Avatar – Aufbruch nach Pandora

Film | |
Titel | Avatar – Aufbruch nach Pandora |
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Originaltitel | Avatar |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Länge | 161 Minuten |
Stab | |
Regie | James Cameron |
Drehbuch | James Cameron |
Produktion | James Cameron, Jon Landau |
Musik | James Horner |
Kamera | Mauro Fiore |
Schnitt | John Refoua, Stephen E. Rivkin, James Cameron |
Besetzung | |
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Avatar – Aufbruch nach Pandora (auch James Cameron’s Avatar) ist ein Science-Fiction-Film des Regisseurs James Cameron, der weltweit am 17. und 18. Dezember 2009 startete. Der Film vermischt real gedrehte und computeranimierte Szenen. Große Teile des Films wurden in einem virtuellen Studio mit neu entwickelten digitalen 3D-Kameras gedreht.
Bis zum 30. Mai 2010 spielte Avatar weltweit über 2,7 Milliarden US-Dollar[2] bisher der finanziell erfolgreichste Film. Er übertraf damit den bisherigen Rekordhalter Titanic (1,8 Mrd. US-Dollar), der ebenfalls unter der Regie James Camerons entstand.
Auch der DVD- und Blu-ray-Verkauf des Films ist sehr erfolgreich; er brach innerhalb weniger Tage nach Veröffentlichungen Rekorde, nämlich als bestverkaufte DVD in Nordamerika. Avatar verkaufte sich dort mehr als ein anderer Film je zuvor mit 2,7 Millionen Verkäufen als Blu-ray-Version innerhalb von vier Tagen, was dem früheren Rekordhalter The Dark Knight erst nach 18 Monaten mit 2,5 Millionen Versionen gelang. Seit dem Verkaufsstart wurden mehr als 6,7 Millionen DVDs und Blu-ray Discs verkauft.[3]
James Cameron gab bekannt, dass Avatar im August 2010 in einer verlängerten Version erneut in die Kinos kommen wird.[4][5]
Handlung
Prolog
Im Jahr 2154 sind die Rohstoffvorkommen der Erde erschöpft. Die Menschen haben begonnen, in den Weiten des Alls nach Alternativen zu suchen. Federführend ist der Konzern Resources Development Administration (kurz RDA), ein Raumfahrt-Konsortium, das auf Pandora, einem erdähnlichen Mond eines fiktiven Planeten namens Polyphemus im Sternsystem Alpha Centauri, Tagebau betreibt. Der Abbau des begehrten Rohstoffs Unobtanium erweist sich trotz angeschlossener Militärbasis als äußerst schwierig. Pandora ist von einer für Menschen nicht atembaren Atmosphäre umgeben und zudem Lebensraum vieler gefährlicher Tiere und einer intelligenten humanoiden Spezies namens Na’vi.
Avatar-Programm
Zur Kontaktaufnahme mit dieser großgewachsenen und im Einklang mit der Natur lebenden Spezies der Na’vi wurde vom RDA-Konzern das Avatar-Programm ins Leben gerufen. Dieses verfolgt die Erschaffung künstlicher Wesen, Avatare genannt, aus menschlicher und Na’vi-DNS, die den Ureinwohnern sehr ähnlich sehen (im Gegensatz zu den Na’vi haben diese Chimären an jeder Hand fünf statt nur vier Finger und an den Füßen fünf statt vier Zehen) und die mittels Gedankenverbindung von jeweils einem bestimmten Menschen gesteuert werden. Mit Integration dieser Avatare in die Gemeinschaft der Na’vi soll der Einfluss der Menschen auf die Eingeborenen erhöht werden, um diese für ihre Zwecke zu gewinnen. Leitende Wissenschaftlerin dieses Programms ist Dr. Grace Augustine, deren Absichten im Gegensatz zum RDA-Konzern nicht auf Profit-Interessen beruhen. Vom harmonischen Gleichgewicht der Lebenswelt und ihrer Bewohner auf Pandora fasziniert (beispielsweise von der neuronalen Vernetzung aller Bäume), ist sie mit ihrem gesamten Mitarbeiterstab den Na’vi freundlich gesinnt. Seit jedoch ein erster „Missionierungsversuch“ (Bau von Schulen, Bereitstellung medizinischer Ausrüstungen etc.) offenbar fehlgeschlagen ist, scheint der Konzern seine Interessen auf militärische Weise durchsetzen zu wollen, was wiederum zu Spannungen zwischen Dr. Augustine und dem Betriebsleiter der RDA auf Pandora, Parker Selfridge, führt.
Jake Sully
Der frühere US-Marine Jake Sully, der seit einem Kampfeinsatz von der Hüfte abwärts gelähmt ist, wird kurzfristig nach Pandora geschickt, um am Avatar-Programm teilzunehmen. Als „Notersatz“ für seinen kurz zuvor ermordeten Zwillingsbruder – trotz fehlender Erfahrung auf diesem Gebiet und in Ermangelung jeglichen wissenschaftlichen Verständnisses besitzt genetisch bedingt nur Sully die Voraussetzungen, den Körper dieses einen „künstlichen“ Na’vi zu steuern – sieht sich der ehemalige Soldat dem offenen Argwohn von Dr. Augustine ausgesetzt. Für den querschnittsgelähmten Sully selbst steht dagegen im Vordergrund, nach Beendigung der Mission über genug Geld für eine Wirbelsäulenoperation zu verfügen, die ihn von seiner Lähmung heilen würde. Dazu ist er bereit, der RDA seine Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen. Der Konzern benötigt genauere Kenntnisse über den Na’vi-Stamm der Omaticaya, da unter deren Dorf ein großes Unobtaniumvorkommen abgebaut werden soll. Dazu müssen die Omaticaya friedlich oder gewaltsam umgesiedelt werden. Als Belohnung dafür wird Jake Sully vom Leiter des militärischen Sicherheitsdienstes Colonel Miles Quaritch die vollständige Wiederherstellung seiner physischen Gesundheit versprochen.
