort ließ ihn Papst Sixtus V. 1585 auf den Petersplatz bringen.

Der rechte Brunnen auf der Piazza ist ein Werk Madernos (1613), der linke ein Werk Berninis (1675).

Zwischen den Brunnen und dem Obelisken sind zwei runde Marmortafeln in das Pflaster eingefügt worden. Wenn man sich auf eine der beiden stellt, bekommt man den Eindruck, daß der Petersplatz nur von einer anstatt einer vierfachen Säulenreihe umschlossen wird.