Graue Wölfe
Die Grauen Wölfe (türkisch: Bozkurt), sind eine rechtsnationalistische Vereinigung, die viele ethnische Türken als Unterstützer hat.
Herkunft des Namens
Der Name Graue Wölfe ist an ein mystisches Tier namens Bozkurt angelehnt, das entsprechend der Legende die letzten türkischen Stämme aus der Unterdrückung der Chinesen in ihre Heimat Ergenekon im Altay-Gebirge in Zentralasien führte und sie damit rettete.
Ziele
Ziel der Grauen Wölfe ist ein vom Balkan über Mittelasien bis nach China erstreckende Nation, die alle Turkvölker vereint, die diese pantürkische Bewegung anstrebt. Zentrum der von ihr beanspruchten Gemeinschaft aller Turkvölker ist eine starke, unabhängige und vor allem selbstbewusste Türkei. Das Aktionsgebiet der Gruppe geht jedoch über die Staatsgrenzen der Türkei hinaus. Sie sind in den Migrantenkulturen vieler westeuropäischer Länder vertreten, darunter auch Deutschland, wo ihr nahe stehenden Gruppierungen an den Wahlen zum Ausländerbeirat teilnehmen. Ein Thema der Grauen Wölfe ist der Kurden-Konflikt in der Türkei. Die Grauen Wölfe sehen im kurdischen Streben nach Autonomie Terrorismus und sind daher inn ihrer Ideologie streng anti-kurdisch eingestellt. Die Gruppe hat als paramilitärischer Arm der türkischen Partei der Nationalistischen Bewegung ("Milliyetçi Hareket Partisi" - MHP) die Militäroffensive der türkischen Regierung gegen die PKK unterstützt. Um die Behauptung zu untermauern, sie hätten auch kurdische Unterstützer, berufen sich die Grauen Wölfe auf die Zugehörigkeit mancher Mitglieder des Zaza-Volkes zu ihrer Bewegung, obwohl viele Zaza sich nicht als Kurden verstehen. Weitere Unterstützer der Bewegung sollen aus den ethnischen Gruppen der Lasen und Tscherkessen stammen.
Kritische Betrachtung in Europa
Die sich selbst als türkische Idealisten (türkisch: Ülkücü) ansehende Gruppierung wird in Europa sehr kritisch gesehen. Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalens wirft ihr vor, "zur Entstehung einer Parallelgesellschaft in Europa" beizutragen, und sieht in ihr "ein Hindernis für die Integration der türkischstämmigen Bevölkerung". (http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/tuerkischer_nationalismus.pdf) 1984 soll die Gruppe einen Attentat auf den Kreuzberger Frauenladen ATO ausgeführt haben, bei dem die türkisch-kurdische Jurastudentin Seyran Ates lebensgefährlich verletzt wurde.
Personen
- Abdullah Catli
- Mehmet Ali Agca, Attentäter auf Papst Johannes Paul II.
- Seyit Ahmet Arvasi (arab.) Journalist und Autor
- Ozan Arif Musiker und Poet
Literatur
- Fikret Aslan, Kemal Bozay: Graue Wölfe heulen wieder. Türkische Faschisten und ihre Vernetzung in der BRD., Unrast, 2000, ISBN 3-897710-04-8
- Barbara Hoffmann, Michael Opperskalski, Erden Solmaz: Graue Wölfe. Koranschulen. Idealistenvereine. Türkische Faschisten in der Bundesrepublik., Pahl-Rugenstein, 1981, ISBN 3-760906-48-6
Weblinks
- www.free.de/schwarze-katze/über die "Grauen Wölfe"-->subjektiv Quelle
- www.mhp.org.tr/ Die Partei der Nationalen Bewegung - Milliyetçi Hareket Partisi (MHP)
- www.amarok-greywolf.de Website über die Legende des "Grauen Wolfes"