Bei den Na’vi
Auf der ersten Expedition in seinem Avatar wird Jake Sully von der Gruppe getrennt und im dichten Dschungel von Raubtieren angegriffen. Neytiri, die Tochter des Omaticaya-Häuptlings Eytukan, rettet trotz ihres Misstrauens Jake Sullys Leben. Nach einem Zeichen durch die Saat des heiligen Baumes (Waldgeister oder Atokirina), das als Willensbekundung der Gottheit Eywa – der Personifizierung der Lebenswelt Pandoras – gedeutet wird, tötet sie ihn nicht, sondern führt ihn zu ihrem Stamm, den Omaticaya, die in einem über 200 Meter hohen Baum leben. Aufgrund der Kontakte zu den Menschen aus vergangenen Tagen beherrschen Neytiri und andere Mitglieder des Clans die menschliche Sprache. Die spirituelle Führerin des Clans, Mo’at, gleichzeitig Mutter von Neytiri, weist ihre Tochter an, Jake Sully mit der Lebensweise, Kultur und der Na’vi-Sprache vertraut zu machen, auch um über ihn die Menschen besser kennenzulernen. Mit dem Zugang zu den Na’vi steuert Jake Sully nun seinen Avatar nahezu rund um die Uhr aus dem Labor und gewinnt so mit der Zeit die Anerkennung seiner wissenschaftlichen Kollegen. Daneben liefert er dem Sicherheitsdienst des Konzerns militärisch wichtige Informationen. Dr. Augustine, die sämtlichen militärischen Absichten skeptisch gegenübersteht, versucht, dies zu unterbinden. Dazu verlegt sie das Team per Hubschrauber in ein mobiles Labor in den so genannten Halleluja-Bergen fernab vom Stützpunkt. Dort auftretende Störeinflüsse, die sogenannten Fluxwirbel, beeinträchtigen die technischen Geräte so stark, dass die Navigationsgeräte der Hubschrauber in dieser Region unbrauchbar sind.
Durch seine Präsenz gewinnt Jake Sully das Vertrauen der Na’vi. So ermöglicht er den Wissenschaftlern erneute Kontakte mit dem Naturvolk. Die Betriebsleitung versucht ebenfalls, den wachsenden Einfluss von Jake Sully für ihre Zwecke zu nutzen. Er soll die Omaticaya überzeugen, ihren Lebensbaum zu verlassen, damit das Unobtanium unter dem Baum abgebaut werden kann. Im Angesicht seines militärischen Auftrags sieht sich Jake Sully infolge seiner wachsenden Identifikation mit den Na’vi sowie der aufkeimenden Liebe zu Neytiri in einem Zwiespalt.
Jake Sully schafft es, sich – trotz der Skepsis der Na’vi – in das Volk zu integrieren. Nachdem er nun von den Omaticaya aufgenommen wurde, spricht er seine Liebe zu Neytiri auf einer gemeinsamen Wanderung aus – Neytiri erwidert sie und vereinigt sich mit ihm.
Der Angriff
Nach der mit Neytiri verbrachten Nacht wird Jake Sully Augenzeuge, wie Bulldozer einen der heiligen Orte der Na’vi (Baum der Stimmen) zerstören. Er will sie aufhalten und zerschlägt die Orientierungskameras einer der Maschinen. Als er in der Zentrale erkannt wird, scheint die Situation zu eskalieren. Das Militär übernimmt das Labor, unterbricht alle Schnittstellen zu den Avataren und bringt Sully und die Wissenschaftler zum Stützpunkt zurück. Nicht zuletzt wegen der Aussage von Sully in seinem Video-Tagebuch, dass die Omaticaya ihren Lebensbaum niemals freiwillig aufgeben werden, drängt nun Colonel Quaritch die Betriebsleitung um Selfridge zu einem militärischen Eingreifen. Dieser gewährt zuvor Sully und Dr. Augustine noch ein letztes Mal die Verbindung zu ihren Avataren, damit sie versuchen können, die Omaticaya zum kampflosen Abzug aus ihrem Lebensbaum zu überreden. Als Jake Sully die Omaticaya dabei über seinen ursprünglichen Auftrag informiert, werden beide Avatare als Verräter gefangen genommen. Hilflos müssen sie mit ansehen, wie sich vor dem Lebensbaum eine militärische Luftflotte unter dem Befehl von Quaritch formiert. Der kurze Kampf zwischen den mit Pfeil und Bogen bewaffneten Na’vi und den Menschen endet mit der Zerstörung des Heimatbaums und dem Tod vieler Na’vi, darunter dem des Häuptlings Eytukan.
Während die Omaticaya nach dem Verlust ihrer Heimat zu ihrem heiligsten Ort flüchten, zum Baum der Seelen, werden Sully und Dr. Augustine erneut von ihren Avataren getrennt und mit weiteren Mitarbeitern inhaftiert. Jedoch gelingt ihnen mit Hilfe der abtrünnigen Kampfpilotin Trudy die Flucht und die Rückkehr zu ihrem mobilen Labor in den Bergen Pandoras. Um vor den Ortungsgeräten des Militärs sicher zu sein, wird das Labor ebenfalls in die Nähe des Baums der Seelen transportiert, wo die Fluxwirbel am intensivsten sind. Nun kann Jake Sully seinen Avatar unbehelligt steuern. Er zähmt einen Toruk (Der letzte Schatten), das gefährlichste Flugwesen Pandoras, und gewinnt so das Vertrauen der Na’vi zurück. Mit der Fortführung der Traditionslinie um den mythischen Anführer Toruk-Makto (Reiter des letzten Schattens) gelingt es ihm, die verschiedenen Stämme der Na’vi zum Kampf gegen die Menschen zu vereinen. Dr. Augustine wurde bei der Flucht aus dem Stützpunkt durch eine Kugel lebensgefährlich verletzt. Die Omaticaya versuchen, sie über den Baum der Seelen in ihren Avatar-Körper zu retten. Aber sie ist schon zu schwach, und ihr Bewusstsein verschmilzt mit dem Baum der Seelen.
Der Sicherheitsdienst der RDA erkennt die Vorbereitungen der Na’vi und rüstet seinerseits zu einem präventiven Angriff. Ziel dieser Aktion ist der Baum der Seelen, mit dessen Zerstörung die militärische Führung den Widerstandswillen der Eingeborenen endgültig brechen will. Jake Sully, der von diesem Vorhaben durch einen im RDA-Stützpunkt zurückgelassenen Wissenschaftler informiert worden ist, bittet die von den Na’vi verehrte Gottheit Eywa – die Personifizierung von Pandoras neuronal vernetzter Lebenswelt – um Hilfe im bevorstehenden Entscheidungskampf. Obwohl die Na’vi und Avatare, aufgrund ihrer Kenntnis der Naturbedingungen und der durch die Fluxwirbel verursachten Probleme der menschlichen Technologie, das Militär von RDA mit einem Angriff überraschen können, gewinnen die Truppen der RDA nach großen Verlusten auf beiden Seiten die Oberhand.
Die Rettung
Als sich die Na’vi besiegt zurückziehen, greift auf dem Boden und in der Luft eine große Zahl mächtiger Dschungeltiere in das Kampfgeschehen ein und entscheidet die Schlacht zu Gunsten der Einheimischen – Eywa hat die Bitte erhört, die Jake Sully zuvor am Baum der Seelen ausgesprochen hatte. Allerdings schafft es Quaritch, in einem Mobilen Panzeranzug (MPA) aus dem explodierenden Kommandohubschrauber zu springen.
