Zum Inhalt springen

Gordon Mitchell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Mai 2010 um 12:31 Uhr durch Si! SWamP (Diskussion | Beiträge) (Filmografie (Auswahl): Si! - link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Gordon Mitchell (* 29. Juli 1923 in Denver, Colorado; † 20. September 2003 in Marina del Rey, Kalifornien; eigentlich Charles Allan “Chucky” Pendleton) war ein US-amerikanischer Body-Builder und Schauspieler.

Leben

Nach einer recht unglücklichen Kindheit (die Eltern ließen sich 1926 scheiden), während der sich Mitchell häufig um seine chronisch kranke Mutter kümmern musste, begann er 1939 – nach der Wiederverheiratung der Mutter und dem Umzug der Familie nach Inglewood, Kalifornien – mit Gewichtstraining. Er schloss die High School 1942 ab und diente im Army Air Corps während des Zweiten Weltkrieges. Er nahm an der Battle of the Bulge und der Befreiung des KZs Buchenwald teil. Nach dem Scheitern einer ersten Ehe und einer Ausbildung als Lehrer nahm Mitchell am Korea-Krieg teil.

Ab 1954 (Mitchell war nach Kalifornien zurückgekehrt) trat er erstmals in der Öffentlichkeit auf, nachdem Mae West ihn am Muscle Beach entdeckt hatte. West engagierte ihn (und andere berühmte Bodybuilder wie Mickey Hargitay, Joe Gold, Paul Novak, Richard DuBois, Irwin “Zabo” Koszewski, Armand Tanny und Dominic Juliano) für den aus acht halbnackten Männern bestehenden Chor in ihrer Nachtclub-Show und ebnete so den Weg für erste Extra-Auftritte in Hollywood-Filmen.[1][2]

Als 1960 italienische Produzenten nach Bodybuildern Ausschau hielten, die im Zuge des Herkules-Erfolges in Peplum-Streifen spielen konnten, antwortete Mitchell auf eine Zeitungsannonce und wurde für den Film Maciste, der Sohn des Herkules besetzt. Von da an spielte Mitchell nahezu ununterbrochen in fast 120 Filmen in Europa, meist in Italien. Seine beeindruckenden Maße und bemerkenswerte Physiognomie ließen ihn oft als Schurken, manchmal aber auch als Helden in Erscheinung treten.

Nach dem Abebben der Sandalenfilm-Welle drehte er zunächst v. a. Italo-Western, denen er auch als Besitzer der Cave Studios (etwas außerhalb von Rom) treu blieb, bis er sie 1975 verkaufen musste. In diesen Studios entstanden etwa 50 Filme. Mitchell drehte jedoch auch Agentenfilme, Krimis, Kriegsfilme und Komödien. Auch Federico Fellini, Gérard Oury und John Huston drehten mit ihm.

1989 ging Mitchell in die USA zurück, wo er Manager des Sportzentrums World Gym in Santa Monica wurde. Gelegentliche Filmangebote nahm er jedoch bis zu seinem Tode an.

Filmografie (Auswahl)

  • 1954: Prisoner of War
  • 1955: Der Mann mit dem goldenen Arm (The Man with the Golden Arm)
  • 1956: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in Eighty Days)
  • 1956: Die zehn Gebote (The Ten Commandments)
  • 1957: Duell im Atlantik (The Enemy Below)
  • 1957: Lindbergh – Mein Flug über den Ozean (The Spirit of St. Louis)
  • 1958: Die jungen Löwen (The Young Lions)
  • 1958: König der Freibeuter (The Buccaneer)
  • 1959: Li’l Abner
  • 1959: Rio Bravo
  • 1960: Spartacus
  • 1961: Maciste, der Sohn des Herkules (Maciste nella terra dei ciclopi)
  • 1961: Der Untergang von Metropolis (Il gigante di Metropolis)
  • 1962: Achilles (L’ira di Achille)
  • 1963: Ritt in die Freiheit (Col ferro e col fuoco)
  • 1964: Tribun und Verschwörer (Gli schiavi più forti del mondo)
  • 1965: Die größten Abenteuer der Wikinger (Erik, il vichingo)
  • 1965: Hercules and the Princess of Troy (TV)
  • 1965: Der steinerne Wald (Il tesoro della foresta pietrificata)
  • 1966: 3 Kugeln für Ringo (3 colpi di Winchester per Ringo)
  • 1967: Blaue Bohnen für ein Halleluja (Rita nel West)
  • 1967: Fluchtpunkt Akropolis / Headhunter (Bersaglio mobile)
  • 1967: Spiegelbild im goldenen Auge (Reflections in a Golden Eye)
  • 1967: Für eine Handvoll Blei (Uccidi o muori)
  • 1967: Nato per uccidere
  • 1968: Der Coup der 7 Asse (Sette volte sette)
  • 1968: Die letzte Rechnung zahlst du selbst (Al di là della legge)
  • 1968: Zucker für den Mörder (Un killer per sua maestà)
  • 1968: Radhapura – Endstation der Verdammten
  • 1969: Sartana – Töten war sein täglich Brot (Sono Sartana, il vostro becchino)
  • 1969: Fellinis Satyricon (Fellini – Satyricon)
  • 1970: Tote werfen keine Schatten (Inginocchiati straniero… I cadaveri non fanno ombra!)
  • 1971: Für einen Sarg voller Dollars (Per una bara piena di dollari)
  • 1971: Adios Companeros (Giù la testa hombre)
  • 1971: Kommando Cobra (Le saut de l’ange)
  • 1971: The Arizona Kid
  • 1972: Der große Schwarze mit dem leichten Knall (La schiava io ce l’ho e tu no)
  • 1972: Auge des Bösen (Casa d’appuntamento)
  • 1972: Der Mann mit der Kugelpeitsche (Il mio nome è Shangai Joe)
  • 1972: Colorado – Zwei Halunken im Goldrausch (Amico mio, frega tu… che frego io!)
  • 1973: Situation
  • 1974: Das Rattennest (Una donna per sette bastardi)
  • 1976: Des Teufels verlorene Söhne (Cuibul salamandrelor)
  • 1977: Der gnadenlose Vollstrecker (Le ricain)
  • 1978: Die Nackte von Sados (I Mavri Emmanouella)
  • 1979: Dr. Jekylls unheimlicher Horror-Trip (Dottor Jekyll e gentile signora)
  • 1980: Der Regenschirmmörder (Le coup du parapluie)
  • 1982: Marco Polo (TV)
  • 1982: Vai avanti tu che mi vien da ridere
  • 1983: Endgame – Das letzte Spiel mit dem Tod (Endgame – Bronx lotta finale)
  • 1985: Die Rückkehr der Wildgänse (Cobra Mission / Cinque uomini contro tutti)
  • 1987: SFX Man (SFX Retaliator)
  • 1988: Delirio di sangue
  • 1989: I promessi sposi (TV)
  • 2002: An Enraged New World
  • 2002: Die to live – Das Musikill
  • 2004: Malevolence

Quellen

  • Westerns all'Italiana Memorial Issue November 2003
  1. http://www.telegraph.co.uk/news/obituaries/1466933/Joe-Gold.html
  2. http://www.bbszene.de/board/showthread.php?t=49909