Litauen
Die Republik Litauen gehört zu den drei Baltischen Staaten/Nordosteuropa und grenzt im Norden an Lettland, im Osten an Weißrussland und Südwesten an den Kaliningrader Oblast mit dessen Hauptstadt Königsberg/ Russland, im Süden an Polen und im Westen an die Ostsee.
- Fläche: 65.301 km²
- Einwohner: 3,7 Mio.
- Hauptstadt: Vilnius
- Amtssprache: Litauisch
- Nationalfeiertag:
- Regierungschef:
- Währung: Litas, fix an den Euro gebunden, 1 Euro = 3.45 Litas
Geographie
Im Westen grenzt Litauen bei der Stadt Klaipeda (dt. Memel) an die Ostsee. Hier befinden sich feine Sandstrände mit Dünen. Im Osten setzt sich die Landschaft als gewellte Moränenlandschaft fort, die zwar stark bewaldet ist, jedoch stärker landwirtschaftlich erschlossen ist als diejenige der baltischen Nachbarländer. Die Memel (Fluss) fließt durch Litauen, bildet die Grenze zur russischen Kaliningrader Oblast und mündet in das kurische Haff. Zwischen dem See von Vystitis und dem Kurort Druskininkai in der waldreichen Landschaft Podlasien grenzt Litauen an Polen.
Wirtschaft und Verkehr
Von Bedeutung in Litauen sind v.a. Möbelherstellung, Textilindustrie und Nahrungsmittelindustrie. Litauen verfügt außerdem über eine große Bedeutung als Transitland zwischen Mitteleuropa und Nordeuropa, zwischen der Kaliningrader Oblast und dem russischen Kernland sowie zwischen Weißrussland und Skandinavien. Dafür verfügt Litauen über ein gut ausgebautes Straßennetz mit Autobahnverbindung Vilnius-Kaunas-Klaipeda und der Fernstraße E67 "Via Baltica" von Warschau über Kaunas-Riga-Tallinn nach Helsinki. Litauen hat außerdem eine wichtige Funktion als Erdöl-Transitland. Bei Sestokai/Suwalki(PL) befindet sich ein wichtiger Eisenbahn-Grenzübergang nach Polen, der in den letzten Jahren durch die politische Situation in Weißrussland immer mehr an Bedeutung gewinnt, da die wichtigste Alternativstrecke über weißrussisches Gebiet verläuft. Die Bedeutung dieser Strecke wird sich nach der Öffnung der Grenze im Zuge der EU-Osterweiterung voraussichtlich noch erhöhen.
Geschichte
1240 wurde Litauen von Fürst Mindaugas aus vielen Kleinstaaten gebildet. Nach und nach kam das Gebiet des heutigen Weißrusslands unter litauische Herrschaft. Die Ostseehafenstädte lagen im Einfluss der Hanse. 1386 ließ sich Fürst Jagiello taufen und nahm die polnische Königskrone an (polnische Geschichte). Hier blieb das Land bis zu den polnischen Teilungen, als das Land russisch besetzt wurde. In dieser Zeit begann eine starke Auswanderung in Richtung USA. Der Bildung eines eigenen Landtages während der russischen Zeit folgte die Besetzung durch Deutschland im 1. Weltkrieg.
1918 wurde mit Zustimmung Deutschlands eine Republik Litauen mit Hauptstadt Vilnius proklamiert. Das damals von vielen Polen bewohnte Vilnius wurde aber kurz darauf von Polen unter Präsident Pilsudski besetzt. Die provisorische Hauptstadt wurde Kaunas. Außenpolitisch orientierte sich Litauen an den baltischen Nachbarländern.
1939 wurde das Memelland um die Stadt Klaipeda von deutschen Truppen besetzt. Im Verlauf des 2. Weltkrieg kam Litauen verschiedene Male zwischen die Fronten, was zu hohen Verlusten v.a. unter der jüdischen Bevölkerung führte. Nach dem Krieg besetzte die Sowjetunion Litauen und etablierte dort gegen den Widerstand der Bevölkerung eine Sowjetrepublik. Diese Besetzung wurde vom Westen nie anerkannt, aber hingenommen.
Im Zuge der Perestrojka erklärte sich Litauen 1990 zum souveränen Staat, stieß hierbei aber auf den bewaffneten Widerstand der sowjetischen Regierung. Schließlich setzte sich die Unabhängigkeitsbewegung durch und Litauen erlangte 1991 zusammen mit Lettland und Estland seine Unabhängigkeit wieder. Nach anfänglicher Wirtschaftskrise und politischer Instabilität gewann die Reformpolitik zunehmend an Dynamik, so dass Litauen vsl. 2004 Mitglied von EU und NATO wird.
EU-Erweiterung
Litauen soll nach der Entscheidung auf dem EU-Gipfeltreffen am 13. Dezember 2002 in Kopenhagen zum 1. Mai 2004 mit neun weiteren osteuropäischen Staaten in die Europäische Union aufgenommen werden.