Der dramatische Endkampf zwischen Colonel Quaritch und Sully findet vor der Baracke des Forscherteams statt, in der Jake Sully mit seinem Avatar verbunden ist. Der Colonel zerschlägt ein Fenster der Baracke, und die giftige Luft Pandoras strömt ins Innere, wodurch Jake Sully die Verbindung zu seinem Avatar verliert. In dem Moment, als Quaritch Sullys leblosen Avatar töten will, befreit sich die zuvor eingeklemmte Neytiri und erschießt den Colonel mit zwei Pfeilen. Dem Menschen Jake Sully begegnet sie das erste Mal, nachdem ihr klar wird, dass der bewusstlose Avatar die geistige Verbindung verloren hat. Sie rettet dem halb erstickten Sully das Leben, indem sie ihm die Atemmaske aufs Gesicht drückt.
Nachdem nun die RDA-Streitmacht besiegt ist, werden die Menschen gezwungen, Pandora zu verlassen. Bleiben dürfen nur diejenigen, die schon zuvor den Na’vi gegenüber freundlich gesinnt waren. Jake Sullys Bewusstsein wird schließlich in einer Zeremonie der Omaticaya am Baum der Seelen dauerhaft in den Körper seines Avatars transferiert.
Kritiken
Presse
„‚Avatar‘ mag vielleicht nicht aufgrund seiner Handlung so außergewöhnlich sein. Die Geschichte eines Mannes, der sich Respekt und Anerkennung eines fremden Volkes erst verdienen muss, wurde beispielsweise schon in Kevin Costners Ethno-Western ‚Der mit dem Wolf tanzt‘ (1990) erzählt. Es ist die revolutionäre Machart, die ‚Avatar‘ zu einem Filmereignis emporhebt, das die technischen Maßstäbe des Kinos neu definiert. Diesen Film sieht man nicht, man erlebt ihn.“
„‚Avatar‘ kann seine hohen Erwartungen voll und ganz erfüllen und ist tatsächlich das von allen erhoffte Bombastkino geworden. Technisch ist der Film eine wahre Augenweide, vor allem in 3D, aber auch inhaltlich enttäuscht Cameron nicht und bietet ganz großes Gefühlskino. ‚Avatar‘ ist einer dieser Filme, wofür das Kino erfunden wurde, ein Gang dahin ist also Pflicht, von uns eine ganz klare Kinoempfehlung!“
‘Avatar’ is not simply a sensational entertainment, although it is that. It's a technical breakthrough. It has a flat-out Green and anti-war message. It is predestined to launch a cult. It contains such visual detailing that it would reward repeating viewings. It invents a new language, Na’vi, as ‘Lord of the Rings’ did, although mercifully I doubt this one can be spoken by humans, even teenage humans. It creates new movie stars. It is an Event, one of those films you feel you must see to keep up with the conversation.
„James Cameron ist mit ‚Avatar‘ angetreten, die Welt zu verändern. Das schafft der Regisseur formal auch, sein Film begeistert als berauschende Technikdemonstration, selbst wenn auf inhaltlicher Ebene noch Luft nach oben gewesen wäre. Der Ansatz, sein knallbuntes Sci-Fi-Abenteuer als ein futuristisches ‚Pocahontas auf Pandora‘ zu trimmen, birgt zwar keine große Komplexität, hat aber durchaus seinen Charme. Ob ‚Avatar‘ nun Revolution oder ‚nur‘ Aufstand ist? Egal, dieses optisch bahnbrechende Werk ist ein Anfang in einer neuen Realität des Filmemachens.“
„Das Ereignis ist die Erschaffung von Pandora und die seiner Bewohner. […] Leider können die Charaktere mit der Vielfalt und Ausdifferenzierung dieses Kosmos nie recht Schritt halten. […] Das macht ‚Avatar‘ zwar nicht zum Film des Jahres oder gar des Jahrzehnts, wie hier und da schon trompetet wird, aber zu einem Spektakel, dem man sich unbedingt aussetzen sollte.“
„Überhaupt streift Cameron in ‚Avatar‘ alles, was die Welt gerade bewegt – die Angst vor dem ökologischen GAU, vor Kriegslüsternheit, vor der zerstörerischen Macht der skrupellosen Gier: Die Menschheit hat ihren Planeten heruntergewirtschaftet, auf also zur Eroberung neuer Kolonien. Die Na’vi erweisen sich als die besseren Menschen – weil sie im Einklang miteinander und mit allem um sie herum leben, weil sie nicht vergessen, dass Sterben traurig ist, wenn sie sich selbst verteidigen. […] So richtig fremde Welten, reiner Eskapismus – der ist nie bewegend, rührend und mitreißend. Das sind nur die Geschichten, in denen wir unsere Sehnsüchte und Ängste wiederfinden. Es gibt eben nichts von Wert außer Liebe, Ehre, Hoffnung – nicht hier und nicht im All.“
„Camerons lange erwartetes 3D-Abenteuer ist Spektakelkino alter Schule: dreist geklaut, vulgär erhaben und – wirklich mitreißend.“
„Keine Idee ist neu, kein Gefühl ist echt. Cameron – der schon 1994 zu Protokoll gab, er habe die Geschichte aus allem zusammengeschrieben, was er als Kind toll fand – jongliert ungelenk mit Versatzstücken von Romantik, Indianerfilm und Kolonialismuskritik und degradiert sie zu Abziehbildern.“
„Genauso wie Tarzan und Old Shatterhand ist der Blauen-Retter Jake Sully ein weißer Mann, ein »weißer Messias« aus einer technorationalistischen Zivilisation, der die Eingeborenen zum Sieg führt. Sie brauchen ihn und seine Instrumente (siehe »Henry-Stutzen«), um gegen die Bösen zu kämpfen. Edgar Rice Burroughs und Karl May schrieben in einer Ära, in der die »Überlegenheit des weißen Mannes« eisernes Dogma war. Der überkorrekte Avatar-Regisseur James Cameron ist in die gleiche Falle getappt. Auch Jake Sully ist ein Kultur-Imperialist, bloß ein guter, ohne den die Blauen verloren wären. Danke, Bwana. So tief wie das teure Metall schlummert in diesem Film eine herablassende, ja rassistische Botschaft. Cameron verbeugt sich vor den edlen Wilden und reduziert sie doch zu Abhängigen.“
