Patrick Tambay
Patrick Tambay (* 25. Juni 1949 in Paris) ist ein französischer Rennfahrer, der von 1977 bis 1986 Rennen in der Formel 1 fuhr.
Sein erstes F1-Rennen fuhr Tambay 1977 in Silverstone. Sein größter Erfolg war der Sieg in Hockenheim im Jahr 1982. Sein letztes F1-Rennen fand 1986 in Adelaide statt. Insgesamt brachte Tambay es auf 114 Rennen, von denen er zwei gewann,fünfmal auf der Pole-Position stand und in denen er insgesamt 103 WM-Punkte erzielte. Während seiner Karriere wechselte er mehrmals das Team. Er war u.a. für McLaren, Ligier, Theodore, Ferrari und Renault als Fahrer tätig.
Karriere
Der charmante und weltmännische Franzose mit dem Filmstarlook gehörte zu den populärsten Erscheinungen in der Formel 1 der frühen 80er Jahre. Als ehemaliger Skirennläufer und Absolvent der Paul Ricard-Rennfahrerschule im Jahr 1971 ging er seinen Weg durch die französischen Nachwuchsformeln bis in die Formel 2-Europameisterschaft, in der er von 1974 bis 1976 zwar immer an der Spitze mitfuhr, den Titel jedoch verpaßte. Nach einem kurzen und sehr erfolgreichen Einsatz in der nordamerikanischen Can-Am-Serie beim Team von Carl Haas, wo er sechs von sieben Rennen gewinnen konnte, feierte er beim Großen Preis von Großbritannien 1977 in Silverstone sein Grand Prix-Debüt im Ensign-Team von Mo Nunn. Patrick Tambay beeindruckte in seiner ersten Formel 1-Saison mit einem siebenten Startplatz in Österreich sowie fünf erzielten WM-Punkten, so dass ihn McLaren sofort für 1978 unter Vertrag nahm. Leider hatte das in den Jahren zuvor mit Emerson Fittipaldi und James Hunt so konkurrenzfähige McLaren-Team eine sehr schwache Saison, da es mit dem neuen M 26 den Anschluß an die Spitze verloren hatte, so dass Tambay nur insgesamt acht WM-Punkte erzielen konnte. 1979 sollte es noch schlimmer kommen; ihm gelang in diesem Jahr kein einziger Zähler und deshalb wechselte er für 1980 zurück in die Can-Am, wo er seinen zweiten Titel nach 1977 feiern konnte.
Gestärkt durch seine Erfolge in Nordamerika gelang es ihm, in der Formel 1 erneut Fuß zu fassen und er ging 1981 für das kleine Theodore-Team des Hongkong-Chinesen Teddy Yip an den Start. Mit dem recht mittelmäßigen Monoposto holte einen sechsten Platz beim Debütrennen in Long Beach und einen siebten beim Großen Preis von Monaco, doch zu Saisonmitte wechselte er zum erfolgreicheren Ligier-Talbot-Team, bei dem nach dem Rücktritt von Jean-Pierre Jabouille ein Platz frei geworden war. Dieser Schachzug wurde ein Desaster, denn Tambay kam bei keinem einzigen Rennen ins Ziel und als "Krönung" beendete er die Saison beim USA-Grand Prix in Las Vegas mit einem schweren Unfall.
1982 sollte ein sehr abwechslungsreiches Jahr für Patrick Tambay werden. Zunächst Ersatzmann für den verletzten Marc Surer bei Arrows, kam es gleich beim ersten Rennen der neuen Saison in Kyalami zum Fahrerstreik wegen der neuen Superlizenzen. Angewidert von den politischen Streitereien zog sich Patrick Tambay daraufhin erneut aus der Formel 1 zurück, nur um nach dem tödlichen Unfall von Gilles Villeneuve beim Großen Preis von Belgien in Zolder als Ersatzfahrer vonFerrari engagiert zu werden. Die zwei folgenden Saisonen mit Ferrari sollten die erfolgreichsten seiner Formel 1-Karriere werden. Beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim gewann er seinen ersten Grand Prix, gleichzeitig wurde er durch den Unfall von Didier Pironi zum Teamführer. Mit 25 WM-Punkten wurde er in diesem Jahr gesamt Siebenter. In der Saison 1983 gewann er den Großen Preis von San Marino in Imola, stand viermal auf der Pole-Position und wurde mit 40 Punkten in der Endabrechnung Vierter. Da er jedoch seine WM-Chancen nicht verwirklichen konnte, wurde er von Ferrari für 1984 durch Michele Alboreto ersetzt. Deshalb heuerte er beim Renault-Team an, das sich jedoch schon im Abwärtstrend befand. Zwar stand er beim Großen Preis von Frankreich in Dijon 1984 auf der Pole-Position und konnte einige Male Plätze auf dem Siegespodest ergattern, doch Ende 1985 liquidierte Renault sein Formel 1-Team und Tambay war wieder arbeitslos. So knüpfte er an seine alten Beziehungen zu Carl Haas an, der mittlerweile mit dem Beatrice-Lola-Team in die Formel 1 gekommen war und wurde von ihm für 1986 verpflichtet. Leider war das Auto nie wirklich konkurrenzfähig und Tambay konnte trotz einiger guter Qualifikationsleistungen nur zwei WM-Punkte erzielen. Mit Jahresende wurde das Projekt beendet und damit endete auch Patrick Tambays Formel 1-Karriere.
1989 startete er in der Sportwagen-Weltmeisterschaft auf TWR-Jaguar und wurde Vierter in Le Mans, darüber hinaus bestritt er die Rallye Dakar und Eisrennen in Frankreich, des weiteren arbeitet er bis heute als TV-Kommentator und kurzfristig sah man ihn auch als Teammitglied des Larrousse-Teams.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Tambay, Patrick |
KURZBESCHREIBUNG | Autorennfahrer |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1949 |
GEBURTSORT | Paris |