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Wilhelm Klagholz

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Wilhelm Klagholz (* 22. Juni 1905 in Heilbronn) ist als der „Restaurator vieler Heilbronner Sehenswürdigkeiten“[1] der Nachkriegszeit bekannt geworden. Dabei erwies er sich als „Meister der Handwerkskunst“[2]und wurde dafür ausgezeichnet: Seine „Arbeiten setzten nicht nur handwerkliches, sondern künstlerisches Einfühlen voraus… Seine langjährigen Erfahrungen und die Liebe zur Sache brachten ihm viele Ämter und Auszeichnungen ein“ [1]

Leben und Wirken

Er besuchte die Mittelschule in Heilbronn und lernte den Beruf des Flaschner- und Installateurs bei der Firma E.W. Kachel. Er arbeitete in der Schweiz, Österreich, in Norddeutschland, bei den Junkerswerken in Dessau, bei den NSU-Werken in Heilbronn, bei den Stadtwerken in Heilbronn. Im zweiten Weltkrieg geriet er in russische Kriegsgefangenschaft.

In der Nachkriegszeit arbeitete er neben seinem Beruf als Lehrlingswart, als Vorsitzender der Prüfungskommission für Gesellenprüfungen und als Beisitzer in der Meisterprüfungskommmision. Er unterrichtete auch als technischer Lehrer an der Berufsschule.

Er machte sich insbesondere um den originalgetreuen Wiederaufbau Heilbronn verdient und hatte „besonderen Anteil“ [3]am Wiederaufbau, Rekonstruktion und Restaurierung historischer Heilbronner Kunstdenkmäler, die bei den Luftangriffen auf Heilbronn im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Trotz der Not und Materialmangel gelang es ihm die wichtigsten skulpturalen Wahrzeichen der alten Stadt zu rekonstruieren. Mit der Rekonstruktion des „Heilbronner Adlers“ auf dem Rathaus „schuf [er] ein rechtes Meisterstück, das beweist, welch vorzügliche Werke das echte Kunsthandwerk zu schaffen vermag … Die Wiederaufbauten sind in vollem Gange, und es wird kein Jahr mehr vergehen, bis so manches wieder vorhanden ist, was man für ewig verloren wähnte.“[2]

So fertigte der ehemalige Bühnenbildner des Stadttheaters nach alten Fotografien eine Vorlage des zerstörten Heilbronner Adlers vom Rathausturm. Die Gesamthöhe betrug 1,70 m, die Spannweite 60 cm, die Länge 85 cm. Danach fertigte Klagholz den neuen Heilbronner Adler. Ebenso den „Hahn der alten Rathausuhr“ , von dem nur Fuß und Schwanz den Krieg überstanden hatten. Einer der beiden Widder der alten Rathausuhr war verschollen, Klagholz fertigte nach dem erhaltengebliebenen Original nun das Duplikat.

Mit seinen Kunstschmiedearbeiten aus Kupfer rekonstruierte er nicht nur historische Kunstdenkmäler in Heilbronn, sondern arbeitete damit auch bei bekannten Bauten in anderen Städten: so bei der Wallfahrtskirche in Höchstberg, dem Schloss Liebenstein oder dem Tagblatt-Turm in Stuttgart. Seine „Gockel“ schmücken die Kirchtürme in Heilbronn, Großgartach oder Lampoldshausen und „von vielen [anderen] Kirchtürmen der Region“.[4] Er konnte aber auch „viele andere [Neubauten der Nachkriegszeit] weit über Heilbronn hinaus modern und fachgerecht gestalten.“[1]

Werke

  • Restaurierung des Robert-Mayer-Denkmals
  • Restaurierung des Schiller-Denkmals
  • Restaurierung der Figuren an der Kunstuhr mit den beiden Widdern, dem Hahn, dem Stadtadler, die Trompete und das Zepter der beiden Engel.[4]
  • Restaurierung des Löwenkopfs als Wasserspeier im alten Stadtbad
  • Gestaltung des Taufbeckens in der Klosterkirche in Bad Wimpfen
  • Arbeiten am Zwiebelturm der Kirche in Höchstberg
  • Arbeiten am Schloss Liebenstein
  • Arbeiten am Tagblatt- Turm in Stuttgart.


Einzelnachweise

  1. a b c Neckar-Echo vom 22.6.1965 Nr. 140, Wilhelm Klagholz 60 Jahre alt.
  2. a b Neckar-Echo vom 20.8.1951 Nr. 192, S. 3Der Heilbronner Adler wacht wieder!
  3. Heilbronner Stimme vom 22.6.1965 Nr. 140, Wilhelm Klagholz feiert 60.Geburtstag
  4. a b Täglich kräht sein Hahn vom Rathaus. In: Heilbronner Stimme vom 2. April 2002