Einige konservative Kreise in den USA haben sich aufgrund der Handlung negativ über Avatar geäußert, so schrieb John Podhoretz in dem politischen Wochenmagazin The Weekly Standard: „‚Avatar‘ gehört zu den dümmsten Filmen, die ich je gesehen habe, er zeigt brutale US-Militärs im Kampf gegen edle Wilde – eine Konstellation wie in vielen Indianerfilmen.“ James Cameron habe „einen tiefen Antiamerikanismus, weil er die Zuschauer die Niederlage amerikanischer Soldaten herbeisehnen lasse.“[14]
Die genau entgegengesetzte Bewertung nimmt die linksliberale US-amerikanische Publizistin Naomi Wolf vor: „Gibt es bei Nationen psychologische Prozesse im Freudschen Sinne – wie z. B. kollektive Egos, die verletzt werden, und verdrängte Schuldgefühle –, ganz so, wie das bei Menschen der Fall ist? Ich glaube ja. Mehr noch: Oft spiegelt die 'irrationale Traumarbeit' einer Nation ihren tatsächlichen Zustand wahrheitsgetreuer wider als ihr 'Ich' – ihre offiziellen Verkündigungen oder diplomatischen Erklärungen. […] Statt klassischer Bilder der US-Kavallerie, die sich mutig auf die Wilden wirft, oder anständiger amerikanischer Landser, die tapfer Nazinester ausheben, werfen hier gelangweilte Technokraten im Schutze unzähliger Schichten von Technologie Brandbomben auf grüne Täler und schlachten so unterschiedslos feindliche Krieger und wehrlose Frauen und Babys ab, während sie an ihrem Kaffee nippen. […] Ironischerweise dürfte dieser Hollywood-Film mehr dazu beitragen, das verdrängte Wissen der Amerikaner über die Seichtigkeit ihrer nationalen Mythologie zu exhumieren als alle Leitartikel, College-Kurse oder selbst Proteste außerhalb der amerikanischen Grenzen.“[15]
Reaktion der chinesischen Regierung
In China rief der Erfolg des Filmes die Propagandabehörde auf den Plan. Nachdem der Film seit Anfang Januar zunächst auch in chinesischen Kinos zu sehen war, sollte er seit dem 22. Januar ursprünglich nur noch in der 3D-Version zu sehen sein. In der Volksrepublik ist jedoch nur gut jeder achte Kinosaal mit 3D-Technik ausgestattet[16], was die chinesische Regierung schließlich zu einer Sonderregelung für Städte ohne 3D-Kinos bewegte, in denen der Film nun doch weiter aufgeführt werden darf.[17]
Da es in der Handlung des Filmes mit der Zwangsumsiedlung der Bewohner Pandoras durchaus Parallelen zur chinesischen Praxis bei Großbauprojekten im Land gibt, fürchteten die Verantwortlichen in China möglicherweise eine Unruhe im Volk oder sahen in dem Film gar eine Anstachelung zur Gewalt.[18] Die chinesische Kolumnistin Hung Huang schrieb in der China Daily dazu: „All die erzwungenen Umsiedlungen alter Nachbarschaften in China machen uns heute zu den einzigen Erdenbürgern, die wirklich das Leid der Na'vi nachempfinden können.“[16] Gegen dieses Motiv spricht jedoch der späte Zeitpunkt der Regelung knapp drei Wochen nach Erscheinen des Films, als bereits sehr viele den Film gesehen hatten. Ein anderer Grund für die Teilzensur des Filmes hätte sein können, dass verhindert werden sollte, dass Avatar den Erfolg des in China produzierten und am 28. Januar 2010 erschienenen Films „Konfuzius“ verringerte.[19]
Einspielergebnisse
Der Film spielte im Startwochenende in den USA 77,03 Millionen US-Dollar ein und kam auf Platz 2 der besten Dezemberstarts in den USA. Auf Platz 1 bleibt der Film I Am Legend mit Will Smith, der 77,2 Millionen US-Dollar einspielte.[20] Weltweit erzielte der Film am Startwochenende 233 Millionen US-Dollar und spielte damit binnen eines Wochenendes seine Produktionskosten beinahe wieder ein.[21]
So schnell wie noch kein anderer Film zuvor überschritt er die Eine-Milliarde-Dollar-Marke[18] und erreichte bereits Anfang Januar 2010 ein internationales Einspielergebnis von 1,025 Mrd. Dollar. Am 26. Januar lagen die weltweiten Kinoeinnahmen bei etwa 1,859 Milliarden US-Dollar,[22] wodurch er zum finanziell erfolgreichsten Film vor Titanic (etwa 1,842 Milliarden US-Dollar) und vor Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs (etwa 1,119 Milliarden US-Dollar) wurde.
Derzeit liegen die weltweiten Gesamteinnahmen bei etwa 2,734 Milliarden US-Dollar.[2]
In Deutschland hat der Film am Startwochenende rund 9,3 Millionen Euro eingespielt, das entspricht etwa 13,3 Millionen US-Dollar. Bisher haben 10.818.702 (Stand: 31. Mai 2010)[23] deutsche Kinobesucher den Film gesehen. Avatar war 11 Wochen lang auf Platz 1 der Deutschen Kinocharts bis er von Shutter Island abgelöst wurde.[24] Das Einspielergebnis von Avatar kann jedoch nur beschränkt mit jenem von älteren Filmen, z. B. Titanic, verglichen werden, insbesondere lässt es keinen klaren Rückschluss darüber zu, wie viele Personen den Film gesehen haben: Einerseits spiegeln die Ergebnisse, bedingt durch die erhöhten Preise der 3D-Vorstellungen (3D-Kino: 10–15 US$; Durchschnittspreis: 7,95 US$ (Stand: Juni. 2010)), nicht die geringeren Besucherzahlen (95.82 Mio. Besucher/USA) wider, gemessen an Filmen wie Titanic (128,35 Mio. Besucher/USA).[25][26]
Andererseits konnten Einspielergebnisse von Kinofilmen bis zur Jahrtausendwende nicht respektive kaum durch Grau- oder Schwarzkopien (Internet, selbstgebrannte DVDs etc.) beeinträchtigt werden.
Produktion
Stoffentwicklung
Cameron hat vom Stoff her stark aus anderen Werken der Science Fiction geschöpft.[11] Viele Elemente der Handlung finden sich schon in der Erzählung Erinnerung (englisch: Memory, 1957) von Poul Anderson, „Die denkenden Wälder“ (englisch: Midworld, 1975) von Alan Dean Foster und „Der Planet der Katzenwölfe“ (englisch: The Winds of Altair, 1973) von Ben Bova. Der Schauplatz Pandora erinnert zumindest stark an den gleichnamigen Schauplatz des russischen Romans Die Unruhe (1960) von Boris Strugazki.
