Teilentladung
Teilentladung Begriff aus der Hochspannungstechnik wo es in erster Linie um die Eigenschaften von Isolationsmaterialien geht. Treten in Hochspannungsisolierungen stark inhomogene Felverläufe auf, kann es örtlich zu einer Überschreitung der materialcharakteristischen Durchschlagfeldstärke kommen. In diesem Zustand eines unvollkommenen elektrischen Durchschlages wirddie Isolierung zwischen den Elektroden durch Entladungen nur teilweise überbrückt. Solche "Teilentladungen" (abgekürzt auch als "TE" bezeichnet) treten vor allem bei Beanspruchung der Isolierung mit Wechselspannung auf. Man kategorisiert folgende Erscheinungen von Teilentladungen: a) Äußere Teilentladungen (Korona) b) Innere Teilentladungen c) Gleitentladungen
zu a): Äußere Teilentladungen sind Entladungen an den Oberflächen von freien Metallelektroden in den umgebenden Luftraum hinein. Allgemeine bekannt ist dieses Phänomen mit den hör- und sichtbaren Koronaentladungen an Hochspannungsfreileitungen. zu b): Innere Teilentladungen werden allgemein alle äußerlich nicht sichtbaren Entladungserscheinungen innerhalb von Isoliermedien bezeichnet. Bei den Isoliermedien kann es sich um feste, flüssige oder gasförmige Materialien handeln. Entladungen treten dann dort auf, wo unter starkem Feldeinfluß, die Homogenität des Mediums gestört ist beispielsweise im Fall von Gasbläschen, die sich in einer Isolierflüssigkeit (z.B. Öl) befinden. Diese Gasbläschen, bestehend aus Luft oder Ölzersetzungsgasen, besitzen eine kleinere Dielektrizitätskonstante als das umgebende Öl. Die Isoliereigenschaften an der Stelle der Gasblase sind also massiv gestört, was sich in der Regel durch eine örtlich herabgesetzte Durchschlagfeldstärke und damit zur Ausbildung von Teilentladungen bemerkbar macht. zu c): Bei Gleitentladungen tritt das Phänomen der Teilentladung an der Grenzschicht zwischen zwei aneinanderliegenden Isoliermedien mit unterschiedlichen dielektrischen Eigenschaften auf. Auch dann ist der homogene Verlauf eines äußerlich anliegenden elektrischen Feldes gestört und kann zu an der Grenzschicht entlang "gleitenden" Entladungen führen.