Der Name des Mondes Pandora (Πανδώρα) stammt aus dem Griechischen und kann mit „Die, die alles hervorbringt“ übersetzt werden. Der Namensgeber des Planeten Polyphemus (Πολυφημος, frei übersetzt „Der Berühmte“) ist in der griechischen Mythologie ein einäugiger Riese. Polyphemus wird ähnlich dem Planeten Jupiter mit seinem charakteristischen augenähnlichen roten Fleck dargestellt.[28]
Im Jahr 1995 verfasste James Cameron ein 80-seitiges Drehbuch für Avatar und ließ sich dabei nach eigener Aussage von so ziemlich jedem Science-Fiction-Roman inspirieren, den er als Kind gelesen hatte. Schon in seinem ersten Drehbuch ging es um eine hoch entwickelte Zivilisation, die durch Eindringlinge bedroht wird. Doch einer der Eindringlinge verliebt sich in eine der Eingeborenen. Anlehnungen an die Geschichte von Pocahontas seien kein Zufall.[29] Ebenso bestehen Ähnlichkeiten zwischen Pandora und Werken des Plattencover-Künstlers Roger Dean.[30] Dean wurde weder in Entwicklung noch Produktion einbezogen und bezog in der Frage noch nicht explizit Stellung.[31][32][33]
Im August 1996 kündigte Cameron das erste Mal offiziell an, dass er Avatar mit einer Mischung von computeranimierten und echten Darstellern verfilmen werde.[34] Das Projekt werde rund 100 Millionen Dollar kosten und sechs Darsteller in Hauptrollen haben, „die real erscheinen, aber in der physischen Welt nicht existieren.“[35] Camerons frühe Drehbuchentwürfe waren jahrelang im Internet verfügbar. 2006 wurden sie gezielt von allen Websites entfernt.[36]
Das endgültige, 152 Seiten umfassende Drehbuch entstand von Januar bis April 2006. Es ist seit dem 10. Januar im Internet erhältlich.[37] Währenddessen entwickelte Paul Frommer, ein Sprachwissenschaftler von der USC, die Kultur und Sprache der Na’vi. Im Juli 2006 kündigte Cameron an, dass Avatar im Sommer 2008 in die Kinos kommen solle, und plante den Drehstart für Februar 2007.[38] Im August 2006 wurde die neuseeländische Special-Effect-Firma Weta Digital engagiert, um Avatar mit zu realisieren.[39] In den Design-Prozess wurde auch Effektspezialist Stan Winston eingebunden.[40]
Im September 2006 gab Cameron bekannt, dass er ein neuartiges Kamera-System verwenden werde, um den Film in 3D zu filmen, was Fox zwei Jahre später offiziell bestätigte. Dabei handele es sich um zwei synchronisierte HD-Kameras in einem Gehäuse.[41] Cameron beschreibt den Film als einen Hybrid aus Real- und Computeranimationsfilm. Nach Angaben des Regisseurs sind etwa 60 Prozent des Films am Computer generiert und 40 Prozent real gefilmt.[42]
Hauptproduktion
Der Kinostart wurde zunächst auf Sommer 2009 verschoben. Im Dezember 2006 begründete Cameron die Verzögerung der Dreharbeiten mit der Notwendigkeit neuer technischer Entwicklungen für die Realisierung des Films, wozu unter anderem eine deutliche Verbesserung des Performance-Capturing-Systems und des Realismus in teilweise vollständig computergenerierten Szenen gehörten.
Produktionskosten
Die Produktionskosten des Films lagen nach Angaben der Produktionsfirma bei 237 Millionen US-Dollar.[43] Damit wäre Avatar nach Pirates of the Caribbean 3 (mit geschätzten 300 Millionen), Spider-Man 3 (258 Millionen) und Harry Potter und der Halbblutprinz (250 Millionen) der viertteuerste Film, der jemals gedreht wurde. Zu den Produktionskosten kommen noch 150 Millionen US-Dollar an Marketingkosten, ihrerseits die höchsten Marketingkosten aller Zeiten vor Spider-Man 3 mit 100 Mio. Dollar.
Hollywood-Insider vermuten allerdings, dass die Produktionskosten eher im Bereich von 300 Millionen Dollar lagen.[44]
Produktionstechnik
Filmtechnik
Der Film wurde in stereoskopischem 3D gedreht und ist deshalb in 3D (D-Cinema) und in 2D (35-mm-Film) in die Kinos gekommen. Die Kameratechnik dazu hatte James Cameron über sieben Jahre hinweg mit seinem Partner Vince Pace von Pace Technologies neu entwickelt. Beim Entwicklungsprozess der neuen Kameratechnik wurde auf Technologien von Sony und Fujinon zurückgegriffen. Das Ergebnis brachte schließlich das weltweit bisher technisch ausgereifteste stereoskopische Kamerasystem hervor und ermöglichte, auch die real gedrehten Szenen direkt dreidimensional zu filmen. Durch sie wurde möglich, dass die real gedrehten Szenen mit den digitalen harmonisch zu einer Einheit verschmolzen.
Performance Capturing
Der Film enthält große Anteile an fotorealistischen, aber computergenerierten Charakteren, die mit dem Motion-Capture-Verfahren animiert wurden. Dafür notwendig waren technische Neuerungen wie die performance-capture-stage, mit der auch Gesichtsausdrücke und emotionale Reaktionen der Schauspieler anhand von Markierungen im Gesicht und an einem Ganzkörperanzug erfasst, am Computer verarbeitet und schließlich auf den computergenerierten Charakter übertragen werden konnten. Zur Erfassung der Bewegungen von Gesicht und Augen trägt der Schauspieler eine Kappe mit einer kleinen Kamera, die sich ungefähr auf Mundhöhe einige Zentimeter vor dem Schauspieler befindet. So konnte Cameron mehr als 95 Prozent des Schauspiels auf die digitalen Charaktere übertragen.[45]
Virtuelle Kamera
Für den Film wurde ein virtuelles Kamerasystem entwickelt, das sowohl die Echtzeitbetrachtung der Umwelt in Performance-Capture-Szenen als auch die Aufnahme von Kamerabewegungen für vollständig am Computer erstellte Szenen ermöglichte. Dieses bestand aus drei Komponenten:
- einem Bildschirm, auf dem eine Echtzeitversion der soeben aufgezeichneten Motion-Capture-Daten in einer vereinfacht dargestellten dreidimensionalen Umgebung live zu sehen ist.
- Markierungen, mit denen die exakte Position der virtuellen Kamera mit den Infrarotkameras im Aufnahmeraum jederzeit bestimmt werden kann.
- einem Tragegerüst, mit dem die virtuelle Kamera ähnlich einer herkömmlichen Kamera bewegt werden kann.
Dieses System ermöglichte es Cameron und den Schauspielern, schon bei der Aufnahme der Performance-Capture-Daten das Endergebnis und die Umgebung einzuschätzen. Außerdem versprach sich Cameron von dem System Kamerabewegungen in den computergenerierten Szenen, die sehr nahe an diese in einer herkömmlich gedrehten Action-Szene heran kommen und somit nicht computergeneriert wirken. Von besonderer Wichtigkeit war die Entwicklung in Szenen, in denen menschliche Schauspieler mit für sie (ohne die virtuelle Kamera) nicht sichtbaren Avatar- oder Navikörpern interagieren sollten.[46][47][48][49]
Hard- und Software
Für diese neuartigen Techniken war leistungsstarke Hardware vonnöten: 35.000–40.000 wassergekühlte Prozessorkerne, 105 Terabyte Arbeitsspeicher und 2 Petabyte Festplattenplatz. Trotz dieser Leistung benötigten einzelne Szenen 48 Stunden zum Rendern, wobei bei einer Filmminute 17,3 Gigabyte Daten anfielen. Angeschlossen war die Serverfarm an ein 10-Gigabit-Netzwerk.[50] Um das Filmmaterial zu bearbeiten, kam das freie Betriebssystem Ubuntu (Linux) zum Einsatz.[51]
Spezialeffekte
Die Spezialeffekte von Avatar entstanden unter der Leitung der neuseeländischen Firma Weta Digital. SFX Supervisor war Joe Letteri von Weta. An einzelnen Sequenzen des Films waren neun weitere Spezialeffektfirmen (darunter Framestore in Reykjavík, Hybride in Piedmont, Prime Focus und ILM) beteiligt.[52] Die Motion-Capture-Aufnahmen für den Film entstanden auf einer Bühne in Playa Vista, Kalifornien; die dafür verwendete Mocap-Technologie stammt von der Firma Giant Studios.[53]
Trilogie
Im Juni 2006 kündigte James Cameron an, dass er Avatar gerne als Trilogie herausbringen würde, wenn der erste Teil erfolgreich wäre.[54] Aufgrund des großen Erfolgs des Films verkündete Cameron Mitte Dezember 2009, dass er nun an einer Trilogie arbeiten wird. Zwar seien die Drehbücher noch nicht geschrieben, aber eine konkrete Vorstellung der Handlung habe er schon.[55]
Im März betonte James Cameron noch einmal sein Interesse daran Avatar 2 zu drehen. Da Jake Sully inzwischen keinen Avatar-Körper mehr benötigt, kündigte Cameron bereits eine Titeländerung an und brachte den Namen Na’vi ins Gespräch.[56] Gerüchte um eine baldig erscheinende Fortsetzung zerstreute Cameron ebenfalls im März 2010. Er möchte möglichst viel Zeit vergehen lassen, bevor der nächste Film in den Kinos erscheint, eine Umsetzungsdauer von vier Jahren hält er ab Produktionsbeginn für realistisch.[57]
Zwar sprach Cameron zu Beginn der Produktion von Avatar – Aufbruch nach Pandora immer von einer Trilogie, inzwischen ist er sich über die Anzahl der Filme aber nicht mehr so sicher und sagte auch, theoretisch sind mehr als zwei Fortsetzungen möglich, da viele Elemente aus dem ersten Film für später aufgehoben wurden.[58]
Weitere Veröffentlichungen
In den USA wurde die DVD und Blu-ray am 22. April 2010 veröffentlicht. Dass dieser Termin mit dem Tag der Erde zusammenfällt, ist laut James Cameron beabsichtigt.[59] In Deutschland ist der Film am 23. April auf DVD und Blu-ray erschienen.[60]
Für August ist ein Wiederaufführung geplant, die hauptsächlich in 3D-Kinos und IMAX anlaufen soll. Bei dieser Wiederaufführung wird eine um 6 Minuten länger Kinofassung zusehen sein.[61] Die Neuveröffentlichung hat auch damit zu tun, dass durch den Kinostart des 3D-Films Alice im Wunderland laut Cameron mehrere hundert Millionen Dollar Kinoeinnahmen in 3D-Kinos verloren gegangen sind.[62][63]
Im Herbst soll laut James Cameron eine Ultimate Edition von Avatar – Aufbruch nach Pandora auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden, die drei Fassungen vom Film beinhaltet. Einmal die Kinofassung, dann eine um 6 Minuten erweiterte Fassung und eine Fassung die bis zu 35 Minuten länger ist, laut Cameron auch Fan-Version genannt. Bei der letzten Fassung werden aber einige zusätzliche Szenen sich im Rohschnitt befinden.[64]
Des Weiteren gab Cameron bekannt, dass er, wenn die Technik ausgereift ist, eine 3D-Blu-ray-Fassung veröffentlichen möchte.[65] Diese wird jedoch voraussichtlich noch nicht wie ursprünglich geplant im November 2010 veröffentlicht werden, da die Technik dafür laut 20th Century Fox noch in der Konzeptphase ist und sich der Verkauf aufgrund weniger Kundengeräte nicht lohnen würde.[59][63]
Marketing
Am 20. August 2009 ging ab 16 Uhr deutscher Zeit der erste Teaser-Trailer online. Aufgrund der zahlreichen Abrufe musste die Seite zeitweise wegen Überlastung geschlossen werden.[66] Am ersten Tag wurde der Trailer 4 Millionen Mal angesehen oder heruntergeladen, öfter als jemals ein Trailer zuvor.[67]
Am 21. August 2009 wurden in Kinos zum sogenannten Avatar-Day weltweit etwa 16 Minuten aus dem Film der Öffentlichkeit präsentiert. Gezeigt wurden Szenen aus der ersten Hälfte des Films. Der Eintritt dafür war kostenlos. Zeitweise brach die Website, auf der es die Tickets für die Vorstellungen in den USA gab, unter dem Ansturm zusammen.[68]
Diese Vorschau wurde in 101 IMAX-Kinos in den USA und 238 Kinos in anderen Ländern gezeigt[67], davon in 26 Kinos in Deutschland[69] und 2 in Österreich.
Bei der Vorpremiere am 16. Dezember 2009 mussten viele Vorstellungen in 3D-Kinos deutschlandweit aufgrund einer technischen Panne abgesagt werden. Grund waren fehlende Schlüssel im DRM-System.[70]
Soundtrack
Für die Filmmusik engagierte Produzent James Cameron, wie bei ihrem gemeinsamen Welterfolg Titanic, den Amerikaner James Horner. Dieser schrieb eine orchestrale Partitur mit Einbeziehung zahlreicher Instrumente aus dem Bereich der Weltmusik und mit Solo- und Chorpassagen. Besonders betont sind Schlaginstrumente aller Art, weshalb die Musik in den actionreichen Filmpassagen sehr rhythmisch und dynamisch wirkt. Die Filmmusik wurde von der Kritik dennoch mit einem gemischten Urteil aufgenommen, denn sie übersetzt die exotische Kulisse Pandoras recht schlicht mit Ethno-Einflüssen in der Sinfonik. Besonders die Chorpassagen haben ein starkes afrikanisches Flair, die Solostimmen erwecken Erinnerungen an nah- und fernöstliche Sangestraditionen. Dazu schreibt das Online-Magazin Original Score: „Leider fällt Horner in dieselbe Falle, in die schon viele Komponisten getappt sind: Sie setzen außerirdisch mit exotisch und damit mit ethnisch gleich. Die musikalische Vorstellungskraft der Kinobesucher reicht in ihren Augen nur soweit, dass jedes extraterrestrische Setting mit terrestrischer Konvention in der Musik ausreichend untermalt ist.“[71]
Sowohl die Filmmusik von James Horner als auch der Soundtrack-Titel I See You von Leona Lewis wurden für einen Golden Globe Award nominiert. Die Filmmusik erhielt außerdem eine Oscar- und eine BAFTA-Nominierung.
- Avatar – Music from the Motion Picture. Atlantic Records 2009 (UPN 0-7567-89576-1-1). Filmmusik eingespielt unter der Leitung von James Horner.
- Soundtrackliste
- James Horner – „You don’t dream in cryo….“
- James Horner – Jake enters his avatar world
- James Horner – Pure spirits of the forest
- James Horner – The bioluminescence of the night
- James Horner – Becoming one of „The People“ Becoming one with Neytiri
- James Horner – Climbing up „Iknimaya – The Path to Heaven“
- James Horner – Jake’s first flight
- James Horner – Scorched earth
- James Horner – Quaritch
- James Horner – The destruction of Hometree
- James Horner – Shutting down Grace’s lab
- James Horner – Gathering all the Na’vi clans for battle
- James Horner – War
- Leona Lewis – I See You (Theme from Avatar)
Auf der offiziellen Website des Avatar-Soundtracks, avatarscore.com, ist es möglich, sich den Bonustrack „Into the Na’vi World“ anzuhören, der nicht auf der Soundtrack-CD oder dem MP3-Album zu finden ist.
Die Musik im Avatar-Trailer stammt von Steve Jablonsky und Audiomachine.
Auszeichnungen
- Beste Regie (James Cameron)
- Bester Film – Drama
- zwei weitere Nominierungen (Beste Filmmusik und Bestes Filmlied)
- Bestes Szenenbild (Rick Carter (art director), Robert Stromberg (art director), Kim Sinclair (set decorator))
- Beste Kamera (Mauro Fiore)
- Beste visuelle Effekte (Joe Letteri, Stephen Rosenbaum, Richard Baneham, Andy Jones)
- sechs weitere Nominierungen:
- Beste Regie (James Cameron)
- Bester Schnitt (Stephen E. Rivkin, John Refoua, James Cameron)
- Beste Filmmusik (James Horner)
- Bester Ton (Christopher Boyes, Gary Summers, Andy Nelson, Tony Johnson)
- Bester Tonschnitt (Christopher Boyes, Gwendolyn Yates Whittle)
- Bester Film (James Cameron, Jon Landau)[72]
British Academy of Film and Television Arts Awards
Der Film gewann bei den British Academy of Film and Television Arts Awards (kurz BAFTA-Awards) in folgenden Kategorien:
Er wurde außerdem in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Beste Filmmusik, Beste Kamera, Bester Ton und Bester Schnitt nominiert.
Broadcast Film Critics Association Awards
Der Film gewann bei den Critics' Choice Awards 2010 in folgenden Kategorien:
- Bester Actionfilm
- Bestes Szenenbild
- Beste Kamera (Mauro Fiore)
- Bester Schnitt (John Refoua, Stephen E. Rivkin)
- Bester Ton
- Beste Visual Effects
Er wurde außerdem in den Kategorien Beste Regie, Bestes Makeup und Bester Film nominiert.
- 2009: 3D-Bogey für mehr als 1000 Besucher pro Kopie am Startwochenende (3D-Version)
- 2010: Titan für über 10 Millionen Kinobesucher innerhalb von 100 Tagen
- 2010: Goldene Leinwand mit 2 Sternen für über 9 Millionen Kinobesucher in 18 Monaten
- 2010: Bester Film international
Weitere Auszeichnungen
Die amerikanische Produzentengilde (Producers Guild of America) nominierte Avatar für den Preis ihrer Vereinigung im Januar 2010.[73]
Siehe auch
Literatur
- Lisa Fitzpatrick: Avatar. James Cameron. Die Entdeckung einer neuen Dimension. Knesebeck, München 2010, ISBN 978-3-86873-189-7. (Offizielles Begleitbuch zum Film)[74]
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Offizielle Website (Deutschland)
- Offizielle Website (USA)
- Offizielle Website des fiktiven AVTR-Programms
- Zusammenstellung von Pressereaktionen auf film-zeit.de (deutsch)
- Vorlage:Rottentomatoes
- Avatar – Aufbruch nach Pandora bei Metacritic (englisch)
- Avatar. Einspielergebnisse auf Box Office Mojo
- 10-Minütiges MAKING OF von „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ (deutsch)
- Avatar-Wiki
Einzelnachweise
- ↑ FSK-Karte für Pandora. (PDF) Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ a b ein. Einspielergebnisse von Avatar. Inside Kino, abgerufen am 25. April 2010.
- ↑ http://www.zeit.de/newsticker/2010/4/26/iptc-bdt-20100426-435-24641114xml
- ↑ Avatar Rerelease. Abgerufen am 22. April 2010.
- ↑ „Titanic“ kommt als 3-D-Version. Digitalfernsehen, 10. März 2010, abgerufen am 14. März 2010.
- ↑ Filmkritik auf Cinema.de. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Roger Ebert: Filmkritik auf rogerebert.com. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Filmkritik auf filmstarts.de. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Peter Körte: Filmkritik auf faz.net. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Susan Vahabzadeh: Filmkritik auf sueddeutsche.de. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ a b Joachim Schätz: Avatar - Aufbruch nach Pandora. Falter, aufgerufen am 29. Dezember 2009
- ↑ Oliver Lysiak (Batzman): Filmkritik auf moviepilot.de. 16. Dezember 2009, abgerufen am 5. Januar 2010.
- ↑ Josef Joffe: Kultureller Imperialismus in „Avatar“. zeit-online, aufgerufen am 13. Mai 2010
- ↑ The Weekley Standard, zitiert in Der SPIEGEL, 2/2010, S.100
- ↑ Naomi Wolf: Was uns der Film Avatar sagt. politik.de, 5. Februar 2010, abgerufen am 15. Februar 2010.
- ↑ a b „Avatar“ darf in China nur noch in 3D-Kinos gezeigt werden. heise online, 19. Januar 2010, abgerufen am 21. Februar 2010.
- ↑ Box Office Follower: Avatar 2D is back in China, 22. Januar 2010; abgerufen am 25. Januar 2010.
- ↑ a b Einspielergebnisse. Spielfilm.de, abgerufen Format invalid.
- ↑ Ebenso K. Hassine, Avatar and Property Rights, 2010
- ↑ Einspielergebnisse. Box Office Mojo, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Dean Goodman, bearbeitet von Anthony Boadle: "Avatar“ leads box office, despite blizzard. 20. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Box Office Mojo Artikel zu „Avatar". Abgerufen am 3. März 2010.
- ↑ Deutsche Kinocharts. Abgerufen am 20. April 2010.
- ↑ Deutsche Kinocharts. Abgerufen am 3. März 2010.
- ↑ Hanns-Georg Rodek: Blockbuster – Mit diesen Tricks wird „Avatar“ zum Rekord gedopt, Welt Online, 1. Februar 2010.
- ↑ Einspielergebnisse. moviefone, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ James Cameron en Chine pour faire la publicité de son film « Avatar »People daily, 24. Dezember 2009 (Französisch)
- ↑ James Cameron stellt das Universum auf den Kopf - und wie! 29. Juni 2006, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Brendon Connelly: Everything We Know About James Cameron’s Avatar. In: /Film. 8. Juni 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Roger Dean: What the world is saying about Avatar. Abgerufen am 15. Januar 2010.
- ↑ James White: Avatar and Roger Dean. Abgerufen am 15. Januar 2010.
- ↑ Charlie Jane Anders: Did Prog Rock's Greatest Artist Inspire Avatar? All Signs Point To Yes. Abgerufen am 15. Januar 2010.
- ↑ daily swarm: Did Yes' Cover Artist Roger Dean Inspire Avatar's Moons? Abgerufen am 15. Januar 2010.
- ↑ Judy Hevrdejs, Mike Conklin: Channel 2 has Monday morning team in place, 9. August 1996. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Randy McMullen, Joe Garofoli: People, 9. August 1996. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Mike Sampson: Cameron's Project 880 is… In: JoBlo.com. 17. Januar 2006, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Original Drehbuch von Avatar - Aufbruch nach Pandora. Abgerufen am 11. Januar 2010.
- ↑ Sheigh Crabtree: Cameron comes back with CG extravaganza. The Hollywood Reporter, 7. Juli 2006, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Lynn Smith: Special-Effects Giant Signs on for 'Avatar', 4. August 2006. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Jody Duncan, James Cameron: The Winston Effect: The Art History of Stan Winston Studio. Titan Books (UK), 2006, ISBN 1-84576-150-2.
- ↑ Jen Waters: Technology adds more in-depth feeling to the movie experience, 28. September 2006. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Anne Thompson: Cameron sets live-action, CG epic for 2009. In: The Hollywood Reporter. 9. Januar 2007, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Dominic Patten: 'Avatar's' True Cost -- and Consequences. 3. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Carl DiOrio: 'Avatar' eyeing big boxoffice bow. 15. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Harry interviews James Cameron regarding AVATAR - Part 1! 9. Januar 2007, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Yahoo Movies: „Creating the World of Pandora“(22:55) 19. Januar 2010, abgerufen am 22. Januar 2010
- ↑ IBN Live: „Cutting edge tech and the making of Avatar“ 26. Dezember 2010, abgerufen am 25. Januar 2010
- ↑ Examiner.com: „Avatar: behind the scenes with virtual camera man“ 30. Dezember 2010, abgerufen am 25. Januar 2010
- ↑ Sharon Waxman: Computers Join Actors in Hybrids On Screen. In: The New York Times. 9. Januar 2007, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Jim Ericson: Processing AVATAR. Auf Information-Management.com, 21. Dezember 2009. Abgerufen am 12. Februar 2010.
- ↑ Dustin Kirkland: 35,000-Core Ubuntu Farm Renders Avatar. 18. Januar 2010, abgerufen am 12. Februar 2010.
- ↑ Todd Longwell: These visual effects experts push the technical envelope. 16. November 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Heath Firestone: THE FUTURE OF MOTION CAPTURE. 2. September 2008, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Larry Carroll: 'Titanic' Mastermind James Cameron's King-Size Comeback: Two Sci-Fi Trilogies. 29. Juni 2006, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ „Avatar“ wird zur Trilogie. 23. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ „Avatar 2“ ist möglicherweise „Na'vi". 15. März 2010, abgerufen am 15. März 2010.
- ↑ „Avatar 2“ frühestens 2015? 15. März 2010, abgerufen am 15. März 2010.
- ↑ „Avatar“: Mehr als zwei Fortsetzungen möglich. 15. März 2010, abgerufen am 15. März 2010.
- ↑ a b Avatar DVD Blu-Ray Release Date Set - A 2010 3D Release Is Also Possible auf Box Office Spy, 19. Februar 2010, abgerufen am 15. März 2010.
- ↑ http://www.areadvd.de/news/2010/03/16/avatar-blu-ray-disc-dvd-details/
- ↑ ‘Avatar’: Neu-Release auf Los Angeles Times am 20. April 2010, abgerufen am 17. Mai 2010.
- ↑ „Avatar“ Rallying for Summer Re-Release auf NBCChicago.com am 12. März 2010, abgerufen am 16. März 2010.
- ↑ a b 'Avatar' re-release with extra footage coming? im Heat Vision Blog auf Hollywoodreporter.com am 11. März 2010, abgerufen am 16. März 2010.
- ↑ Avatar: Ultimate Edition auf Collider am 24. März 2010, abgerufen am 17. Mai 2010.
- ↑ http://www.areadvd.de/news/2009/03/01/james-camerons-avatar-erster-3d-film-auf-blu-ray-disc-ab-2010/
- ↑ The AVATAR Teaser Is Here!! 20. August 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ a b 'Avatar' preview day builds global buzz. 21. August 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Run auf Tickets für „Avatar“-Day: Website bricht zusammen. 18. August 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Erstmals exklusive Vorführung von Filmausschnitten. 21. August 2009, abgerufen am 21. August 2009.
- ↑ Hartmut Gieselmann: DRM-Chaos verhindert 3D-Vorpremieren von Avatar. heise, 17. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Avatar - Eine Effektschlacht und ihre Musik. Original Score, 11. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (Rezension des Soundtracks).
- ↑ Ludwig Jovanovic: Kommentar: Warum „Avatar“ keinen Oscar bekommen konnte. RP Online, 8. März 2010, abgerufen am 9. März 2010.
- ↑ Sonja Wissmann: Producers Guild Awards 2010 – Die Nominierungen. www.suite101.de, 7. Januar 2010, abgerufen am 14. Februar 2010.
- ↑ Knesebeck Verlag: Detailansicht Technik und Wissenschaft. 23. November 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.